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Goreanische Waffen und Rüstungen (Schriftrolle 11)

(Gorean Arms and Armor von Ubar Luther)

Die Priesterkönige haben bestimmte Waffengesetze auf Gor eingeführt. Diese Gesetze begrenzen die Art der Waffen und Rüstungen, die die Goreaner erfinden dürfen. Außer Schild und Helm sind keine anderen Rüstungen erlaubt. Es gibt keine Kettenhemden und keine Plattenpanzer, nicht mal Lederrüstungen auf Gor. Die Lederkleidung, die von Tarnreitern oder anderen getragen wird, ist keine Rüstung. Es ist mehr schwere Kleidung als Rüstung und soll die Körper der Männer vor ihrem Reittier schützen. Keine schwereren Waffen als Lanze und Armbrust sind erlaubt. Feuerwaffen, Schiesspulver und Sprengstoff sind auf Gor verboten. Andere Waffen wie Strahler und Betäubungsgewehre sind technisch möglich, aber als Waffen auf Gor nicht vorhanden. Die verschiedenen Arten von Schockstäben, einschließlich der Tarn-, Kaiila- und Sklavenstäben besitzen eine Strahlern und Betäubungswaffen ähnliche Technologie, aber sie werden im Allgemeinen nicht als Waffen genutzt. Die Tarn- und Kaiilastäbe verursachen nur Schmerz, ohne zu verletzen. Der Sklavenstab allerdings kann eine Person töten, wenn er entsprechend eingestellt ist.

Die Priesterkönige haben zahlreiche Raumschiffe, die beständig die Oberfläche Gors nach Verletzungen der Waffengesetze absuchen. Sie besitzen auch zahlreiche menschliche Agenten, die sie über die Geschehnisse auf dem Laufenden halten. Die Verletzung der Waffengesetze ist ein schweres Vergehen. Die Priesterkönige benutzen den Flammentod als Hinrichtungsmethode. Durch den Flammentod wird ein Straftäter plötzlich in einem Blitz blauen Lichts aufgelöst. Auch der Flammentod befindet sich in einem Raumschiff. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis man bei der Verletzung dieser Gesetze erwischt wird, aber irgendwann wird jeder erwischt. Die Priesterkönige hören sich von den Tätern keine Entschuldigungen an. Sie beobachten den Missetäter und richten ihn hin.

Die Kurii haben einige verbotene Waffen nach Gor geschmuggelt. Im Allgemeinen sind die Kurii denselben Beschränkungen bei Waffen unterworfen wie jeder andere Goreaner auch. Aber die Kurii nehmen manchmal bewusst den Flammentod in Kauf um bestimmte Waffen zu benutzen und man weiß, dass sie Goreaner mit verbotenen Waffen versorgen. So wird zum Beispiel in Die Meuchelmörder von GOR eine Schiffsladung Feuerwaffen an das Haus Cernus geliefert. Deren letztendliches Schicksal wird im Buch nicht ausgeführt. Solche Gegenstände sind sehr selten, denn die Priesterkönige werden den Besitzer irgendwann entdecken und vernichten. Man sollte solche Waffen nur sehr selten im Rollenspiel benutzen. Selbst ein Kur würde dem Flammentod zum Opfer fallen, wenn er bei der Benutzung einer verbotenen Waffe entdeckt werden würde.

Rüstungen

Schilde: Der am meisten verbreitete goreanische Schild ist ein runder Schild, wie der der alten Griechen. Der Schild ist aus meist sieben konzentrischen, sich überlappenden, aus gehärtetem Leder genieteten und mit Messingreifen verstärkten Schichten hergestellt. Es ist mit einer doppelten Schlinge ausgestattet um ihn am linken Arm zu tragen. Meist ist der Schild verwegen mit einem aufgemalten Gegenstand versehen, um auf die Stadt des Besitzers hinzuweisen. Nur Verstoßene und Gesetzlose haben keine Kennzeichnung des Schildes. Man braucht Übung, um einen Schild ordentlich zu führen und vermutlich deshalb haben die Priesterkönige seine Benutzung erlaubt.

