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Torvaldsland (Schriftrolle 51)

(Torvaldsland von Ubar Luther)

Die Marodeure von GOR, das 9. Buch der Gor-Serie, handelt von den Ländern und der Kultur von Torvaldsland, einem Land innerhalb der nördlichen Breitengrade von Gor. Torvaldsland wurde aus den Wikingern und den Nordmännern der Erdgeschichte, circa 700 bis 1100 A.D., entwickelt. Wenn der Kalender von Torvaldsland genau ist, dann brachten Beschaffungsreisen um 970 A.D. Wikinger von der Erde nach Gor.

Torvaldsland ist ein weiter Bereich auf der Landkarte von Gor, in etwa wie ein großes Land. Es ist nicht nur eine bestimmte Stadt oder ein Ort. Im Allgemeinen sagt man, der Bereich beginne nahe dem Ende der Nördlichen Wälder und reiche nördlich bis zu den Ödländern des Dauerfrostes. Der Skerry von Einar, nahe der Torvaldsmark, soll die Grenze zwischen Torvaldsland und den südlicheren Ländern kennzeichnen. Die Torvaldsmark ist ein hoher Runenstein, der wie eine Nadel zum Himmel zeigt. Torvaldsland endet nahe den zugefrorenen Seebereichen, an den Ländern der roten Jäger. Die Männer von Torvaldsland haben dennoch manchmal die unterschiedlichsten Ideen hinsichtlich der Grenzen von Torvaldsland. Sie behaupten manchmal, dass ihre Grenzen jedes Land einfassen, an dem ihre Schiffe landen. Ihre Schiffe sind dafür bekannt, so weit südlich bis nach Schendi und Bazi und so weit nach Westen bis Tyros und Cos zu reisen.

Die größte Stadt südlich von Torvaldsland ist Kassau, gelegen am Nordrand der Nördlichen Wälder. Sie ist als Sitz des hohen Eingeweihten des Nordens weit bekannt, der geistige Hoheit über den gesamten Norden einschließlich Torvaldsland beansprucht. Sein Tempel ist das größte Gebäude in Kassau, hoch über die hölzernen Hütten und die Handelshäuser des Restes der Bewohner aufragend. Der nächste Tempel der Eingeweihten befindet sich hunderte von Pasang südlich in der Stadt Lydius. Während der Ereignisse von Die Marodeure von GOR plündern Ivar Forkbeard und seine Gruppe von Räubern den Tempel und töten viele der Eingeweihten. Es ist unbekannt, ob der Tempel in seiner früheren Pracht wieder aufgebaut wurde.

Kassau wird durch eine Wand aus angespitzten Baumstämmen mit einem Verteidigungsgang drum herum geschützt. Die Wand besitzt nur zwei Tore. Das größere Tor liegt mit dem Eingang zur Thassa. Das kleinere Tor führt südwärts in den Wald. Kassau hat eine Bevölkerung von ungefähr elf hundert Leuten. Es gibt auch eine Anzahl von nahe gelegenen Dörfern, die von Kassau als Marktplatz abhängen. Deren Bevölkerung würde also die Gesamtbevölkerung des Bereiches auf ungefähr zweitausenddreihundert Leute anheben. Gurt ist der Handelsverwalter von Kassau. Er hatte eine Tochter, die Aelgifu genannt wurde, aber während der Ereignisse von Die Marodeure von GOR, wurde sie die Sklavin von Ivar Forkbeard und in Pudding umbenannt.

Die wichtigsten Einnahmequellen von Kassau sind der Handel, das Holz und die Fischerei. Es gibt große Planktonbänke im Norden der Stadt, wo man viel Parsitfisch findet. Parsitfische sind silbrig und braun gestreift. Es sind einfache Nahrungsfische des Nordens. Der Weißbauch-Grunt ist ein großer Wildfisch, der sich von Parsitfischen ernährt und im Norden ein beliebter Speisefisch ist. Der Geruch der Fischtrockenhallen in Kassau weht bis weit raus aufs Meer. Bauholz ist ein wertvolles Handelsgut, das hier häufig gesägt und nach Torvaldsland verkauft wird. Im Austausch erhalten sie oft Pelze aus dem Norden. Kassau liefert auch Waffen in den Norden, Eisenstäbe, Salz und Luxusartikel. All das wird meist von Lydius nach Kassau geliefert.

