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Freie Frauen (Schriftrolle 10)

(Free Women von Ubar Luther)

Die wirkliche Rolle freier Frauen in der goreanischen Gesellschaft ist einer der am meisten missverständlich interpretierten Aspekte auf Gor. Dieses Missverständnis wird durch verschiedene Faktoren ständig wieder neu belebt. Zunächst erstmal durch den Sprachgebrauch in den meisten Büchern, dass alle Frauen Sklavinnen sein sollten. Zum zweiten zeigt eine oberflächliche Lektüre der Bücher, dass fast alle der wichtigen Charaktere freier Frauen, die oft hochmütig sind, als Sklavinnen enden. Und drittens gibt es den Mythos, dass männliche Dominanz auf Gor absolut sei. Diese drei Gründe verbinden sich, um den Blick des Lesers auf die freien Frauen Gors zu verdrehen. Nur durch ein tieferes Studium der Bücher von Gor versteht man die tatsächliche Komplexität der Rolle der freien Frauen auf Gor. Sie sind weit mehr als potentielle Sklavinnen.

Die überwiegende Mehrheit der Frauen auf Gor sind freie Frauen. Nur 2-3 % aller Frauen sind tatsächlich Sklavinnen. Allein diese Statistik spricht Bände über den Status der freien Frau in der goreanischen Gesellschaft. Trotz aller Rhetorik, verfallen Goreaner nicht solcher Plattheit und versklaven die meisten ihrer Frauen. Sie versklaven nicht einmal einen wesentlichen Anteil ihrer Frauen. Es muss überzeugende Gründe geben, um diese Haltung zu unterstützen. Freie Frauen müssen in der Lage sein, wichtige Rollen auszufüllen, die Sklavinnen nicht übernehmen können. Die Nachfrage nach diesen Rollen muss die Nachfrage nach Sklavinnen übersteigen. Diese Schriftrolle beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Facetten des Lebens als freie Frau auf Gor, um dem Leser zu helfen, deren Platz auf Gor besser zu verstehen.

Persönliche Erscheinung

Normalerweise tragen die freien Frauen der goreanischen Städte Roben der Verhüllung und Schleier. Frauen von hoher Kaste werden einen größeren Wert auf die Roben der Verhüllung und den Schleier legen, obwohl viele Frauen der unteren Kasten dies ebenfalls tun. Man versucht durch diese Bekleidung eine Frau von Kopf bis Fuß vollständig zu verbergen und nur, wenn überhaupt, den Blick auf die Augen zuzulassen. Die Bekleidung ähnelt der muslimischer Frauen auf der Erde, wobei die goreanische Variante noch aufwändiger und wuchtiger sein kann. Allgemein gültig kann man sagen, je höher die Kaste oder der Status ist, desto komplexer wird die Bekleidung sein.

Eine Frau aus einer der unteren Kasten wird wahrscheinlich nur eine oder höchstens ein paar Roben besitzen, während eine Frau aus einer hohen Kaste dutzende verschiedene besitzen wird. Die Roben werden in Schichten getragen, wobei die Schichten nach außen hin steifer und wuchtiger als die darunter liegenden werden. Nur wenige der Roben werden in den Büchern namentlich erwähnt, obwohl zweifellos auch die anderen Roben Namen haben. Die Straßen-Robe ist sehr steif und man trägt sie über der Haus-Robe, die viel weicher ist. Die Roben werden von einer Reihe Haken und Ösen gesichert und es kann die Frau einer höheren Kaste einige Zeit kosten, die verschiedenen Schichten anzuziehen. Vermutlich wird sie Hilfe brauchen, um sich ordentlich anzuziehen. Handschuhe werden auch verbreitet getragen. Die Roben können von jeder Farbe sein, wobei die Kastenfarben überwiegen. Unter den Roben trägt eine Frau eine slipähnliches Unterwäsche, deren Material vom Wohlstand der Trägerin abhängt. Frauen hoher Kasten tragen meistens Unterwäsche aus Seide oder einem ähnlichen Material. Die Frau einer niedrigen Kaste trägt im allgemeinen Unterwäsche aus Rep-Stoff. Büstenhalter, Unterhosen und Strumpfwaren werden auf Gor nicht getragen.

Wie die Roben werden Schleier in verschiedener Anzahl und Kombination, abhängig von Status und Kaste, getragen. Viele Frauen der unteren Kasten besitzen nur einen einzigen Schleier, der für alle Gelegenheiten ausreichen muss. Die Frauen höherer Kasten besitzen oft viele Schleier und tragen eine Anzahl davon, entsprechend dem Anlass. Bei offiziellen Anlässen können wohlhabende Frauen bis zu zehn verschiedene Schleier tragen. Aber im Allgemeinen tragen die meisten Frauen nur ein bis zwei Schleier, zum Beispiel den "letzten Schleier" oder den "Straßen-Schleier". Jeder darüber liegende Schleier ist schwerer und undurchsichtiger als der darunter. Ein Schleier besteht im allgemeinen aus einem langen Stoffstück, dass um den Kopf der Frau gewunden und mit Schleiernadeln befestigt wird. Ein schmaler Streifen für die Augen wird freigelassen. Eine große Anzahl benannter Schleier ist in den Büchern aufgeführt und andere Schleier dürfte es zusätzlich noch geben.

Der "letzte Schleier", auch bekannt als "leichter Schleier", wird oft direkt über dem Gesicht getragen. Dies ist in mancher Hinsicht vergleichbar mit dem "intimen Schleier". Der intime Schleier wird auch direkt auf dem Gesicht getragen, allerdings ist er durchsichtig. Durch seine große Länge kann er mehrfach um den Kopf gewunden werden und man erzielt mit jeder zusätzlichen Windung eine größere Undurchsichtigkeit. Der "Freiheits-Schleier", auch bekannt als "Bürger-Schleier" wird über dem letzten Schleier getragen. Über dem Freiheits-Schleier" trägt man den "Schleier des Stolzes". Über dem Schleier des Stolzes trägt man den "Haus-Schleier". Der Haus-Schleier wird oft in Gebäuden getragen, wenn der Haushalt Gäste hat, insbesondere bei eher weiter entfernten Bekannten der Hausfrau. Der Straßen-Schleier ist meist der oberste der Schleier, der in der Öffentlichkeit getragen wird. Dieser Schleier ist sehr schwer und absolut undurchsichtig. Es gibt auch Schleier, die den Rang oder Status der Trägerin deutlich machen, wie zum Beispiel den Staats-Schleier, ein Kleidungsstück, dass von einer Tatrix oder Ubara getragen wird. Dieser ist aufwändig geschmückt, modisch aber trotzdem undurchsichtig.

In vielen goreanischen Städten, wie Ar oder Ar's Station, ist es für freie Frauen nicht gesetzlich vorgeschrieben, die Roben der Verhüllung und Schleier zu tragen. Es ist mehr eine Sache des Üblichen, der Tradition und des Anstands. Aber es gibt einige Städte, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist und eine wiederholte Verletzung dieser Vorschrift führt zur Versklavung. Zum Teil geht die Rechtfertigung für dieses Kleidungsstück auf die Absicht zurück, freie Frauen davor zu schützen, dass sie von Plünderern entführt werden. Die meisten Männer werden nicht ihr Leben riskieren, eine Frau zu rauben, die sich hinterher als hässlich entpuppt. Es ist viel einträglicher, eine Sklavin zu stehlen, deren Attraktivität man sehen kann. Goreanischen Männern ist bewusst, dass viele freie goreanische Frauen nicht auf ihre Figur achten. Allerdings gibt es Sklavenhändler, die sich auf den Raub freier Frauen spezialisiert haben. "Ein goreanisches Sprichwort sagt, dass freie Frauen, behütet in den hohen Zylindern aufgewachsen, in ihren Roben der Verhüllung, unbewaffnet, untrainiert im Gebrauch von Waffen, vom Sklavenhändler wie Blumen gepflückt werden können." (Die Jäger von GOR, S. 118)

In den Roben und Schleiern ist es für eine freie Frau leicht, ihre Identität zu verstecken, während sie sich in der Stadt bewegt. Eine andere Rechtfertigung für diese Bekleidung liegt darin, dass von freien Frauen erwartet wird anständig zu sein und in keiner Weise wie Sklavinnen zu handeln. Das Tragen einer zu offenherzigen Bekleidung wäre ein sozialer Fehltritt. Sogar in Städten, in denen eine solche Bekleidung nicht vorgeschrieben ist, gibt es Gesetze, die Frauen verbietet zuviel nackte Haut in der Öffentlichkeit zu zeigen. Die Verletzung solcher Gesetze kann zur Versklavung führen. Außerdem wünschen einige der freien Frauen höherer Kasten nicht, dass Frauen unterer Kasten ihr Gesicht sehen. Sie glauben, über den unteren Kasten zu stehen, die es nicht wert sind, ihre Gesichter zu sehen.