Die Schilde der einzelnen Regionen Gors sind unterschiedlich. Die Wagenvölker benutzen kleine, runde Lederschilde, die meist glänzend lackiert sind. Die turischen Schilde und die der Alaren haben eine Tendenz zum ovalen. Rencebauern benutzen kleine aus Rencezweigen geflochtene Schilde. Die Schilde der Eingeborenen aus den Dschungeln um Schendi sind meist lang und oval. In der Ukungu-Gegend des Dschungels befestigt man meist ein Federbüschel an einer Stelle des Schildes. Wenn es sich an der unteren Seite des Schildes befindet, werden Tiere gejagt, befindet es sich oben, jagt man Menschen. Die Schilde der roten Wilden sind klein und rund und aus Kailiaukleder gefertigt. Sie sind mit Medizinzeichen beschriftet. Man sagt, dass der Schild den Träger nicht mehr beschützt, wenn dieser sich unehrenhaft verhält oder lügt. Die Schilde der Torvaldsländer sind rund und aus Holz.

Helme: Auch der gewöhnliche goreanische Helm gleicht dem antiken griechischen Helm. Er ist aus fast solidem Metall gefertigt mit einem Y-förmigen Schlitz für Augen, Nase und Mund. Viele Helme sind mit Leder gepolstert. Sie können mit Sleenhaar geschmückt sein. Die meisten Helme haben auch eine Kammplatte um einen Kamm oder ein Symbol zu befestigen. Ein Schlag gegen den Kopf mit einem Schwert oder einer anderen Waffe ist oft sehr gefährlich. Ein Helm schützt diesen sehr verletzlichen Bereich und zwingt die Kämpfer, sich mehr auf ihr Können zu verlassen, als auf einen Glücksschlag zum Kopf. Aus demselben Grund wurden vielen Gladiatoren im antiken Rom Helme erlaubt, obwohl sie sonst kaum Rüstung trugen. Die Römer schätzten die Kämpfe als Probe des Könnens, nicht des Glücks. Die Priesterkönige möchten auch, dass die Dinge eher durch Können entschieden werden, als durch Glück.

In vielen der weniger zivilisierten Landstriche findet man gar keine Helme oder Helme ganz anderer Machart. Die Männer aus Torvaldsland haben meist konische Helme mit einem Nasenschutz, den man hoch und runter schieben kann. Im Nacken und an den Seiten hängt meist ein Vorhang aus an Ringen befestigten und verbundenen Ketten herab. Einige ihrer Helme können auch Hörner tragen. Die Wagenvölker haben konische, fellgeschmückte Helme mit einem Netz bunter Ketten vor dem Gesicht. Es sind nur Löcher für die Augen in diesem Netz.

Waffen

Das Kurz-Schwert: Das auf Gor am weitesten verbreitete Schwert ist das Gladius, eine Art Kurzschwert. Das Gladius ist von einem Schwert gleichen Namens von der Erde abgeleitet. Das Gladius ist spanischen Ursprungs und wurde von den antiken Römern viel benutzt. Es ist zwanzig bis zweiundzwanzig Inch (51 bis 56cm) lang. Beidseitig geschliffen und gut ausbalanciert. Seine Klinge ist so scharf, dass sie ein darauffallendes Stück Seide zerschneidet. Das Gladius ist schwer genug um bei einer dem Säbel ähnlichen Flugbahn eine beträchtliche Schlagkraft zu entwickeln aber leicht genug um etwas von der Wendigkeit und dem Spiel des Floretts zu besitzen. Das Gladius ist beweglich genug um sich einen Weg hinter die Abwehr einer längeren und schwereren Waffe zu bahnen. Es gibt noch andere Vorteile eines kurzen Schwertes über eine längere, schwerere Klinge. Ein Kurzschwert kann die Scheide einen kleinen Moment schneller verlassen und das kann lebenswichtig sein. Das Kurzschwert kann mit größerer Schnelligkeit bewegt werden als eine lange Klinge. Es erlaubt, dichter am Gegner zu arbeiten. Wenn ein Schwertkämpfer mit einer langen Klinge den Kampf nicht mit den ersten ein zwei Schlägen entscheiden kann, wird er ihn meist verlieren. Das Gladius ist allerdings wegen seiner geringen Länge sehr ineffektiv, wenn es vom Rücken eines Reittieres, zum Beispiel eines Thalarion eines Tarn oder einer Kaiila eingesetzt wird.