In den Legenden von Torvaldsland, war Torvald der Gründer und der erste Jarl, oder Herrscher des Landes. Sein Schiff war bekannt als der schwarze Haifisch. Der Gott Thor gab angeblich Torvald ein spezielles Geschenk im Tausch gegen einen Goldring. Dieses Geschenk war der Strom von Torvald. Der Strom ist eigentlich eine Strömung im Thassa, die sich ostwärts auf die Küste zu und dann nordwärts bewegt. Sie ist einem mehrere Pasang breiten Fluss im Meer sehr ähnlich. Die Temperatur des Wassers in dieser Strömung ist wärmer als das umgebende Wasser. Dadurch wird Torvaldsland erwärmt und wird kein kaltes Ödland. Das wärmere Wasser erlaubt das Vorkommen von Landwirtschaft und ohne diese Erwärmung wäre Torvaldsland nicht dasselbe. Es würde zu den gefrorenen Ödländern gehören, die von den roten Jägern bewohnt werden.

Wegen der enormen Wichtigkeit des Stromes von Torvald, beginnt der Torvaldsländer Kalender seine Zeitrechnung seit diesem Geschenk von Thor. Die Frühjahrs-Tag-und-Nachtgleiche gilt als Neujahr, wie in den meisten Städten auf Gor. Die Runenpriester sind diejenigen, die die Kalender bewahren. Als die Ereignisse von Die Marodeure von GOR anfangen, ist es das Jahr 1006. Dieses Jahr entspricht der normalen Berechnung in Ar von 10.122 C.A..

Es gibt einen speziellen Berg in Torvaldsland, der Torvaldsberg genannt wird. Er ähnelt einer breiten Speerspitze, die an der Spitze verbogen wurde. Er ragt über viereinhalb Pasang in die Höhe, über fünftausendeinhundert Meter hoch. Die Legende sagt, dass der große Torvald im inneren dieses Berges schläft und wartet, um herauszusteigen, wenn er noch einmal benötigt wird. Während der Ereignisse von Die Marodeure von GOR fanden Ivar Forkbeard und Tarl Cabot eine Höhlenöffnung im Berg. Sie lag auf einer Felsleiste gerade unterhalb des Gipfels. Die Höhle enthielt mehrere Räume, die mit uralten Runenbuchstaben und Piktogrammen ausgeschmückt waren. Es gab einen zentralen Raum mit einer Steincouch, bedeckt mit schwarzen Fellen. Es gab auch Waffen und Rüstzeug hier, das angeblich Torvald gehörte. Aber der Körper Torvalds war nicht da. Es gab keine Knochen, keine Reste. Eine der Waffen war ein Kriegspfeil. Er war mehr als neunzig Zentimeter lang mit einem Schaft von fast 2,5 cm Durchmesser. Er trug das Zeichen von Torvald. Wenn ein Kriegspfeil getragen wird, müssen alle Männer von Torvaldsland darauf reagieren, egal wie ihre Lage gerade ist.

Dieser Kriegspfeil wurde später dazu benutzt, die Männer von Torvaldsland und aus der Umgebung gegen eine Armee von Kurii zu hetzen. Einer der Männer, die dem Aufruf folgen nennt sich Hrolf des Ostens. Er ist über acht Fuß (2,4 Meter) groß, bärtig und trägt einen Speer. Er schlägt sich recht gut im Krieg gegen die Kurii und erklärt den Leuten anschließend, dass er den Kriegspfeil zum Torvaldsberg zurückbringen wird. Kurz bevor er aufbricht, spricht er mit Tarl und sagt ihm, dass sein Name Torvald ist. Wenn das zutrifft, würde Torvald über 1000 Jahre alt sein. Allerdings wurden die Stabilisierungsseren erst vor etwa 500 bis 600 Jahren erfunden, also hätte Torvald sie nicht erhalten haben können. Die Priesterkönige hätten ihm eine Injektion ihrer eigenen Seren geben können, die sie bereits sehr viel länger hatten, als die Goreaner. Aber es hätte für die Priesterkönige wenig Grund gegeben, diesen einzelnen Mann besonders zu behandeln. Es gibt eine goreanische Legende, dass die Priesterkönige alle tausend Jahre einen Krieger holen, der die Welt verändert. War Torvald der letzte dieser Krieger vor Tarl Cabots Ankunft?