Normalerweise kennt die Familie die freie Frau ohne ihren Schleier. In ihrer Wohnung können freie Frauen auch in der Gegenwart besonderer Gäste unverschleiert sein. Wenn freie Frauen in der Öffentlichkeit trinken, heben sie dazu den Schleier mit der linken Hand etwas an. Andere trinken durch den Schleier. Einige Frauen der unteren und einige dreiste Frauen der höheren Kasten tragen in der Öffentlichkeit keinen Schleier. Im allgemeinen führt das zu negativen Verwicklungen für die Frauen der hohen Kasten. Der Gruppendruck verstärkt den Gebrauch der Schleier. Trägt eine Frau einer hohen Kaste keinen Schleier in der Öffentlichkeit könnte es ihr passieren, von anderen gemieden oder sogar öffentlich beleidigt zu werden. Frauen der wilderen Gegenden und selbst einige der Frauen aus den Städten im Norden tragen gewöhnlich keinen Schleier. In den Städten ist es ein ernstes Vergehen, das Gesicht einer Frau gegen ihren Willen zu entblößen (face-strip), unter den Schleiern freizulegen. Es kann auch aus anderen Gründen gefährlich sein. "Es ist nicht klug, die Kleidung einer freien Frau mit bloßen Händen zu entfernen. Sie könnte vergiftete Nadeln enthalten."(Die Bestien von GOR, S. 402)

An den Füßen tragen freie Frauen üblicherweise Sandalen oder Slipper, abhängig von ihrer Kaste. In besonderen Situationen werden auch Stiefel getragen. Einige Frauen tragen Plateauschuhe, besonders Frauen hoher Kaste oder hohen Rangs. So trug zum Beispiel Talena Plateauschuhe von 25 cm (10 Zoll) Höhe, so dass sie auf die Einwohner von Ar herabschauen konnte.

Einige Frauen tragen auch andere Kleidung als Roben, abhängig von der Situation in der sie sind. So können zum Beispiel wohlhabende freie Frauen, die Obstplantagen, Felder Bauernhöfe, Weinberge und Ähnliches besitzen, andere Bekleidung während der Beaufsichtigung der Feldarbeit tragen. Eine typische Bekleidung für solch einen Anlass besteht aus einem langen Rock, dessen Saum etwa 15 cm (6 Zoll) über dem Boden ist, einer Bluse, einer gegürteten Jacke, die bis auf die Schenkel fällt, einer Kapuze, die mit Haken an der Jacke befestigt ist, Lederstiefeln und einem undurchsichtigen Schleier. Die Höhe des Rocksaums ist so bemessen, damit der Rock von Schmutz, Wasser oder Schlamm sicher ist. Interessanterweise dient dieser Umstand auch der Kontrolle von kajirii. Der Anblick des Knöchels der Herrin ist, sogar im Stiefel, sehr verführerisch für einen kajirus. Er möchte ihn gern anstarren, weiß aber, dass er dafür bestraft werden kann. So wird er ein wenig angespannt und wachsam in der Gegenwart der Herrin sein und dadurch leichter zu führen. Frauen, die auf die Jagd gehen tragen mitunter wieder andere Kleidung, wie lederne Jagdkleider oder Tuniken, lange Strumpfhosen, einen Umhang und Stiefel.

Die meisten freien Frauen benutzen selten Kosmetika oder Parfüm, in dem Glauben, solche Dinge seien für Sklavinnen. In bestimmten Städten jedoch, wie zum Beispiel in Ar benutzen viele Frauen diese Mittel ganz ungezwungen. Es gibt sogar Geschäfte, die sich speziell in diesen Dingen an freie Frauen wenden. In diesen Geschäften gibt es im Allgemeinen keine Waren für Sklavinnen, nur für freie Frauen. Es ist dennoch interessant, dass viele Parfümhändler, Friseure und Kosmetiker ihre Kundinnen wie Sklavinnen behandeln. Das hält jedoch diese freien Frauen nicht davon ab, in den entsprechenden Geschäften Stammkundinnen zu sein. Einige freie Frauen tragen hochgesteckte Frisuren, was generell Sklavinnen verboten ist, die meist ihr Haar lang tragen müssen. Einige freie Frauen kaufen Perücken oder Haarteile, bei denen Wert darauf gelegt wird, dass sie aus dem Haar freier Frauen gemacht sind. Frauenhaar ist eine verbreitete Handelsware und wird besonders für die Herstellung von Seilen für Katapulte geschätzt. Zu Kriegszeiten opfern einige freie Frauen ihr Haar der Stadt zur Herstellung von Katapulten.

Der Umgang mit freien Frauen

Freie Frauen werden gemeinhin mit Respekt, Höflichkeit und Ehre behandelt, besonders freie Frauen hohen Ranges oder hoher Kaste. Goreanischen freien Frauen gesteht man einen höheren Stellenwert zu als der typischen Erden-Frau. Oft werden freie Frauen, besonders die von hohem Rang, als "Lady" angesprochen. Andererseits spricht man in den Büchern die Männer nicht als "Lord" an. Freie Frauen können oft sagen, was sie wollen, ohne jemanden um Erlaubnis zu bitten, und viele Männer werden zuhören, was sie zu sagen haben. Teil dieses Verständnisses ist die Tatsache, dass diese freien Männer und Frauen einen Heimstein teilen und viele Gemeinsamkeiten haben. Von daher sind sie gern bereit den Gedanken und Gefühlen anderer zuzuhören. Freie Frauen sind innerhalb gewisser Grenzen oft dreist. "Eine freie Frau ist unvergleichlich wertvoll. Sie steht tausendmal und mehr über einer bloßen Sklavin." (Die Spieler von GOR, S. 92) "Es gibt zum Beispiel, keine höher stehende Person, niemand der mehr respektiert wird als die goreanische freie Frau." (Die Jäger von GOR, S. 311) Freie Frauen werden selten vergewaltigt, es sei denn, es führt zur unmittelbaren Versklavung. Selbst ein Sklavenhändler, der eine freie Frau versklavt, wird sie mit Respekt behandeln, bis sie gebrandet ist.

Allerdings finden viele Männer freie Frauen langweilig und ziehen die Gesellschaft von Sklavenmädchen vor. Freie Frauen werden für dumm, arrogant und gefühlskalt gehalten. Dennoch, die meisten Männer werden nichts gegen eine freie Frau unternehmen, die sie geärgert hat. "Eine freie Frau kann oft einen Mann ungestraft verärgern, da sie vornehm und frei ist, diese Freiheiten werden einer Sklavin selten gewährt." (Die Blutsbrüder von GOR, S. 221) Ein männlicher Verwandter oder der freie Gefährte einer freien Frau hat einige Möglichkeiten sie zu bestrafen. Die Bestrafung wird dem Status und der Würde der Frau angemessen sein. Die Bücher widersprechen sich im Hinblick auf die Frage, ob eine freie Frau gepeitscht werden kann oder nicht. Wenn ja, werden sie anders gepeitscht als Sklavinnen, viel leichter. Dies kann selbst dann passieren, wenn eine freie Frau sehr geliebt wird. Einige Männer nehmen das Risiko auf sich, sich an einer freien Frau zu rächen, wenn sie denken, dass diese Strafe verdient habe. Das ist ein Risiko, weil ihre Handlungen illegal sind. Ein extremes Beispiel ist, dass manchmal freie Frauen gefangen, gefesselt und geknebelt werden und für eine Nacht in einem Bordell arbeiten müssen.