Die Geschwindigkeit mit der man ein Schwert ziehen kann ist in vielen Kämpfen entscheidend. In den meisten Zweikämpfen wird der Krieger der sein Schwert zuerst zieht gewinnen. Krieger trainieren die Bewegung des Schwertziehens täglich und stellen sicher, dass es weich und ohne Zwischenfall zu ziehen ist. Dies hilft, die Geschwindigkeit zu verbessern. Es wird auch gemacht um die Scheide zu prüfen, und sich zu versichern, dass sie nicht aufgequollen ist oder etwas Ähnliches. Ein Feind könnte die Scheide auch zugedrückt oder mit einem hölzernen Keil, einem Klemmstück oder etwas Draht blockiert haben. Ein viertel Inch (1/2cm) kann ein unschätzbarer Vorteil sein, wenn es um hunderte von Ihn geht. Einige Krieger ziehen teilweise ihr Schwert, wenn sie annehmen, dass ein Kampf unvermeidlich ist. Normalerweise hängt der Schwertgürtel über der linken Schulter, damit er im Kampf schnell abgestreift werden kann. Die Scheide befindet sich an der linken Hüfte um den Schwung über den ganzen Körper beim Ziehen zu erleichtern. In einigen Situationen wird die Scheide abgelegt, damit sie den Kampf nicht behindert. Krieger kümmern sich auch selbst um ihr eigenes Schwert und verlassen sich nicht darauf, dass andere es tun. Sie sind die einzigen, die es schleifen und einölen.

Andere Schwerter: Verschiedene goreanische Kulturen benutzen andere Arten von Schwertern so dass diese Waffen in den nördlichen Städten viel seltener sind. Die Alaren benutzen das Spartha, ein langes und schweres, beidseitig geschliffenes Schwert. Es ist effektiver vom Rücken eines Thalarion, eines bei den Alaren üblichen Reittieres.

Die Alaren führen auch ein Kurzschwert, das Sacramasax genannt wird. Es ähnelt dem Gladius. Die Männer aus Torvaldsland führen ebenfalls ein Langschwert. Der Scimitar wird üblicherweise in der Tahari benutzt. Es ist eine lange, gebogene Klinge die vom Rücken einer Kaiila effektiv einzusetzen ist. Es gibt sogar eine zweihändige Variation, die gut vom Rücken eines Thalarion einsetzbar ist. Der Säbel ist auf Gor fast unbekannt, da er als zu lang und schwerfällig für die kurzen, scharfen Kämpfe, die zwischen goreanischen Kriegern üblich sind, betrachtet wird. Die Wagenvölker benutzen selten Schwerter.

Nicht vorhandene Schwerter: Einige der irdischen Schwerter gibt es auf Gor nicht. Das Rapier, den Degen und das Florett gibt es nicht. Solche Art zu kämpfen kennt man auf Gor normalerweise nicht. Katanas und andere derartige orientalische Waffen gibt es auch nicht. Obwohl es Orientalen auf Gor gibt, findet man keine Hinweise auf eine orientalische Kultur, die solche Waffen erfinden würde. Andere Arten europäischer Waffen wie Breitschwerter, Claymores und Handdolche (Main-Gauche) sind ebenso fremd auf Gor.

Nun ist es vorstellbar, dass ein Erdenmensch einen Metallarbeiter dazu bringen könnte, eine dieser Klingen zu entwerfen. Sie wäre eine Rarität. Es wäre auch möglich, dass diese Waffen auf Gor vorkommen, ohne dass sie bisher in den Büchern erwähnt wurden. Aber warum sollte man sich eine solche Klinge wünschen? Sie wäre gegen die Traditionen von Gor. Wenn man wie ein Goreaner rollenspielen möchte, ist es sinnvoll, goreanische Waffen zu benutzen. Warum sich also davon entfernen. Auch sollte man bedenken, dass die Herstellung einer solchen einzigartigen Waffe sehr teuer wäre. Metallarbeiter auf Gor wären ungeübt in der Herstellung solcher Waffen und würden länger dafür brauchen. Könnte Ihr Chara sich solch eine Klinge leisten?