Torvaldsland selbst ist ein rauhes und felsiges Land mit vielen Klippen, Fjorden und Bergen. Seine Geographie ähnelt den skandinavischen Ländern der Erde. Fruchtbarer Boden ist selten, man findet ihn in schmalen Flecken und er ist extrem wertvoll. Deshalb sind die meisten Bauernhöfe sehr klein. Wegen der Seltenheit des fruchtbaren Bodens findet die Kommunikation zwischen diesen isolierten Farmen oft mittels kleiner Boote über das Meer statt. Hunger ist nicht unbekannt und in solchen Zeiten müssen sich die Menschen mit Baumrinde, Flechten und Meerespflanzen als Nahrung begnügen. Die fruchtbare Jahreszeit dauert ungefähr hundertzwanzig Tage. Sa-Tarna ist das Primärgetreide und es wird meist im Herbst, einen Monat nach dem Erntefest, gesät. Dadurch entwickelt das Getreide ein starkes Wurzelsystem, bevor der tiefe Frost vorübergehend das Wachstum stoppt. Tospits, Erbsen, Bohnen, Kohl, Zwiebeln, Suls, Obstbäume und Rettiche werden auch angebaut, allerdings können Larmas dort nicht wachsen. Tospits, auch "Larma des Matrosen", genannt sind wichtig, weil sie während der Zeit auf See gegessen werden können, um bestimmte Ernährungsmängel zu verhindern. Das ist lebenswichtig für eine Kultur, die häufig auf See unterwegs ist. Es gibt wenige Bäume und Ka-La-Na und Temholz wachsen dort nicht. Deshalb sind solche Hölzer sehr wertvoll. Eine Halle aus Ka-La-Na-Holz gebaut, wäre ein großer Luxus. Torvaldsländer züchten auch bestimmte Tiere wie Milch-Bosk, Verr und Tarsk. Während des Sommers werden die meisten ihrer Bosk in die Berge getrieben, um sie dort weiden zu lassen. Im Winter werden die Tiere zurück geholt. Bienen werden auch gehalten, um Honig zu produzieren.

In Torvaldsland trinkt man alkoholische Getränke wie Ale, Bier und Met. Met wird aus gegorenem Honig und Wasser, häufig unter dem Zusatz von Gewürzen, hergestellt. Er wird oft dem Paga vorgezogen. alle Getränke scheinen einen hohen Alkoholgehalt zu haben. Ein verbreitetes Trinkgefäß ist das Horn. Da es keine Unterseite hat, kann es nicht aufrecht stehen. Also muss man entweder den Inhalt leeren oder das Horn weiterreichen. Es gibt Eishäuser, um Dinge kalt zu halten. Eis wird auf Schlitten von den Bergen geholt. Dann wird das Eis mit hölzernen Spänen bedeckt gehalten.

Die Männer von Torvaldsland sind gewöhnlich blond und blauäugig, groß und muskulös. Ihr Haar ist häufig lang und kann sogar geflochten sein. Viele von ihnen sind sieben bis acht Fuß groß (2,10 bis 2,40 m), größer als die durchschnittlichen Goreaner der Städte und aus den anderen Gebieten. Die meisten wachsen in den Bauernhöfen nah am Meer auf. Ein Großteil ihrer frühen Ausbildung erfolgt durch rauhe Spiele, in denen sie die Grundlagen der Männlichkeit erlernen. Sie lernen zu laufen, zu springen, zu jagen und Schwert, Axt und Speer zu führen. Man bringt ihnen wichtige Runenzeichen bei, zeigt ihnen wie man zählt, addiert, subtrahiert und wiegt. Sie werden gegen das kalte Wetter abgehärtet. Schließlich gewöhnt man sie an die Arbeiten des Schiff-Ruderns und die Arten der Kriegsführung. Auch sind die meisten Männer sehr geschickt mit ihren Händen. Aber es gilt als unwürdig für einen Krieger, sich mit Buchstaben auszukennen. So etwas wird als minderwertig betrachtet. Sie sind stolz auf ihren Analphabetismus und ihre Halbbildung.