Ein Schlüssel zum Umgang mit freien Frauen ist ihr Status und ihre Kaste. Je höher diese sind, desto eher wird sie mit Höflichkeit und Ehrerbietung behandelt werden. Ihr Wohlstand und ihre Position sind starke Gründe, die in Betracht gezogen werden müssen. Es ist eine Gefahr für einen Mann, diese Gründe zu ignorieren. Ein zweiter Schlüssel ist die Frage, ob oder ob nicht ein Mann mit einer freien Frau den Heimstein teilt. Diejenigen, die einen Heimstein teilen, werden sich im Allgemeinen beschützen und respektieren. Männer lassen nicht freiwillig andere Männer, die anderen Heimstein haben, ihre Frauen versklaven. Sie lassen es nicht zu, wenn sie eingreifen und sie beschützen können, dass ihnen Schaden zugefügt wird. Ein dritter Grund ist schließlich die Toleranz gegenüber den Handlungen freier Frauen. Ich denke Tarl Cabot drückt es am Besten aus, "Es ist natürlich nicht schwer, Beleidigungen von einer Frau zu ertragen." (Die Söldner von GOR, S. 7) Viele goreanische Männer lachen nur über die Beleidigungen einer Frau.

Die Rolle der freien Frau

Freie Frauen auf Gor füllen verschiedene Rollen aus. Rollen, die in ihrem Wesen nicht von kajirae ausgefüllt werden können. Es sind wichtige Rollen, die wesentlich zum reibungslosen Funktionieren der goreanischen Gesellschaft beitragen. Diese Rollen beinhalten Positionen der Macht, Kastenzugehörigkeit, freie Gefährtenschaften und die Rolle der Mutter. Diese Rollen sind weit wichtiger als die Rolle der Sklavin. Sklavinnen im Allgemeinen, tragen wenig zu den Abläufen der goreanischen Gesellschaft bei. Obwohl es Arbeitssklavinnen gibt, ist die wesentliche Aufgabe der Mehrheit der Sklavinnen, dem Vergnügen der Männer zu dienen, also eine Art Luxus. Eine Stadt kann ohne Sklavinnen auskommen, nicht ohne freie Frauen.

Positionen der Macht

Im Allgemeinen ziehen es goreanische Männer nicht vor, Frauen in Machtpositionen einzusetzen. "Frauen, ... , lösen selten bei Männern den Wunsch zu folgen aus. Entsprechend mögen Männer im großen und ganzen nicht gern Frauen folgen. Wenn sie es tun, fühlen sie sich im Allgemeinen unwohl. Ihnen wird unbehaglich. Sie spüren die Absurdität, die Unnatürlichkeit einer solchen Beziehung. Deshalb folgen normale Männer meist Frauen nur widerwillig, und nur mit Vorbehalt, üblicherweise nur in einer künstlichen Umgebung oder in den engen Grenzen einer verführten, wahllosen oder naiven Einrichtung, wo Ihnen ihre Disziplin aufgezwungen wurde. Ihre Mitarbeit bei Befehlen in einer solchen Situation kann nicht anders als kritisch oder skeptisch beschrieben werden. Ihre Arbeiten neigen deshalb dazu zögerlicher und mit weniger Selbstvertrauen durchgeführt zu werden. Daraus entstehen ernste Konsequenzen für die Effizienz ihrer Handlungen. Es ist interessant zu bemerken, dass selbst Frauen, besonders in kritischen Situationen, selten Frauen folgen mögen. Das männliche Geschlecht scheint aus biologischer Sicht mehr oder weniger einen natürlichen Führungsanspruch zu haben. Wenn die Natur pervertiert wird, kann allerdings alles geschehen." (Die Spieler von GOR, S. 288) Allerdings ist dies ein Allgemeinplatz, für den es eine Reihe von Ausnahmen gibt. Eine freie Frau mit überlegenen Fähigkeiten kann sehr viel erreichen, einschließlich der Herrschaft über eine Stadt. Diese Tatsache wird von der Philosophie Gors voll unterstützt.

Frauen haben auf Gor als Administratorin, Ubara und Tatrix regiert. Der Administrator wird gewählt, also muss die Frau entweder die Abstimmung des hohen Rates einer Stadt oder aber die Abstimmung der hohen Kasten gewinnen. Tharna wurde von einem weiblichen Administrator regiert, bis dieser sich entschloss, zurück zu treten. Eine Ubara ist ein weiblicher Führer der Kriegerkaste. Sie kann als freie Gefährtin eines Ubar oder aus eigener Kraft regieren. Als freie Gefährtin eines Ubars besitzt die Ubara große Macht, die nur hinter der des Ubars zurücksteht. Es gibt nahezu nichts, was sie nicht mit dieser Macht vollbringen könnte. Eine Ubara, die keinen Ubar hat, kann aus eigener Kraft regieren, wenn die Stadt sie unterstützt. Talena wurde zur absoluten Ubara von Ar gemacht, als man Marlenus für tot hielt und nachdem der Regent abgesetzt war. Damit besaß sie die ultimative Macht in Ar. Eine Tatrix ist vergleichbar mit einer zivilen Ubara. Sie ist ein weiblicher Diktator, der nicht der Kriegerkaste angehört. Sie behält ihre Macht nur durch die Unterstützung der Bürger, obwohl sie nicht in ihre Position gewählt wird. Tharna, Port Olni und Corcyrus wurden jeweils für eine zeitlang von einer Tatrix regiert.

Wenn eine Frau die höchste Position in einer Stadt erreichen kann, als Herrscherin, dann gibt es keinen logischen Grund, warum sie nicht auch andere Führungspositionen einer Stadt ausfüllen könnte, so zum Beispiel als Mitglied des hohen Rates oder als Kastenführerin. Es gibt keine speziellen Verbote in den Büchern, die eine freie Frau davon abhalten könnten, solche Positionen zu erreichen. Es bedarf nur einer Frau mit überragenden Fähigkeiten, die als würdig befunden wird solche Positionen einzunehmen. Auf Gor ist das selten, aber mit Sicherheit im Bereich der Möglichkeiten.

Frauen können auch auf andere Art Macht besitzen. Sie besitzen und führen eigene Häuser, oft Handelshäuser. Ihre Geschicklichkeit im Geschäftlichen und ihr Wohlstand erlauben ihr unterschiedliche Mengen an Macht. Es gibt eine Reihe von Beispielen in den Büchern, über Frauen, die eigene Häuser führen und durch ihr Vermögen und ihren Rang Macht ausüben. Es gibt keine Gesetze, die Ihnen das Eigentum an Vermögen und Immobilien verbieten. Man sagt oft, die Händler seien die Verwalter der Macht in vielen Städten. Weibliche Händler halten in dieser Beziehung dem Vergleich mit Männern stand.

Kasten

Freie Frauen gehören fast allen Kasten Gors an, mit Ausnahme der der Eingeweihten, der Spieler und der Meuchelmörder. Die Bücher bestätigen ausdrücklich dass Frauen nicht der Kaste der Eingeweihten angehören können. Obwohl es keine speziellen Verbote in den Büchern gibt, die gegen eine Zugehörigkeit in den Kasten der Spieler und der Meuchelmörder sprechen, bestätigt aber der Augenschein ihren Ausschluss. Man muss bei beiden Kasten um Aufnahme bitten. Reines Geburtsrecht erwirbt in diesen Kasten keine Zugehörigkeit. Die Bücher bestätigen, dass im Allgemeinen Frauen kein Kaissa spielen oder spielen dürfen. Die bestätigen ebenfalls, dass die Kaste der Meuchelmörder Männer einer bestimmten Größe sucht. Es gibt keine Bestätigung dass eine der beiden Kasten Frauen die Zugehörigkeit erlaubt oder weibliche Mitglieder hat.

Freie Frauen werden entweder in eine Kaste hineingeboren, erhalten die Kastenzugehörigkeit ihres freien Gefährten oder bitten um Beitritt in eine Kaste. Kinder folgen ihren Vätern in der Kastenzugehörigkeit. Dies erlaubt einer Frau die Kastenzugehörigkeit der Krieger, wenn ihr Vater ein Krieger war. Normalerweise teilen freie Gefährten die gleiche Kaste, obwohl es Bürgern erlaubt ist, freie Gefährtenschaften außerhalb ihrer Kaste einzugehen. Wenn eine Frau eine freie Gefährtenschaft eingeht, hat sie die Möglichkeit die Kaste ihres Partners anzunehmen. Sie kann aber auch ihre Kaste beibehalten. Es ist unbekannt, ob die Frau die Möglichkeit des Kastenwechsels für die gesamte Dauer der Gefährtenschaft beibehält, oder ob es eine zeitliche Grenze gibt. Selbst wenn sie in ihrer Kaste bleibt, werden ihre Kinder die Kaste des Vaters übernehmen. Frauen können darum bitten, in eine Kaste aufgenommen zu werden und unterliegen dabei den selben Regeln, denen ein Mann bei einer solchen Bitte unterliegt. Der hohe Rat der Stadt muss den Kastenwechsel billigen, wie auch die neue Kaste selbst.