Armbrust: Sie ist vorwiegend eine Infanteriewaffe. Sie kann mit einer Anfangsgeschwindigkeit von ungefähr einem Pasang in der Sekunde eiserne Bolzen verschießen. Sie hat eine beträchtliche Durchschlagskraft und kann die meisten Schilde durchdringen. Sie lässt sich leichter auf kurze Distanz schießen, hat allerdings eine kleinere Schussfrequenz. Sie ist die Waffe der Wahl für einen Attentäter. Es gibt eine Kavallerie-Armbrust. Sie hat einen eisernen Spannbügel, in den der Reiter ohne abzusteigen den Fuß stellen kann, um die Hebelkraft zum Spannen des Drahtes zu erhalten. Es wird mit dem rechten Fuß gemacht, wenn der Schütze Rechtshänder ist. Sie bleibt dennoch eine langsame Waffe. Die meisten goreanischen Krieger werden an ihr trainiert. Sie wird oft auf dem Rücken eines Tarn eingesetzt. Fast alle Armbrüste werden entweder durch Zug oder eine Winde gespannt.

Langbogen: Er ist auch als großer Bogen oder Bauernbogen bekannt. Er ist vor allem eine Waffe der Bauern und wenig andere, auch wenige Krieger würden ihn benutzen. Sie verachten die Waffe, da sie von den niederen Bauern verwendet wird. Dennoch verdanken viele Dörfer der Kraft des Langbogens, dass sie erfolgreich ihre Heimsteine verteidigen konnten. Er wird kaum in Port Kar oder Ar gekannt, allerdings gut in Thentis oder Ko-ro-ba. Die Rencebauern haben seit den Ereignissen aus Die Piratenstadt von GOR auch begonnen den Langbogen zu benutzen. Der Langbogen wird üblicherweise aus biegsamem Ka-la-na-Holz hergestellt, an jedem Ende mit eingekerbtem Boskhorn besetzt und locker geschnürt mit hanfdurchwirkter Seide. Er hat die Höhe eines großen Mannes, ungefähr sechs Fuß (1,82m) oder mehr. Sein Rücken ist flach, sein Bauch halbrund. Der Bogen ist ungefähr anderthalb Inch (3,8cm) weit und in der Mitte zwischen eineinviertel und eineinzwölftel Inch (2,7 - 3,1cm) dick.

Es erfordert eine beträchtliche Kraft ihn zu handhaben und Frauen können ihn gemeinhin nicht spannen. Selbst viele Krieger besitzen nicht die Stärke ihn zu bedienen. Es gibt ein bäuerliches Sprichwort, das sagt: "... der, der den Langbogen biegen kann, kann kein Sklave sein ..." (In Sklavenketten auf GOR, S.112). Da Frauen das nicht können, gilt es für einige als zusätzlicher Beweis, dass sie Sklavinnen sein sollten. Der Langbogen hat eine schnelle Schussfolge. Man kann neunzehn Pfeile in einer Ehn, ungefähr neunzig Sekunden, abschießen. Neun Pfeile können nacheinander in die Luft geschossen werden, bevor der erste den Boden berührt. Er hat außerdem eine starke Durchschlagskraft. Bei freiem Schussfeld kann er vollständig durch einen vier Inch (10cm) starken Holzbalken geschossen werden. Auf zweihundert Yard (183m) kann er einen Mann an die Wand nageln. Auf vierhundert Yard (366m) einen Bosk töten. Von einem typischen geübten Langbogenschützen, nicht einmal von einem Experten, erwartet man, dass er in der Lage ist, innerhalb einer Ehn auf 250 Yard mit neunzehn Pfeilen ein mannsgroßes Ziel zu treffen, wobei jeder Treffer tödlich sein sollte.

Der Langbogen hat allerdings auch seine Nachteile. Im Allgemeinen wird er im Stehen, oder zumindest kniend benutzt. Dies bringt den Bogenschützen in eine größere Gefahr, selbst zum Ziel zu werden. Er ist sehr schwierig aus dem Sattel heraus zu benutzen und völlig unpraktisch im Nahkampf. Man kann ihn nicht wie eine Armbrust schussbereit halten. Tatsächlich wird es schmerzhaft, wenn man den Bogen länger als ein oder zwei Ehn gespannt hält.