Torvaldsland hat keine Heimsteine oder ein Kastensystem. Fast alle Männer sind Krieger, Jäger und Seefahrer. Sie sind Alleskönner, was für das Überleben ihres Volkes wichtig ist. Sie leben von der Jagd, dem Fischfang, von Handel und von Überfällen. Obwohl in Torvaldsland goreanisch gesprochen wird, können einige der Dialekte schwer zu verstehen sein. Die Männer tragen meist zottelige Jacken, Hosen aus Tierhäuten und Tuniken aus Wolle. Wichtigere oder wohlhabendere Männer können rote oder purpurne Umhänge tragen.

Die freien Frauen von Torvaldsland verschleiern sich nicht. Sie tragen bodenlange Röcke aus Wolle, die aber überhaupt nicht geschlitzt sind. Freie Frauen haben viel Einfluss im Norden, vermutlich mehr als die Frauen des Südens. Ein Ring mit vielen Schlüsseln oder Scheren an einem Gürtel kennzeichnen die Herrin eines großen Hauses. Im Allgemeinen haben alle freien Frauen ein Messer.

Die Männer verlassen ihr Haus nicht, es sei denn sie sind bewaffnet. Auch im Haus haben sie ihre Waffen immer griffbereit. Sie hängen oft an der Wand hinter ihrer Couch. Im Allgemeinen hängen sie etwa einen Fuß (30 cm) außerhalb der Griffweite ihrer Sklavin, deren Knöchel am Fuß der Couch angekettet wird. Außerhalb des Hauses tragen die Männer ihre Mäntel so, dass ihr Schwertarm, gewöhnlich der rechte Arm, frei bleibt. Die Männer tragen einen Herrengürtel. Börsen und andere Gegenstände, wie zum Beispiel ein Schwert hängen an diesem Gürtel. Selbst unbewaffnet trägt dieser Gürtel ein Messer. Glückszeichen sind in das Leder des Gürtels geschnitten. Einige Leute glauben, dass der Name des Gürtels seinen Ursprung in der Tatsache hat, dass er manchmal zur Abstrafung von Sklavinnen benutzt wird. Tarl hält diesen Ursprung für unwahrscheinlich. Auch ein Schwertgurt kann getragen werden, der über die linke Schulter gelegt wird. Auch ein Axtgürtel kann so getragen werden. Auch er wird über die rechte Schulter gelegt und führt hinunter zum Herrengürtel. Die Axt wird so über die linke Schulter gebunden, dass der Axtkopf links hinter dem Kopf sitzt.

Das goreanische Wort für Axt ist das selbe wie das irdische Wort. Die Axt von Torvaldsland ist eine große, breite Axt, mit einem einzelnen geschwungenen Blatt. Sie hat einen hammerartigen Rücken aus gehärtetem Eisen. Es gibt viele Kniffe im Gebrauch der Axt wie Finten, kurze Schläge, das Zustoßen mit dem Handgriff um zu stören oder zu schlagen und noch weiteres. Der Axtkämpfer braucht in der Regel nur einen Treffer zu landen, um den Kampf zu gewinnen. In Torvaldsland gilt es als Ungeschicktheit, wenn man einen Feind mehr als zweimal mit der Axtklinge treffen muss. Wenn man hinter den Axtkämpfer gelangen kann, kann man ihn besiegen. Das erfordert große Geschwindigkeit und ein gutes Timing. Die Axt in der rechten Hand anzuheben ist ein Gruß in Torvaldsland.

Bögen sind in Torvaldsland verbreitet. Sie benutzen einen kurzen Hornbogen, hergestellt aus Spänen von Tabukhorn die von Sehnen zusammengehalten werden. Der Bogen verschießt kurze, schwere Pfeile. Er hat nicht die Reichweite und die Durchschlagskraft des Langbogens und der Armbrust. Aber auf kurze Distanz, innerhalb von hundertfünfzig Yard (149 m), kann er ziemlichen Schaden anrichten. Er hat den Vorteil der besseren Handhabbarkeit gegenüber anderen Bögen auf engem Raum und er kann leichter durch die Ruderöffnung eines Schiffes abgefeuert werden. Deshalb bevorzugen die Piraten des Nordens solch eine Waffe, wenn sie an Bord ihrer Schiffe sind.