Wenn man Kastenmitglied wird, erhält man die üblichen Vorteile dieser Kaste, wie zum Beispiel eine Zufluchtsstätte und soziale Unterstützung. Allerdings kann man meist nicht in der Kastentätigkeit arbeiten, bevor man eine Ausbildungszeit oder ein Trainingsprogramm absolviert hat. Möglicherweise darf man auch ohne Training an begrenzten Kastenaktivitäten teilnehmen, aber sie wird immer begrenzt bleiben. Viele Frauen ziehen es vor, nicht die Arbeiten ihrer Kasten auszuführen, aber es gibt zahlreiche Ausnahmen. Im Allgemeinen führen Frauen keine Arbeiten aus, die eine große Menge an physischer Kraft erfordern, zum Beispiel das arbeiten am Schmiedeofen, Bäume fällen oder Ähnliches. Frauen arbeiten oft als Schreiber und Händler- Es gibt sogar weibliche Sklavenhändler, wobei einige sich sogar als Sklavenfängerinnen in der Umgebung betätigen, allerdings führen die meisten nur Sklavenhäuser in den Städten.

Frauen beteiligen sich auch an der Arbeit in der ärztlichen Kaste. Aber es gibt eine allgemeine Begrenzung für diese Frauen. Sie dürfen sich nicht der vollen Ausübung der Medizin widmen, solange sie nicht zwei Kindern das Leben geschenkt haben. Sie erfüllen wahrscheinlich vor der Geburt der erforderlichen Kinder eine Aufgabe ähnlich der einer Krankenschwester. In vielen Städten werden den Frauen der ärztlichen Kaste im Alter von fünfzehn Jahren zwei Armbänder gegeben, die sie tragen müssen. Sie können jeweils ein Armband für die Geburt eines Kindes abnehmen. Nach dem Entfernen beider Armbänder darf die Frau dann als vollständige Ärztin praktizieren. Der Sinn dieser Vorgaben liegt darin, dass arbeitende Frauen dazu neigen, keine Kinder zu haben. Wenn man dies zulassen würde, könnte es dazu führen, auf lange Sicht die Qualität und die Quantität einer Kaste zu senken. So hilft diese Regel, die Zukunft der Kaste zu sichern. Das Wohlergehen der Kaste hat Vorrang vor den Interessen und Wünschen einzelner Individuen. Das Bedürfnis der Gemeinschaft wiegt schwerer als das Bedürfnis weniger oder gar eines Einzelnen. Kastentum ist lebenswichtig für Goreaner, deshalb wird diese Logik als wertvoll akzeptiert und nicht hinterfragt.

Frauen können durch das Recht der Geburt oder durch freie Gefährtenschaft Mitglieder der Kriegerkaste werden. Dennoch werden Frauen niemals durch die Kaste im Gebrauch von Waffen unterwiesen, um Kriegerinnen zu werden. Es gibt keinen Vorfall in irgendeinem der Bücher, wo eine Frau durch die Kaste der Krieger als Kriegerin unterwiesen wurde. Die Bücher bestätigen zwar nicht ausdrücklich, dass Frauen niemals als Kriegerinnen geschult werden, aber der Nachweis der diese These unterstützt ist sehr überzeugend. Eine tiefergehende Analyse dieser Materie ist das Thema der Informationsschrift Weibliche Krieger. Vielleicht das überzeugendste Argument unterliegt der gleichen Logik wie bei der Kaste der Ärzte. Weibliche Krieger würden sich weniger eifrig fortpflanzen und ihr Tod im Kampf könnte dazu dienen, mit der Zeit die Kriegerkaste zu zerstören. Und das wird man niemals zulassen.

Freie Gefährtenschaft

Die freie Gefährtenschaft ist das goreanische Gegenstück der Ehe und in den meisten goreanischen Städten mit der Ausnahme Port Kars üblich. Freie Gefährtenschaft dauert zunächst ein einziges Jahr, dann muss es mit dem Wein der Liebe erneuert werden, oder sie wird aufgelöst. Die Erneuerung muss zur zwanzigsten Stunde, also um Mitternacht des Jahrestages vollzogen werden. Stirbt einer der Partner oder wird er versklavt, wird die freie Gefährtenschaft auch aufgelöst. Es ist nicht bekannt, ob die Parteien einer freien Gefährtenschaft diese, wie bei einer Scheidung auflösen können, bevor das Jahr abgelaufen ist. Da es sich um eine vertragliche Angelegenheit handelt, besteht diese Möglichkeit, aber in den Büchern wird sie nicht beschrieben. Allerdings ist die Freie Gefährtenschaft eine sehr ernste Angelegenheit für Goreaner. Man geht sie nicht leichtfertig ein und es erscheint unwahrscheinlich, dass Goreaner einen Grund sehen sollten, sie vor Ablauf des Jahres zu beenden. Es gibt allerdings auch Menschen, die eine Freie Gefährtenschaft anders empfinden. "Einige Goreaner halten eine freie Gefährtenschaft für so etwas wie vertraglich geregelte Sklaverei." (Die Blutsbrüder von GOR, S. 246)

Eine freie Gefährtenschaft kann entweder abgesprochen sein oder von den beiden Parteien freiwillig eingegangen werden. Handelt es sich um eine Absprache, gibt es oft einen wirtschaftlichen Ausgleich für den Vater der Frau, den man auch Brautpreis nennt. Dies ist der Aufwand an Geld oder Waren, den der vorgesehene Mann dem Vater der Frau übergeben muss, wenn er die Frau als freie Gefährtin wünscht. Der Brautpreis für Frauen hoher Kasten wird oft in Gold oder Tarns beglichen. Eine wunderschöne Frau wird vermutlich etwa vierzig Tarns kosten, während die Tochter eines Administrators etwa einhundert Tarns bringen würde. Die Tochter eines Ubars könnte sogar tausend Tarns kosten. Die unteren Kasten arrangieren die freie Gefährtenschaft so, dass der Brautpreis viel geringer bleibt. Einige der Frauen kennen nicht mal das Gesicht ihres zukünftigen Gefährten bis zur Zeremonie der Gefährtenschaft. Viele Frauen aus den unteren Kasten kennen trotzdem ihren zukünftigen Gefährten, auch wenn sie es nicht zugeben würden. Sehr oft ist es jemand aus ihrer Kaste, jemand, den sie auf dem Markt getroffen haben oder in den Strassen der Stadt. Die Frau könnte "...das gleiche Mädchen sein, dass ihn gestern mit einem Fisch geschlagen und ihm einen solchen Schwall an Beschimpfungen entgegen geschleudert hat, dass ihm immer noch klingeln,..." (Der Geächtete von GOR, S. 68)

Die Bücher enthalten keine Beschreibung einer kompletten Gefährtenschaftszeremonie, nur kleine Ausschnitte über ihren Inhalt. Darüber hinaus ist es klar, dass die Zeremonie sich von Stadt zu Stadt unterscheidet. Der einzige gemeinsame Faktor besteht darin, dass die Zeremonie das Trinken eines speziellen Weines, des Weines der Liebe einschließt. Bei einigen dieser Zeremonien greift das Paar während des Trinkens mit den Armen ineinander. Der Wein muss während der Zeremonie sehr oft getrunken werden, um diese abschließen zu können Bei einigen muss die Braut acht Schleier tragen, von denen mehrere während bestimmter Phasen der Zeremonie vom Mann entfernt werden. In einigen Städten wird der letzte Schleier nach der Zeremonie im privaten Rahmen entfernt, in anderen Städten während der Zeremonie in der Öffentlichkeit.