Es gibt noch viele andere Ausführungen von Bogen. Schmale gerade Bogen werden im Allgemeinen benutzt um Qualae, Tabuk und Sklaven zu jagen. Hornbogen werden bei den Wagenvölkern, den roten Jägern und den Torvaldsländer benutzt. Ein Hornbogen ist aus mit Sehnen zusammengebundenen Hornspänen von Tabuk oder Bosk hergestellt. Solchen Bogen fehlt die Reichweite und Kraft des Langbogens oder der Armbrust. Aber auf kurze Distanz sind sie sehr effektiv. Sie sind in engen Räumen und beim Reiten viel leichter zu handhaben. In Torvaldsland werden solche Bogen oft auf Schiffen benutzt, da sie durch die Ruderöffnungen abgefeuert werden können. Die Wagenvölker benutzen ihre Bogen sehr oft aus dem Sattel heraus. Einer ihrer Bogenschützen kann zwanzig Pfeile in einer halben Ehn abfeuern. Die roten Wilden nutzen einen kleinen Bogen und es gibt keinen anderen Bogen der eine höhere Schussfrequenz besitzt. Er ist sehr beweglich und leicht zu verbergen.

Es gibt eine Vielfalt von unterschiedlichen Pfeilen die zum Bogenschießen verwendet werden. Der Bündelpfeil ist wenig länger als ein Yard (91cm), während der Flugpfeil ungefähr vierzig Inch (101cm) lang ist. Beide sind mit drei halben Federn der Vosk-Möwe befiedert. Ein Jagdpfeil hat eine konische Spitze, die fest am Schaft angebracht ist und so leichter aus dem Ziel herausgezogen werden kann. Ein Kriegspfeil hat eine nach hinten zugespitzte Pfeilspitze, die so Widerhaken bildet oder tiefe Einschnitte, um das Herausziehen zu erschweren. Die Spitze ist weniger fest mit dem Schaft verbunden. Es gibt eine Vielfalt von unterschiedlichen Pfeilspitzen. Dazu gehören breite Pfeilspitzen, die mit Widerhaken versehenen Pfeilspitzen der Tuchuk und einfache Massenpfeile.

Lanze: Die gewöhnliche Lanze ist ungefähr elf Fuß (3,35m) lang und hat eine sehr schmale, lanzettförmige Klinge. Der Schaft ist normalerweise aus Tem-Holz, schwarz, biegsam und stark. Es gibt unterschiedliche Arten von Lanzen. Die Wagenvölker benutzen eine Kaiila-Lanze, die für den Kampf vom Rücken eines Kaiila im Krieg oder bei der Jagd eingesetzt wird. Die Kaiila-Lanze wird nicht weggesteckt sondern in der rechten Faust getragen. Sie ist flexibel und leicht. Sie wird zum Zustoßen benutzt, anders als der Rammbock-Effekt der europäischem Lanzen. Sie kann sogar so geschickt und schnell wie ein Säbel eingesetzt werden. Man kann damit auch einen gegnerischen Reiter aushebeln und ihn vom Reittier bringen. Jagdlanzen sind länger, schwerer und dicker als Kriegslanzen. Jagdlanzen sind meist ungeschmückt, mit Ausnahme vielleicht eines Büschel von Prairie-Fleer-Federn. Die Spitze ist länger und schmaler, da sie tief eindringen muss, um das Herz eines Kailiauk zu durchstechen. Tharlarion-Lanzen sind länger und schwerer und werden meist im Krieg eingesetzt. Wegen ihrer Größe werden sie oft mit einer Lanzenfassung benutzt. Die Alaren benutzen oft solche Lanzen, wegen ihrer Größe in die Fassung eingelegt. Stosslanzen, die kleiner und dicker sind werden von einigen am Boden kämpfenden Nomaden eingesetzt. Die von den roten Wilden eingesetzten Tarnlanzen sind den Kaiila-Lanzen sehr ähnlich, obwohl sie länger und schlanker sind. Auch die roten Jäger benutzen Jagdlanzen.

Speer: Der Speer ist eine verbreitete Waffe unter goreanischen Kriegern. Er ist ungefähr sieben Fuß (2,13m) lang, mit einer ungefähr 18 bis 20 Inch (45 - 50cm) langen Bronzespitze. Die Klinge ist zweiseitig geschliffen. Der Schaft, meist aus Ka-la-na-Holz, ist ungefähr zwei Inch (5cm) dick. Er ist eine schwere, stämmige Waffe. Auf kurze Entfernung kann er einen Schild durchstoßen oder sogar einen Fuß tief in einen Holzbalken eindringen. Es gibt einige verschiedene Arten von Speeren, darunter den Urt-Speer mit Widerhaken und den Sumpfspeer, auch als Dreizack. Wurfspeere werden auch benutzt, obwohl der normale Speer beliebter ist.