Was Rüstung anbetrifft, benutzen die Männer von Torvaldsland Schilde und Helme. Ihre Schilde sind meist aus Holz und rund. Ihre Helme haben einen konischen Nasenschutz, der auf und ab gleiten kann. Am hinteren Rand und den Seiten des Helms hängt normalerweise ein Netz miteinander verbundener Ketten. Die Helme können auch Hörner haben, ähnlich wie die Helme der Wikinger der Erde. Man findet in Torvaldsland verbreitet Sumpfeisen, aber es ist minderwertig gegenüber dem Eisen aus dem Süden. Deshalb wird Sumpfeisen überwiegend zur Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten genutzt. Man zieht Waffen aus dem Stahl des Südens vor, deshalb werden solche Waffen oder das Eisen um sie herzustellen eingetauscht.

Eine einzigartige Eigenschaft der Kriegsführung in Torvaldsland ist die "Raserei von Odin". Es handelt sich im Grunde um eine Berserkerwut. Sie kann entweder nur einige Einzelpersonen oder eine gesamte Militäreinheit ergreifen. Im Wesentlichen versetzt es einen Krieger in solch eine Wut, dass er ohne auf eigene Verletzungen zu achten kämpfen wird. Er scheint in einer Trance zu sein, mit blicklosen Augen und eventuell sabbernd und geifernd. Nach einer Schlacht braucht der Krieger manchmal Dritte, um ihn aus der Trance zu befreien. Die Raserei kann auch auf Menschen von außerhalb Torvaldslands übergreifen. So wurde zum Beispiel Tarl Cabot kurz vor einer Schlacht gegen die Kurii von ihr ergriffen. Die Torvaldsländer Krieger standen in einer Gruppe und die Raserei schien wie eine Wolke von Erregern durch die Gruppe zu wehen. Tarl spürte die Raserei und konnte nicht verhindern, unter ihre Kontrolle zu geraten. So etwas wird vermutlich nur geschehen, wenn die Raserei eine ganze Gruppe befällt und nicht nur wenige Einzelpersonen.

Die Bücher beschreiben die Vorteile der Raserei nicht ausführlich. Sie beschreiben nicht, dass man stärker, schneller oder genauer wird. Dennoch verliert man jegliche Angst vor der Schlacht. Es gibt kein Zögern beim Handeln. Man greift einfach weiter an, ohne auf die eigene Sicherheit zu achten. Es wird wahrscheinlicher, den Feind zu treffen, obwohl auch die eigene Verteidigung schlechter ist. Solch ein Angriff kann auch den Gegner einschüchtern Man kann auch leichter eigene Verletzungen ignorieren, den Schmerz nicht wahrnehmen und nicht zulassen, dass er die Aktionen verlangsamt.

Signalhörner werden sowohl im Frieden, wie auch im Krieg häufig zur Kommunikation genutzt. Es sind meist gebogene Hörner aus Bronze und es gibt ungefähr vierzig standardisierte Nachrichten. Zu diesen Nachrichten gehören "Angriff", "Auflösen", "Umgruppieren" und "Ich möchte kommunizieren". Auch Schilde werden zur Verständigung genutzt, aber ihr Einsatz ist sehr viel begrenzter. Zwei der gebräuchlichsten Arten sind ein roter Schild, der Krieg und ein weißer Schild, der Frieden signalisiert.

Duelle sind eine Möglichkeit für die Männer aus Torvaldsland, Streitigkeiten beizulegen, sowohl im persönlichen wie im legalen Rahmen. Es gibt zwei grundlegende Arten des Duells, das formale Duell und das freie Duell. Beide Arten sind bei der Thing-Messe zugelassen. Die freien Duelle haben nur wenige Regeln. Alle Arten von Waffen sind erlaubt und es gibt keine Einschränkungen der Taktik. Sie werden gewöhnlich auf den Schären ausgetragen, die in das Thassa hinausragen. Man lässt dort zwei Männer allein und in der Nacht kommt ein Boot, um den überlebenden Sieger abzuholen.