Es ist nicht erlaubt, mehr als einen freien Gefährten oder eine freie Gefährtin gleichzeitig zu haben. Es gibt aber keine Beschränkung für aufeinander folgende Gefährtenschaften. Freie Frauen ändern ihren Namen in einer Gefährtenschaft nicht wie auf der Erde in einer Ehe. Eine freie Gefährtenschaft wird im Allgemeinen durch einen Gefährtenschaftsvertrag geregelt, der die ihre Bedingungen umschreibt. Die Bücher beschreiben wiederum keine Details solcher Verträge. Manchmal gibt es ein Festgelage bei der Feier der Gefährtenschaft. Bei diesem Ereignis trägt die Frau üblicherweise einen Brautkranz aus Talenderblumen. Wenn die angehenden Gefährten aus unterschiedlichen Städten kommen, kann der Feier eine Gefährtenschafts- oder Verlobungsreise vorausgehen, bei der die Frau zur Stadt des Mannes reist. Je wohlhabender das Brautpaar ist, desto komplizierter wird diese Reise gestaltet. Tarnreiter haben den Brauch, dass der Krieger seine zukünftige Frau spielerisch einfängt und sie über den Sattel seines Tarn bindet. Dann fliegt er mit ihr fort, ihre Kleidung unter dem Vogel zu Boden werfend. Einige Männer befreien sogar ihre Sklavin, um sie zu seiner freien Gefährtin zu machen.

Eine freie Gefährtin, besonders eine von hoher Kaste, wird meist nur die Arbeit verrichten, die sie verrichten will. Im Allgemeinen arbeitet sie nicht als Hausdienerin in ihrem Haus. Es gibt öffentliche Sklavinnen, die sich um diese Dinge wie das Kochen, Putzen und die Wäsche kümmern. Solche Arbeit gilt als unwürdig für freie Frauen, besonders für solche von hoher Kaste oder von hohem Rang. Dadurch haben freie Frauen eine Menge Freizeit, besonders wenn sie keine Kastenarbeiten verrichten und keine Kinder haben.

Kinder

Eine wesentliche Aufgabe für freie Frauen auf Gor ist die Fortpflanzung, ist es Kinder für ihre Familie und Kaste zu gebären, die diesen ein langes Fortbestehen gewährleisten. Das Kind einer Sklavin wird meistens als Sklave betrachtet. Darum haben nur wenige freie Männer Kinder mit ihren Sklavinnen. Kinder werden deshalb als Privileg der freien Frauen betrachtet. Im Allgemeinen sind es freie Frauen, die sich um die Kinder kümmern und sie in den schwierigen ersten Jahren ihrer Entwicklung unterrichten. Sklavinnen dürfen keine freien Personen unterrichten, deshalb dürfen sie nicht einmal Kinder unterrichten. Sklavinnen sind auf mindere Positionen gegenüber Kindern reduziert, mehr Puppen als irgend etwas anderes. Auf diese Weise lernen Kinder eine Menge von ihren freien Müttern, deshalb ist es die Aufgabe dieser Mütter, sicher zu stellen, dass sie die richtigen Informationen bekommen. Vermutlich werden sie es sein, die den Kindern erste Informationen über den Kasten-Kodex geben und ihnen anständiges Benehmen beibringen.

Goreaner haben Kinder gern und werden sie im Allgemeinen nicht leiden lassen oder ihnen Schaden zufügen. Selbst Sklaven-Kinder werden selten missbraucht. Sklaven-Kinder bemerken oft gar nicht, dass sie Sklaven sind, bis sie das Teenageralter erreicht haben. Trotz dieser verbreiteten Zuneigung gegenüber Kindern, gibt es mitunter auch einen Zwiespalt. Einige freie Frauen verkaufen ihre Kinder in die Sklaverei, meistens ihre Töchter. Einige tun dies sogar mehrmals hintereinander. Der übliche Preis für ein weibliches Kind liegt bei zwei Tarskstücken, ein sehr geringer Preis. Einige Kinder, wenn sie krank oder zu schwach erscheinen, können ausgesetzt werden um zu sterben, den Elementen der Natur ausgeliefert. Einige Kinder werden in den Voltai-Bergen zurückgelassen, einen Holzspieß durch ihre Fersen gestoßen. Goreaner betrachten das nicht als Grausamkeit.

Weibliche Kinder lernen viele Möglichkeiten, Männer zu erfreuen, wie zum Beispiel die Zubereitung ausgefallener Speisen, die Kunst zu gehen, stehen und schön zu sein, die Pflege seiner Ausrüstung und bestimmte Tänze. Diese Tänze können die Liebestänze ihrer Städte und die Standestänze freier Mädchen einschließen.  Diese Standestänze werden zur Ehre und zum Willkommen von Würdenträgern aufgeführt, die zu Besuch kommen. Es sind langsame anmutige und sehr züchtige Tänze. Weibliche Kinder müssen ebenfalls lernen, wie sie sich einem Mann zu unterwerfen haben, denn sie wissen ja nicht, ob es ihnen nicht eines Tages das Leben retten kann. Die Bedrohung durch die Sklaverei ist sehr gegenwärtig für alle Frauen. Deshalb ist es besser vorbereitet zu sein, denn die meisten Frauen ziehen die Sklaverei dem Tod vor.

Gesetze die die freien Frauen betreffen

In den Büchern gibt es grundsätzlich zwei Arten von Gesetzen, die sich mit freien Frauen beschäftigen. Zum einen sind es Gesetze die freie Frauen beschützen und es sind Gesetze die regeln, wann eine freie Frau rechtmäßig versklavt werden kann. Zusätzlich gibt es einige allgemeingültige Konventionen, die die Versklavung freier Frauen betreffen. Obwohl diese Konventionen nicht die Kraft des Gesetzes haben, verlangt die Ehre oft, dass sie eingehalten werden, wenn es angemessen erscheint. Ein wichtiger Punkt ist, dass es generell illegal ist, aus eigenem Antrieb eine Frau in der Stadt zu versklaven, die ihren Heimstein beherbergt. Selbst wenn eine freie Frau ein Stadt-Gesetz verletzt und die Strafe Versklavung wäre, muss ein gerichtliches Verfahren folgen. Entweder der Magistrat oder der Gerichtshof entscheiden, ob die Handlungen der Frau die rechtmäßige Versklavung rechtfertigen. Männer werden handeln, um Frauen ihres Heimsteins vor illegaler Versklavung zu beschützen.

Bitte beachten Sie auch, dass die folgende Liste von Gesetzen nicht in allen goreanischen Städten angewendet werden muss. Es ist nur eine Liste, die Auszüge aus den Büchern wiedergibt. Jede Stadt hat ihre eigenen Gesetze und kann, muss aber nicht den hier aufgelisteten folgen. Es gibt noch andere Gesetze, die hier nicht aufgeführt sind.

Gesetze

Es ist illegal Vergnügungsseide mit der Haut einer freien Frau in Berührung zu bringen. Diese Seide wird als ein zu sinnliches Material für freie Frauen betrachtet.

Das Entblößen des Gesichts (Face-Stripping), das Entfernen der Schleier einer freien Frau gegen ihren Willen, wird als ernstes Verbrechen betrachtet.

Eine freie Frau kann sich vertraglich binden, in Form einer begrenzten Selbstverpflichtung, völlig rechtmäßig für eine bestimmte Zeit zur Sklavin zu werden, wobei die Dauer meist zwischen einer Nacht und einem Jahr variiert. Sie kann diesen Vertrag nicht vor Ablauf beenden. Wenn der Vertrag erst einmal in Kraft ist, wird sie zur absolut rechtlosen Sklavin. Dieses merkwürdige vertragliche Arrangement wird nur oberflächlich beschrieben. Es wirft zahlreiche Probleme auf, über die nur spekuliert werden kann. Die Bücher beschreiben nicht, ob oder ob nicht irgendwelche Einschränkungen oder Grenzen der Sklaverei in den Verträgen gemacht werden. Die Frauen werden richtige Sklavinnen. Das würde bedeuten. Man könnte sie ungestraft töten. Was würde passieren, wenn man sie verkauft? Verhindert der Vertrag das? Würde die zeitliche Dauer im Fall des Verkaufs immer noch gelten? Was würde passieren, wenn sie gestohlen würde? Diese Möglichkeit wirft viel mehr Fragen auf, als sie Antworten gibt.