Äxte: Es gibt einige verschiedene Äxte auf Gor. Die Axt der nördlichen Gebiete, wie Torvaldsland, ist eine große, breite Axt mit einer einzigen gebogenen Klinge. Der Rücken ist aus gehärtetem Eisen und einem Hammer ähnlich. Die Torvaldsländer können ziemlich gut damit umgehen. Es gibt viele Tricks im Umgang mit der Axt, wie Finten, kurze Schläge, der Gebrauch des Griffs um zu schubsen oder zu schlagen und Ähnliches. Im Norden betrachtet man es als ungeschickt, einen Gegner mehr als zweimal schlagen zu müssen. Die Alaren sind ebenfalls weit bekannt für ihr Können im Kampf mit der Axt. Sie benutzen die Francisca, eine schwere Kriegsaxt mit einzelner Klinge.

Andere Waffen: Eine große Vielfalt anderer Waffen ist auf Gor in Gebrauch. Viele dieser Waffen sind kulturellen Ursprungs und Außenstehenden unbekannt. Die meisten einfachen Krieger wären in ihrem Gebrauch ungeübt.

Messer: Das Hakenmesser, mit seiner kleinen, geschwungenen Klinge, wird in einigen Gladiator-Kämpfen eingesetzt. Das Sleenmesser ist die übliche Waffe der Panthermädchen. Es gibt in Ar eine Art Wurfmesser, das zu einer Seite konisch zuläuft. Es ist zum Töten entworfen. Alle Tarnzüchter besitzen solch ein Messer. Das Panga ist ein zwei Fuß (60cm) langes, schweres Buschmesser mit gebogener Klinge. Das Peitschenmesser ist eine heikle, nur in Port Kar bekannte Waffe. Es ist eine Peitsche in deren letzte achtzehn Inch (45cm) zwanzig dünne schmale Klingen in Vierergruppen eingearbeitet sind. Ihre Spitzen variieren. Einige sind zweiseitig über sieben bis acht Inch (17 - 20cm) geschliffen während andere ein Führungsgewicht tragen. Andere lokale Waffen schließen den Krummdolch von Schendi oder den turischen Dolch ein. Einige Menschen benutzen eine Scheide, um den Dolch in ihrem Gewand zu verstecken.

Quiva: Die Quiva ist ein ausbalanciertes Sattelmesser der Wagenvölker in den Prärien. Es ist ungefähr ein Fuß lang, zweiseitig geschliffen und läuft in eine dolchartige Spitze aus. Die Quiva wird eher als Wurfwaffe benutzt als im Nahkampf. Es ist nicht nötig sie mit Wucht zu werfen, da ihre Schärfe und ihr Gewicht die Arbeit erledigen. Die meisten Quivas werden in Ar hergestellt und in Sets zu sieben Stück verkauft, da es sieben Scheiden in den Kaiilasätteln der Wagenvölker gibt. Die Quivas werden meist in den Sattelscheiden aufbewahrt. Auch werden sie unterschiedlich für die jeweiligen Stämme der Wagenvölker hergestellt. Abgesehen von der Tatsache, dass sie in Ar hergestellt werden, werden sie fast ausschließlich von den Wagenvölkern benutzt. In den Büchern ist Tarl Cabot der einzige Mensch außerhalb der Wagenvölker, der jemals eine Quiva gebraucht. Tarl macht sogar einen Karnevalsauftritt aus dem Gebrauch der geheimnisvollen Waffe, einer nur wenigen überhaupt bekannten Waffe. Der Gebrauch von Quivas außerhalb der Wagenvölker sollte sehr selten vorkommen.

Seil: Das Seil ist eine bei goreanischen Kriegern übliche Waffe. Es wird hauptsächlich zum Einfangen von Sklaven und anderen Leuten eingesetzt. Die Seile sind meist aus umflochtenen Leder. Die Tuchuk sind sehr geübt im Umgang mit dem Seil.

Cestus: Es sind mit Spitzen versehene Panzerhandschuhe, die vorwiegend bei Gladiatorkämpfen eingesetzt werden. Es gibt auch Panzerhandschuhe mit Klingen, die noch etwas tödlicher sind, wie der Vierklingen-Dolch-Cestus von Anango. Es gibt auch den Axt-Panzerhandschuh des östlichen Skjern.