Das formale Duell ist viel komplizierter. Zwei Männer kämpfen, aber jedem von ihnen wird ein Schildträger zugeordnet. Der Schildträger setzt einen Schild ein und versucht damit die Angriffe des anderen Duellanten abzublocken. Dem Schildträger sind drei Schilde erlaubt, aber wenn diese alle unbrauchbar geworden sind, muss er aus dem Kampf ausscheiden. Man sollte den Schildträger nicht töten. Die Größe der Schwerter wird begrenzt. Die Klinge darf nicht zu lang sein. Das Duell findet auf einer quadratischen Plane statt, zehn Fuß (3m) auf jeder Seite lang, die unten am Boden festgesteckt wird. Außerhalb der Plane gibt es zwei weitere Quadrate, jedes um einen Fuß in der Kantenlänge größer. Die äußeren Ecken des zweiten dieser Quadrate werden durch Haselnussstäbe markiert. Dadurch steht den Kämpfern ein quadratischer Bereich von zwölf Fuß (3,6 m) zum kämpfen zur Verfügung. Wenn das erste Blut die Plane trifft, kann der Kampf mit der Zustimmung der Duellanten oder durch eine Entscheidung der drei Schiedsrichter enden. Es ist gewöhnlich kein Kampf auf Leben und Tod.

Der Verlierer des Duells muss dem Sieger drei silberne Tarnscheiben zahlen. (Es sollten vermutlich eher silberne Tarskscheiben sein) Der Sieger muss nach dem Kampf auch ein Opfer für die Götter darbringen. Die Größe des Opfers schwankt abhängig vom Wohlstand des Siegers und der Wichtigkeit des Duells. Einige skrupellose Männer benutzen diese Duelle, um Wohlstand, Besitz und mehr zu erwerben. Man kann jemand um den Besitz des Bauernhofes, der Tochter oder auch der freien Begleiterin herausfordern. Die Einsätze können ziemlich hoch sein. Das schlimmste dabei ist, dass man, wenn man das Duell ablehnt, den Einsatz einbüßt. Glücklicherweise kann ein bezahlter Kämpfer für eine herausgeforderte Person antreten.

Ein Jarl ist ein Führer in Torvaldsland, häufig der eines Bereiches oder einer Gruppe Krieger. Es ist eine ähnliche Position zu der eines Ubars. Svein Blue Tooth ist der hohe Jarl von Torvaldsland, der höchste geistliche Regent. Svein ist ein großer Mann, blond und blauäugig. Sein Haar fällt auf seine Schultern herab und er trägt einen Bart. Er hat eine Messernarbe unter seinem linken Auge. Wie ein Ubar trägt er einen langen Mantel aus purpurrotgefärbtem Meersleen-Pelz. Seine Gefährtin war einst Bera aber am Schluß der Ereignisse von Marodeure von GOR beschließt er, sie zu versklaven. Jarl ist auch der Titel, mit dem alle freien Männer von Torvaldsland von Sklaven angesprochen werden. Es entspricht in etwa der Bezeichnung "Herr".

Die gebräuchlichste Bezeichnung für eine Sklavin in Torvladsland ist Bondmaid. Bondmaids tragen meist ihr Haar lang und sind mit einem dünnen weißen Kittel (eine Ärmeltunika bzw. ein langärmeliges Schlupfkleid, Anm. d. Ü.) bekleidet, der bis zum Bauch geschlitzt ist. Sie müssen oft hart arbeiten, haben Aufgaben wie die Herstellung von Butter, das Weben am Webstuhl, den Transport von Holzbündeln oder Wassereimern und das Sammeln von Verr-Dung für die Sulfelder. Deshalb reden Bondmaids von den Sklavinnen des Südens abfällig als Seidenmädchen. Sie glauben, diese seien verwöhnt und verhätschelt. Sie glauben, diese Mädchen hätten nicht viel mehr zu tun, als sich hübsch zu machen und auf ihre Herren zu warten.