Das Beischlaf-Gesetz schreibt vor: "Jede freie Frau, die mit einem Sklaven eines anderen Herrn schläft, oder sich vorbereitet mit dem Sklaven eines anderen Herrn zu schlafen, wird selber zur Sklavin und die Sklavin des Herrn des Sklaven." (Die Zauberer von GOR, S. 7) Das bedeutet im Grunde genommen, dass eine Frau keinen Sex mit einem männlichen Sklaven haben kann, den sie nicht besitzt. Es hält sie nicht davon ab, Sex mit einem eigenen Sklaven zu haben. Es bedeutet weiterhin, dass es ausreicht, wenn sie sich für den Sex mit dem Sklaven eines anderen Herrn vorbereitet, um gegen dieses Gesetz zu verstoßen. Tatsächliche sexuelle Handlungen sind gar nicht erforderlich. Einige speziell ausgebildete Verführungs-Sklaven werden von Herren benutzt, um freien Frauen eine Falle zu stellen. Milo, aus Die Zauberer von GOR ist ein gutes Beispiel für einen Verführungssklaven. Tarl Cabot benutzte ihn um Talena in die Falle zu locken und gemäß diesem Gesetz zu versklaven. Das Beischlaf-Gesetz gibt es in Ar und es könnte von anderen Städten übernommen worden sein. In anderen Städten, wie zum Beispiel in Vonda, gibt es dieses Gesetz offensichtlich nicht, da dort freie Frauen ungehindert ihre männlichen Sklaven ihren weiblichen Besuchern zur Verfügung stellen.

Schulden können auf zwei verschiedene Arten zur Versklavung freier Frauen führen. Zum einen kann die Tochter eines Mannes, der seine Schulden nicht bezahlen kann, Eigentum des Staates werden. In einem solchen Fall wird sie öffentlich versteigert und der Verkaufserlös wird benutzt um die Schulden des Vaters zu bezahlen. Die Bücher beschreiben nicht, dass auch Söhne diesem Gesetz unterworfen sind, und es erscheint unwahrscheinlich, dass dies der Fall sein sollte. Zum zweiten kann eine Frau auch versklavt werden, wenn sie ihre eigenen Schulden nicht bezahlen kann. Es gibt Rückkaufgesetze, nach denen eine andere freie Person die Schulden der Frau ausgleichen kann und so das Besitzrecht an der betreffenden Frau gewinnt. Findet sich in angemessener Zeit niemand, wird sie an einen Sklavenhändler verkauft, und der Erlös wird zur Tilgung ihrer Schulden verwendet. Die Bücher beschreiben die Zeitspanne nicht exakt, die vergehen muss, bevor eine solche Frau einem Sklavenhändler zugeführt wird. Auch dieses Gesetz wird manchmal von skrupellosen Leuten benutzt um freien Frauen eine Falle zu stellen. Sie erwerben die Schulden von jemandem anderen und fordern dann eine sofortige Rückzahlung. Wenn die Frau dazu nicht in der Lage ist, wird sie versklavt.

Eine freie Frau kann sich selbst in die Sklaverei verkaufen, aber sobald das Geschäft abgeschlossen ist, ist es zu spät, um es rückgängig zu machen.

Wenn eine freie Frau sich freiwillig unterwirft, die Sklavin eines bestimmten Mannes zu sein, gibt es in verschiedenen Städten unterschiedliche Richtlinien für das weitere Geschehen. In einigen Städten wird die Frau automatisch zur Sklavin, selbst dann, wenn dieser bestimmte Mann ihre Unterwerfung nicht akzeptiert. Wahrscheinlich wird sie Staatssklavin. In anderen Städten bleibt die Frau frei, wenn dieser bestimmte Mann ihre Unterwerfung nicht akzeptiert.

Wenn eine freie Frau vor einem Mann kniet, oder in als Herrn anspricht, reicht dies aus, um sie zur Sklavin zu machen. Ihre Handlungen werden als Unterwerfung interpretiert.

Es gibt kein Gesetz in den Büchern, dass eine freie Frau legal versklavt werden kann, wenn sie gegenüber einem Mann frech und beleidigend ist oder ihn lächerlich macht und erniedrigt.

Einige Stadtgesetze schreiben Frauen vor, die Roben der Verhüllung und Schleier zu tragen. Wiederholte Verstöße können zur Versklavung führen. Selbst in Städten, in denen Roben und Schleier gesetzlich nicht vorgeschrieben sind, kann eine freie Frau für das Zeigen von zuviel nackter Haut versklavt werden, besonders für das Zeigen der Beine.

Es gibt ein wichtiges gesetzliches Prinzip, das freie Frauen und ihr "Verhalten, das ihre Tauglichkeit für den Kragen" betrifft. Es beschäftigt sich mit dem offenkundigen Verhalten, dass eine Prädisposition für die Sklaverei zeigt, und wenn es als ausreichend betrachtet wird, eine legale Versklavung begründet. Richter oder Magistratsmitglieder treffen die Entscheidung, ob das Verhalten einer bestimmten Frau eine solche Strafe rechtfertigt. Im Allgemeinen finden eine Anhörung und eine Beweisaufnahme statt. Zu diesem Verhalten zählt man Betrug, Diebstahl, Unanständigkeit, Landstreicherei, Prostitution und das Aufführen sinnlicher Tänze. Zusätzlich betrachtet man freie Frauen, die ein unangemessen überhöhtes Interesse an der Sklaverei zeigen, als tauglich für diese Strafe. Wenn Frauenversuchen, den Umgang von Männern mit ihren Sklavinnen heimlich zu beobachten, wenn sie sich als Sklavinnen verkleiden oder um Sklavenmärkte herumlungern, könnten sie sich eventuell legal in der Sklaverei wieder finden. Solche Fälle sind selten klar und einfach zu beurteilen und erfordern lange Anhörungen.

Konventionen

Hier findet man zwei wichtige Konventionen, die sich mit der Versklavung freier Frauen beschäftigen. Sie haben nicht die Kraft von Gesetzen, aber die Ehre verlangt, dass ihnen gehorcht wird. Diese Konventionen sind Teil der goreanischen Tradition und von daher sehr respektiert.

Die Einrichtung des Sklavenraubes wird von fast jeder, wenn nicht sogar von jeder Stadt auf Gor praktiziert. Wenn man Frauen einer anderen Stadt raubt, wird die eigene Stadt die Legalität dieses Raubes und den Besitz der neuen Sklavin offiziell anerkennen. Wichtig ist, dass diese Frauen einer anderen Stadt angehören. Man kann nicht legal seine eigene Stadt plündern, um aus deren Frauen Sklavinnen zu machen. Die Stadt der Frau wird diese verteidigen, aber auch anerkennen, dass Raub ein Teil des Lebens ist.

Rettet ein Mann einer Frau das Leben, besagt die Konvention, dass er eine Option hat, sie zu versklaven. Im Grunde hat der Mann das Recht am Leben der Frau dadurch gewonnen, dass er es gerettet hat. Obwohl dies kein Gesetz ist, werden nur wenige Menschen einem Mann dieses Recht verweigern. Selbst die Familie der Frau wird im Allgemeinen dieser Konvention folgen. Es wird als ehrenvoller Umgang mit dieser Art von Handlung betrachtet.

Einschränkungen

Freie Frauen unterliegen einer Anzahl von Freiheiten und Einschränkungen in den unterschiedlichen Städten, die nicht alle den Status von richtigen Gesetzen erreichen. Sie beruhen vielmehr auf der goreanischen Tradition und diese wird von den Goreanern sehr gefördert. Die allgemeine Freiheit einer freien Frau hängt sehr eng von der jeweiligen Stadt ab, in der sie lebt. Ko-ro-ba ist vermutlich die Stadt, die freien Frauen die meisten persönlichen Freiheiten einräumt, während Tharna, nach der Revolution, diejenige mit den Einschränkungen ist. So müssen in Tharna freie Frauen, die die Stadt besuchen, vorübergehend einen Kragen, eine Sklaventunika und eine Leine tragen. Die anderen Städte rangieren irgendwo zwischen diesen Extremen.

In einigen Städten dürfen freie Frauen ihre Wohnungen nicht ohne die Erlaubnis männlicher Verwandter oder freier Gefährten verlassen. Zusätzlich erlauben es einige Städte ihren Frauen nur, ausschließlich mit Blutsverwandten zu reden.

Frauen reisen außerhalb der Städte nur in Begleitung einer ausreichend großen Gruppe bewaffneter Wachen. Sie reisen üblicherweise nicht in Begleitung einer einzelnen Wache. Es kann außerhalb der Städte sehr gefährlich für freie Frauen sein. Selbst innerhalb der Städte lassen sich einige Frauen von Wachen beschützen, obwohl hier eine einzelne Wache genügen würde. Dies gilt allerdings mehr für die Frauen hoher Kaste oder hohen Ranges, die sich solchen Schutz leisten können. Die einfache Bauersfrau wird nicht unter dem Schutz eines Kriegers durch Ar spazieren.