Bola: Die Bola ist ursprünglich eine Waffe der Wagenvölker. Sie besteht aus drei langen Lederstreifen, jeder ungefähr fünf Fuß (1,5m) lang und in einem Lederbeutel endend, der ein schweres rundes Metallgewicht enthält. Wenn sie niedrig geworfen wird, ist ihre Spannweite zehn Fuß (3m) und man kann ihr fast nicht ausweichen. Sie kann die Beine umwickeln oder sogar brechen. Wird sie höher geworfen, fesselt sie die Arme an den Körper. Noch höher angesetzt, würgt sie das Opfer am Hals. Der schwerste Wurf ist zum Kopf einer Person, aber wenn er trifft, kann er den Schädel zertrümmern. Die Wagenvölker umwickeln ihre Feinde zunächst und töten sie dann mit der Quiva. Bolas werden auch zur Jagd auf Tumits eingesetzt. Es gibt auch eine Klingenbola, die mehr zum Töten als zum einfangen benutzt wird.

Stab: Er ist auch eine vorwiegend bäuerliche Waffe. Meist ist er ungefähr sieben Fuß (2,13m) lang und zwei Inch (5cm) dick. Ein geübter Kämpfer mit einem Stab kann seine Stellung gegen die meisten Schwertkämpfer verteidigen. So ein Stab kann in geübten Händen sehr wendig und geschickt geführt werden. Der Stab hat auch noch einen praktischen Nutzwert beim Durchqueren von unwegsamem Gelände oder zum Tragen angehängter Körbe. So hat ein Bauer diese Waffe meist zur Hand.

Netz und Dreizack: Diese Kombination von Waffen steht in der Tradition der Fischer des Westufers und der Inseln. Der Dreizack kann zwei oder drei Spitzen haben und wird auch Sumpfspeer genannt. Es sind auch übliche Waffen im Gladiatorkampf. Während der Zeit des antiken Roms wurden sie dort auch üblicherweise in den Gladiatorkämpfen eingesetzt.

Waffen der roten Wilden: Sie benutzen zwei Waffen, die sonst auf Gor nicht üblich sind. Eine ist der Canphi, ein langstieliger Tomahawk mit Steinklinge. Die andere ist die Kriegskeule, die auch Nägel oder Klingen tragen kann.

Die Garotte: Sie ist meist ein Draht zum Durchschneiden der Kehle. Sie besitzt zwei Holzgriffe an den Enden um sie sicher zu halten. Es gibt auch eine Ausführung ohne Draht, die zum Einfangen von Leuten benutzt wird, ohne diese zu verletzen. Eine dieser Ausführungen ist die Mädchen-Fang-Kette. Sie besitzt eine enge goldene Kette die das Opfer würgt ohne die Kehle durchzuschneiden. Man kann die Weite durch Drehen des Holzgriffes einstellen.

Gift: Gift wird durch den Ehrenkodex der Krieger und der Attentäter verboten. Es ist in den meisten Fällen eine Waffe der Frauen. Einige der Methoden das Gift anzuwenden schließen den Giftzahn-Ring (Fang-Ring) und vergiftete Zähne ein. Beim Giftzahn-Ring ballt man die Faust und betätigt mit dem Daumen einen kleinen Hebel. Dadurch wird eine stählerne Hohlnadel hervorgedrückt, die dann das Gift enthält. Die vergifteten Zähne findet man vor allem in Turia und es handelt fast immer um Gift der Ost. Das Gift der Ost und Kanda-Paste sind die zwei gebräuchlichsten Gifte. Das Ost-Gift kann zu einem Pulver verarbeitet werden, um ein Getränk zu vergiften. Kanda-Paste kann man auch auf Waffen aufbringen. Sie kann auch Flüssigkeiten beigegeben werden und ist dazu benutzt worden, Trinkwasservorräte zu vergiften. Freie Frauen tragen oft vergiftete Dolche oder Nadeln in der Kleidung versteckt bei sich. Das kann es gefährlich machen, einer freien Frau einen Kragen umzulegen.

Goreanische Gifte sind ziemlich tödlich und in den Büchern wird wenig über Gegenmittel oder vorbeugende Maßnahmen gesagt. Der Biss der Ost zum Beispiel führt innerhalb von Sekunden zum Tod. Das lässt dem Opfer wenig Zeit, den Tod abzuwenden. Es ist anzunehmen, dass die Stärke des Giftes um einige Grade verringert wird, wenn man es der Ost abnimmt und als Pulver oder im Fang-Ring verwendet. Man nimmt vermutlich eine kleinere Dosis oder eine stärkere Verdünnung des Giftes auf, als beim tatsächlichen Biss. Gegenmittel könnte es theoretisch geben, obwohl sie nicht ausdrücklich in den Büchern erwähnt werden.