Die meisten Männer in Torvaldsland bevorzugen Sklavinnen mit großen Brüsten und breiten Hüften. Manchmal nennt man deren Hüften auch "Liebeswiege" und noch besser "...gut gepolstert, um die Luststöße eines Ruderers abzufedern." (Die Marodeure von GOR, S. 125) Manchmal werden den Bondmaids auch beschreibende Namen wie Schmollende Lippen oder Hübsche Knöchel gegeben. Man kann ihnen aber auch den Namen als Sklavennamen geben, den sie trugen, als sie frei waren. Der Bondmaid-Kreis ist einfach ein in den Staub gezogener Kreis. Obwohl der in den Romanen beschriebene Kreis ungefähr 20 Fuss (6m) Durchmesser hatte, wurde nirgends gesagt, dass er nicht größer oder kleiner sein könnte. Nach dem Gesetz von Torvaldsland wird jede Frau, die den Zirkel betritt zur Bondmaid. Das Mädchen kann freiwillig oder unfreiwillig, zum Beispiel gefesselt und hineingeworfen, den Kreis betreten - es ist auf jeden Fall gültig.

Der Kragen der Bondmaid ist häufig aus Eisen, mit einem Scharnier und einem Niet verschlossen. Manchmal wird ein Kettenseil für eine Gruppe von Sklavinnen benutzt. Das um ihre Nacken gelegte Seil ist einen halben Zoll (1,2 cm) dick und hat eine Drahtseele. Die Drahtseele verhindert das Durchbeißen des Seiles. Die Handschellen, die im Norden verwendet werden, sind weniger verziert als die im Süden. Es sind meist gebogene Bänder aus schwarzem Eisen mit Scharnieren dreiviertel Zoll (1,8 cm) breit und einviertel Zoll (0,6 cm) dick. Auf jeder der beiden gebogenen Seiten ist ein geschmiedeter Ring. Diese beiden Ringe sind durch ein einzelnes Kettenglied verbunden, ungefähr ein Ich (2,5 cm) breit, einviertel Zoll (0,6 cm) im Durchmesser und drei Zoll (7,5 cm) lang. Wie bei jeder Art von Sklavenstahl können Sklavinnen sich nicht von ihnen befreien.

Die Brandzeichen der nördlichen Gebiete sind weniger gleichförmig. Ein viel benutztes Brandzeichen besteht aus einem Halbkreis, der an seiner rechten Spitze eine steile diagonale Linie trägt. Der Halbkreis ist ein einviertel Zoll (3,1 cm) breit und die Linie ein einviertel Zoll (3,1 cm) hoch. Dies Brandzeichen symbolisiert eine Frau, deren Bauch unter einem Schwert liegt, ähnlich dem Torvaldsländer Haus, wo die Waffen des Besitzers an der Wand über der Couch, an der die Sklavin am Boden sitzt, aufgehängt sind. Dies wird auch als andere Bezeichnung für eine Bondmaid benutzt. Wenn sie so gebrandet wird, wird das Mädchen mit dem Bauch über einen Brennklotz gelegt. Der Klotz ist ungefähr ein Yard (0,9 m) dick und die Rinde ist komplett entfernt. Ein paar Fuß entfernt gibt es einen Amboss und zwei Blechbehälter für die Brandeisen. Der Amboss steht auf einem großen flachen Stein, so dass sein Gewicht ihn nicht in weicher Erde einsinken lässt. Ein Mädchen wird ungefähr fünf Ihn gebrannt, zwei Ihn länger als die Sklavinnen im Süden.