Es gibt keine bekannten Gesetze, die die Art von Waffen regelt, die eine Frau tragen darf, aber die Praxis begrenzt üblicherweise die Wahl auf Dolche und/oder vergiftete Nadeln. Gift wird als Waffe der Frauen betrachtet, nicht als Waffe von Kriegern oder Meuchelmördern. Frauen tragen ihre Waffen verborgen, in der Hoffnung einen Überraschungseffekt zu erzielen, wenn sie sich tatsächlich verteidigen müssen. Ohne den Effekt der Überraschung könnten die meisten Männer leicht jede Frau überwältigen.

Einige Frauen betreiben Jagdsport und sind geübt im Umgang mit der Armbrust oder dem kleinen Bogen. Sie dürfen sich in Jagdleder kleiden, ein Tharlarion reiten und selbstständig jagen, obgleich dies gefährlich ist.

Um zu sitzen, knien freie Frauen in einer Position, die der Tower-Position der Sklavinnen ähnlich ist. Allerdings liegen ihre Hände mit den Handflächen nach unten auf den Schenkeln. Freie Frauen achten auf eine ordentliche Haltung beim knien. Freie Frauen sitzen nicht im Schneidersitz. Dieser bleibt Männern vorbehalten. Es gilt als Beleidigung Männern gegenüber, wenn eine Frau im Schneidersitz sitzt.

Freie Frauen betreten vor dem Mann ein Haus, nicht hinter ihm, wie eine Sklavin.

Freie Frauen trinken meist langsam und essen in kleinen Bissen. Freie Frauen können auch größere Bissen abbeißen, tun dies aber meist nur, wenn sie Männer erregen möchten.

Freien Frauen wird selten erlaubt, erotische oder sehr sinnliche Sklaventänze zu beobachten. Man verzichtet darauf, nicht, um sie nicht zu beleidigen, sondern um sie zu schützen. Man nimmt an, dass ein solcher Anblick Sklavenwünsche in einer freien Frau auslösen könnte.

Die meisten Frauen mögen das Theater nicht, besonders seine mehr vulgären und deftigen Unterformen. Wenn überhaupt, besuchen sie solche Vorstellungen inkognito, so dass andere sie nicht erkennen können. Nur die ernsthafteren Hauptformen des Theaters werden von Frauen ohne Beschwerden besucht.

Die zwölfte Übergangs-Hand, kurz vor der festlichen Warte-Hand, ist oft eine Zeit großer Feste, eine Art Karneval. Der Karneval ist auch eine Zeit, wo die Leute Masken und bizarre Kostüme tragen, was Gelegenheit für Scherze und Schabernack bietet. Sie erlaubt aber auch unerkannten Mord unter den freien Bürgern. Einige freie Frauen gehen mitunter so weit, dass sie sich als Sklavinnen verkleiden und nackt durch die Strassen laufen Ein anderes Spiel während des Karnevals nennt man "Schmeicheln". In seiner ursprünglichen Version gibt man freien Frauen zehn Halstücher, jeder Satz speziell einer Frau zugeordnet. Die freien Frauen geben diese Halstücher an Männer weiter und erhalten als Dank einen Kuss. Die erste Frau, die ohne Halstücher zum Start zurückkommt, hat gewonnen. Dieses Spiel gibt den freien Frauen während des Karnevals Gelegenheit zum Flirten.

Gefühlskälte (Frigidität)

Im Allgemeinen betrachtet man freie Frauen als gefühlskalt und sexuell frustriert. Viele von ihnen wissen wenig über Sexualität und betrachten sie mehr als lästige Pflichtaufgabe denn als gegenseitiges Vergnügen. Diese Gefühlskälte gilt bei freien Frauen als akzeptabel, während sie für Sklavinnen verboten ist. Männer sind von dieser Gefühlskälte im Allgemeinen enttäuscht, besonders, wenn sie die übersprudelnde Sexualität einer Sklavin erlebt haben. Es dauert im Schnitt zwischen einer drittel und einer viertel Ahn, also 18 bis 24 Minuten, um eine freie Frau zum Orgasmus zu bringen. Einige freie Frauen sind auf ihre Gefühlskälte stolz. Sie halten es für wichtig, sich auch so von Sklavinnen zu distanzieren. Andere freie Frauen versuchen diesen Aspekt ihrer Persönlichkeit zu verändern und zu lernen, mehr sexuell ansprechbar zu werden. Ärzte die von freien Frauen in dieser Frage konsultiert werden, raten den Frauen im Allgemeinen zum Erlernen von Sklaventänzen. Trotzdem glauben die meisten Menschen, es sei für freie Frauen angemessen, nichts über die Sexualität von Sklavinnen zu wissen.

"Ein Mädchen ohne Besitzer, eine freie Frau, kann deshalb nie ihre vollständige Sexualität erfahren ... Leidenschaft, denkt man, beraubt eine freie Frau in größerem Umfang ihrer Freiheit und der so wichtigen Selbstkontrolle; man runzelt die Stirn über sie, denn diese lässt sie sich, in großem Umfang, wie eine entwürdigte Sklavin benehmen; darum müssen freie Frauen Leidenschaften bekämpfen, um ihre Ehre und Würde, ihre Freiheit und Persönlichkeit, ihre Individualität zu schützen; ... die freie Frau muss also kühl und selbstkontrolliert bleiben, selbst in den Armen ihres Gefährten, um nicht wirklich 'genommen' zu werden, ..."
(Die Stammeskrieger von GOR, S. 17)

Sklaven

Freie Frauen dürfen sowohl männliche wie weibliche Sklaven besitzen. Es gibt keine Beschränkungen die die Besitzrechte von Frauen an Sklaven einschränken. Seidensklaven sind speziell ausgebildete männliche Sklaven zur Befriedigung von Frauen. Sie können mehr in der Rolle 19 "Grundlagen des kajirus" über sie erfahren.

In der Gegenwart freier Frauen erwartet man von Sklavinnen im Allgemeinen keusches Verhalten. Dies gilt vor allem in der Öffentlichkeit, kann aber auch an anderen Orten angewandt werden, wenn die Umstände es erfordern. Allerdings werden Sklavinnen auf der Strasse selten wegen mangelnder Keuschheit bestraft. Frauen müssen dort fast jedes Verhalten einer Sklavin ertragen, das ihnen dort begegnet. Ein freier Mann kann, wenn er möchte, seine kajira nackt durch die Strassen führen und der freien Frau bleibt nichts anderes übrig, als ihre Augen abzuwenden. Allerdings sind Männer oft besorgt um die freien Frauen, so dass sie ihre Sklavinnen selten nackt spazieren führen, es sei denn als eine Form der Strafe. Im Allgemeinen protzen Männer nicht mit der Sexualität ihrer Sklavinnen vor freien Frauen. Sie versuchen meist, Rücksicht auf die sensiblen Gefühle der freien Frauen zu nehmen.

Im Allgemeinen verachten freie Frauen kajirae, behandeln sie grausam und bösartig. Wenn eine Sklavin besonders attraktiv ist, wird eine freie Frau sie noch gemeiner behandeln. Dies ist zum Teil durch Neid und Eifersucht motiviert. Freie Frauen wissen, dass viele Männer die Gesellschaft von Sklavinnen der ihren vorziehen. Der entsprechende Unmut richtet sich allerdings gegen die Sklavinnen und nicht gegen die Männer. Freie Frauen beneiden die Sklavinnen auch um die Freiheit, sexuelle Wesen zu sein, besonders die Sklavinnen, die sehr glücklich darüber sind. Auch verachten einige freie Frauen Sklavinnen, weil sie ihre eigenen Gefühle und Wünsche versklavt zu werden, unterdrücken müssen. Die Konsequenz aus dieser Haltung besteht darin, dass die meisten Sklavinnen freie Frauen fürchten. Sie wissen um die Macht, die freie Frauen über sie haben und möchten die freien Frauen nicht weiter reizen. Sie fürchten die Möglichkeit, von einer freien Frau besessen zu werden. Und da die meisten Männer nicht einschreiten, wenn eine freie Frau eine Sklavin bestraft, weiß die Sklavin, dass ihr kaum ein anderer Ausweg bleibt, als so gefällig wie möglich gegenüber freien Frauen zu sein.