Tiere: Einige der goreanischen Tierarten werden trainiert um zu jagen oder anzugreifen. Sleen und Tarn sind die beiden am meisten verwendeten Tierarten. Es gibt zwei weniger verbreitete Tierarten, das Urt und das Vart, vergleichbar mit der Ratte und der Fledermaus der Erde.

Es gibt verschiedene Unterarten von Nagetieren, die als Urt bekannt sind. Das typische Urt ist geschmeidig und weiß mit drei Reihen nadelscharfer Zähne. Sie besitzen auch Stosszähne, die sich aus den Kiefern nach oben wölben und zwei Hörner über den Augen. Die meisten Urts sind klein und können auf der Handfläche gehalten werden. Andere können so groß werden wie ein Pony. Unter anderem findet man Gleitflieger-, Boden-, Blatt-, Baum-, Quasten-, Kanal- und Waldurts. Einige der größeren Urts kann man zum Angreifen und Töten abrichten.

Das Vart ist ein blindes, fledermausähnliches Nagetier. Varts sind im Allgemeinen klein, aber einige erreichen die Größe eines kleinen Hundes. Sie sind Fleischfresser und können in Minuten einen Kadaver von Fleisch befreien. Eine andere potentielle Gefahr besteht darin, dass einige Varts tollwütig sind. Auf der Insel Tyros findet man zahlreiche von Varts bewohnte Höhlen. Die Männer aus Tyros haben einige der Varts trainiert, um sie als Waffen zu verwenden. Dieser Brauch scheint sich aber auf die Insel zu beschränken.

Übungshüllen: Lederne Übungshüllen über den Schwertern werden oft für nicht tödlichen Kampf und zur Übung benutzt. Natürlich verursachen so vorbereitete Waffen einige Schrammen, aber sie schneiden nicht durch die Haut.

Gunni: Dabei handelt es sich um Trainingsgegenstände, die durchaus aber in einigen Gladiatorenkämpfen benutzt werden können. Es sind gebogene Bleigewichte mit Griffen, die mehrere Pfund wiegen. Sie sind mit Stoff überzogen. Sie können Wände durchschlagen und Eisen verbiegen. Sie verhalten sich wie mit Blei gefüllte Boxhandschuhe. Die Gunnis helfen die Muskeln der Schultern, des Rückens und der Arme zu stärken. Wenn man dann ohne sie kämpft, scheinen die Fäuste mit Lichtgeschwindigkeit zu fliegen.

Harpune: Es handelt sich um eine Jagdwaffe die vorwiegend von den roten Jägern verwendet wird. Sie ist meist acht Fuß (2,4 m) lang und zweieinhalb Inch (6,3 cm) im Durchmesser. Obwohl sie zum größten Teil aus Holz bestehen, ist der vordere Schaft aus Knochen gemacht. Die Spitze ist im vorderen Schaft befestigt und mit einer scharfen Schieferspitze festgebohrt. Sie wird zur Jagd auf Meerestiere wie den Meersleen und den Wal eingesetzt.

Pike: Dieser Mastausleger wird manchmal als Waffe auf Schiffen benutzt.

Peitsche: Peitschen werden im Allgemeinen weniger als Waffen benutzt, sondern mehr zur Bestrafung eingesetzt. Die übliche fünfzüngige goreanische Peitsche wird oft bei Sklavinnen angewendet, denn sie hat den Vorteil, den Körper des Mädchens nicht zu zeichnen. Die Schlange ist eine gefährlichere Peitsche. Sie hat einen einzelnen Strang umflochtenen Leders. Sie ist ungefähr acht Fuß (2,4 m) lang und ein halbes bis ein Inch (1,3 - 2,5 cm) dick. Sie kann mitunter mit kleinen Metallteilen durchsetzt sein. Solch eine Peische kann leicht die Haut von einem Rücken entfernen und das Opfer auch töten. Das weiter oben erwähnte Peitschenmesser aus Port Kar ist die hauptsächlich als Waffe verwendete Peitsche.

(Übersetzung von Phil)

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