Rhetorisches

Die Bücher über Gor sind angefüllt mit vielen Anekdoten, die die Ansichten freier Frauen betreffen. Viele dieser Redensarten beinhalten, dass alle Frauen natürliche Sklavinnen seien. Trotzdem werden die meisten dieser Redensarten im Allgemeinen nicht in der Gegenwart freier Frauen erwähnt.

"Jede Frau wünscht sich in ihrem Herzen die Ketten eines Mannes zu tragen."
(Die Priesterkönige von GOR, S. 204)

"Die Einrichtung von Freiheit für Frauen, beschloss ich, wie viele Goreaner glauben, war ein Fehler."
(Die Nomaden von GOR, S. 286)

"... die Bekleidung einer freien Frau ist dazu da, ihr Sklaventum zu verdecken, ..."
(Der Schurke von GOR, S. 276)

"Auf Gor sagt man, dass freie Frauen Sklavinnen sind, die noch keinen Kragen tragen."
(Die Zauberer von GOR, S. 22)

"Ein goreanisches Sprichwort fiel mir ein, dass die freie Frau ein Rätsel sei, dessen Lösung der Kragen ist."
(Die Zauberer von GOR, S. 50)

Einige dieser Sprichworte behaupten, dass wahre Liebe nur zwischen einem Mann und seiner kajira bestehen kann, nicht einer freien Frau. Der wesentliche Hintergedanke dabei ist, dass es als Preis der Freiheit für Frauen bedeutet, auf Liebe verzichten zu müssen. Noch einmal. Diese Redensarten werden im Allgemeinen nicht in der Gegenwart freier Frauen ausgesprochen.

"Eine Frau, hatte ich erfahren, muss zwischen Freiheit und Liebe wählen."
(In Sklavenketten auf GOR, S. 412)

"Ein Mann kann nur die Frau wirklich lieben, die ganz und gar sein ist, die ihm wirklich gehört. In allen anderen Fällen ist er nur Teil eines Vertrages."
(In Sklavenketten auf GOR, S. 444)

"... keine freie Frau, kann, eben weil sie frei ist, wirklich um die Aufmerksamkeit und die Gefühle eines Mannes kämpfen, wie eine Sklavin es kann."
(Kampfsklave auf GOR, S. 217)

"Bondage ist ein Quell, in dem die Liebe sehr natürlich gedeihen kann."
(Die Blutsbrüder von GOR, S. 113)

Dennoch, trotz all dieser Redensarten stellen die freien Frauen die überwältigende Mehrheit auf Gor. Wenn tatsächlich alle Frauen natürliche Sklavinnen sind, warum hat man dann nicht den größten Teil der Frauen versklavt? Wenn man wahre Liebe nur bei Sklavinnen finden kann, bedeutet das, dass die Mehrheit goreanischer Männer ohne Liebe lebt? Es scheint offensichtlich, begründet durch die Belege der Bücher, dass alle diese Redensarten meistens wirklich Gerede sind. Es handelt sich um Männer-Tratsch, der wenig Grundlage in der Realität der goreanischen Gesellschaft findet. Obwohl man manche Aspekte der freien Frauen verallgemeinern kann, gibt es mit Sicherheit auch viele Ausnahmen. Einige freie Frauen sind zu sehr großer Leidenschaft und Liebe fähig. Viele Männer müssen mit ihrer freien Gefährtin zufrieden sein, denn im Allgemeinen sagt man den goreanischen Männern nach, glücklich zu sein. Verwechsele das Gerede nicht mit der Realität. Schau tiefer als nur auf die Oberfläche, um die wirklichen Antworten Gor's zu finden.

Freie Frauen Online

Es gibt eine begrenzte Zahl von Frauen, in Online-Gor, die als freie Frauen agieren. Die meisten wählen die Sklaverei. Von denen, die sich für die Freiheit entscheiden, werden viele Panther-Mädchen, Talunas oder weibliche Krieger. Man hört oft Beschwerden von freien Frauen, dass es zu schwierig sei, online eine freie Frau zu sein, wenn man nicht Panther-Mädchen, Taluna oder weiblicher Krieger sei. Sie finden keine Lebendigkeit in anderen Rollen, sehen zu viele Einschränkungen in ihnen.

Lassen Sie uns zunächst die Rolle der freien Frau im goreanischen Rollenspiel betrachten. Viele meinen, dass Rollenspiel-Gelegenheiten für Frauen zu stumpf und begrenzt seien. Deshalb erschaffen viele weibliche Krieger, obwohl dies auch beschreibt, dass goreanisches Rollenspiel hauptsächlich kampfbetont ist. Das ist nicht so. Gor ist eine vielfältige, pulsierende Welt. Ihr goreanisches Rollenspiel ist nur durch ihre Vorstellungskraft begrenzt. Sie können eine beliebige Anzahl von Geschichtsfäden erfinden, von denen viele gar keinen Kampf beinhalten müssen. Es ist leicht, ein wenig Geheimnis und Verrat in einen Geschichtsfaden ein zu weben. Freie Frauen haben in den misten Gegenden Gors genug Freiheit, um Milliarden von Aktivitäten entfalten zu können.

Lassen Sie mich Ihnen einige Beispiele der Möglichkeiten geben, die im goreanischen Rollenspiel für freie Frauen bestehen. Zunächst sollten sie ihr Rollenspiel aus dem "Tavernen-Modus" heraus heben. Zu viele Leute konzentrieren ihr Rollenspiel auf die Tavernen der Städte. Sie ignorieren die Möglichkeiten, die außerhalb dieses engen Ortes bestehen. Freie Frauen haben viel mehr Möglichkeiten zum Rollenspiel an Orten wie zum Beispiel einem Marktplatz, einem öffentlichen Garten oder einer Bibliothek. Warum sollten sie in der Taverne sitzen und den kajirae zusehen, wie sie Männer bedienen? Das wird sehr schnell langweilig. Freie Frauen sollten auf die Strassen der Städte gehen und ihre Abenteuer dort suchen.

Hier sind ein paar mögliche Geschichtsfäden für freie Frauen. Als Ärztin kann eine Frau an der Heilung von Dar-Kosis forschen, einer Krankheit, für die die Eingeweihten keine Heilung wünschen. Der Versuch, die Eingeweihten auszutricksen, die Zusammenarbeit mit anderen Ärzten und den Betroffenen, sind nur einige der sich ergebenden Möglichkeiten. Eine weibliche Schreiberin könnte über ein Geheimnis in einer alten Schriftrolle stolpern. Sie muss sich entscheiden, wie sie am Besten damit umgeht. Vielleicht wollen andere die Rolle haben und sie muss diesen anderen ausweichen, während sie überlegt, was mit dem Geheimnis anzufangen ist. Eine weibliche Händlerin kommt mit allen möglichen Leuten in Berührung. Nehmen wir an, einer ihrer Kunden bestellt einen bestimmten Gegenstand und verschwindet dann auf geheimnisvolle Weise, nur eine verschlüsselte Botschaft zurücklassend. Vielleicht kann sie das Geheimnis um das Verschwinden des Mannes lüften. Geheimnisvolle und verwickelte Geschichtsfäden passen gut zu freien Frauen.

Die freien Frauen des realen Lebens haben auch zahlreiche Möglichkeiten, obwohl ihre Online-Möglichkeiten in einigen Bereichen begrenzt erscheinen. Viele Online-Gegenden sind auf Herr/Sklavin-Interaktion ausgerichtet, besonders in Paga-Tavernen. Es gibt sehr wenige Orte, die sich speziell an freie Frauen der realen Welt wenden. Außerdem gibt es ein zusätzliches Problem mit Leuten, die die Rolle der freien Frauen auf Gor nicht richtig verstehen. Diese Leute respektieren die freien Frauen oft nicht genug. Davon betroffene freie Frauen sollten andere freie Frauen finden, mit denen sie kommunizieren und handeln können und Wege zur Integration in die Online-Gemeinde finden. Es ist nicht leicht, aber es gibt für Sie viele Orte um dabei zu sein.

Gor ist ein wundervoller und vielfältiger Ort. Denken Sie nicht an seine Grenzen. Denken Sie an all seine Möglichkeiten.

(Übersetzung von Phil)

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