Räuber aus Torvaldsland nehmen auf ihren Seereisen häufig neue Sklavinnen gefangen. Wenn sie zu ihren Häusern zurückkehren, erhalten diese neuen Mädchen eine Dosis Sklavenwein, bevor sie das Schiff verlassen dürfen. Dieser schwarze Wein wird in einem hohen, dunklen Behälter gelagert. An diesem Behälter ist mit einer Kette eine zweihenklige Goldtasse befestigt. Die Tasse ist verziert mit Abbildungen von angeketteten Bondmaids. Das Kettenmotiv ziert auch den Rand der Tasse. Außerdem sind an fünf Stellen Abbildungen der fünfschwänzigen Sklavenpeitsche. Den aktuellen Sklavinnen wird es meist erlaubt, ihren Herrn bei der Ankunft im Hafen zu begrüßen. Die Sklavinnen werden nachts in den Hallen gehalten und vom letzten Mann, der ein Mädchen benutzt hat, erwartet man, dass er sie für die Nacht sichert. Die Sklavinnen müssen oft den Brei der Bondmaids essen, ein Gemisch aus ungesüßtem, schlammähnlichen Sa-Tarna-Mehl und Stücken rohen Fischs. Bondmaids gehen auf eine bestimmte Art und Weise, anders als freie Frauen, aber es wird nirgends genau beschrieben wie.

Die Männer von Torvaldsland haben verschiedene Möglichkeiten, ihre Bondmaids zu disziplinieren. Wenn sie auf See sind, kann ein Mädchen entweder nackt oder bekleidet an ein Ruder gebunden werden. Während des Ruderns muss das Mädchen sorgfältig darauf achten, rechtzeitig zu atmen, bevor sie unter Wasser taucht. Sie muss sich auch Sorgen um Raubfische machen, die vielleicht gern mal von ihrem Fleisch kosten wollen. Mädchen, die sehr stark in Ungnade gefallen sind, können sogar als Köder eingesetzt werden. Auch kann ein Mädchen den Thralls zum Spielen hingeworfen werden, um ihnen Vergnügen zu verschaffen. Die Peitsche der Felle ist eine einzigartige Strafe, bei der einem Mädchen durch eine Vergewaltigung gezeigt wird, was es bedeutet, eine Sklavin zu sein, statt sie auszupeitschen.

Männliche Sklaven werden Thralls genannt. Sie werden verachtet und müssen sofort perfekten Gehorsam leisten oder sie könnten sofort getötet werden. Männer in Torvaldsland haben wenig Geduld mit Thralls. Thralls tragen kurze Tuniken aus weißer Wolle und ihr Haar wird kurz geschnitten gehalten. Ihre Kragen sind gehämmerte Eisenbänder an die ein geschweißter Ring angebracht ist. Sie arbeiten häufig auf den Feldern und dürfen diese ohne Erlaubnis nicht verlassen oder sie könnten getötet werden. Sie dürfen auch keine Bondmaids berühren, es sei denn diese werden ihnen zur Strafe vorgeworfen. Nachts werden sie in den Boskställen angekettet. Thralls dürfen den Kriegspfeil nicht berühren, wie auch keine andere Waffe. Sie können für das Berühren einer Waffe sogar getötet werden. Ein Thrall ist in keiner beneidenswerten Position. Früher wurden Thralls sogar den Göttern von Torvaldsland geopfert.

Die Menschen in Torvaldsland respektieren die Priesterkönige aber beten sie nicht an oder verehren sie als Götter. Stattdessen huldigen sie Göttern wie Odin und Thor, Götter der skandinavischen Mythologie der Erde. Die Eingeweihten aus Kassau und auch weiter südlich betrachten diese Religion als Ketzerei und versuchen sie vehement zu unterdrücken. Mit der Macht der weltlichen Führer lassen die Eingeweihten diejenigen, die dieser Religion nachgehen entweder foltern oder hinrichten. Zu den entsprechenden Methoden können das Kochen bei lebendigem Leib, das Rösten am Spieß über offenem Feuer oder das Einführen einer Otter in den Mund, damit diese sich durch die Wangen ins Freie frisst, gehören. Die Eingeweihten werden keine andere Religion dulden, wo sie sie unterdrücken können. Eines der Verbote, dass sie durchzusetzen versuchen, ist das Ausführen des Zeichens von Thor. Es handelt sich einfach um das Ballen der Faust über einem Getränk, aber es ist ein Zeichen des Respekts für Thor. Die Eingeweihten kennen das Zeichen und jeder der dabei gesehen wird, wird kurzerhand eingesperrt.

Die Religion in Torvaldsland hat ihre eigenen Priester, Runenpriester, die die Riten durchführen. Es sind gewöhnlich langhaarige Männer in weiße Gewänder gekleidet. Sie residieren gewöhnlich in Tempeln des Thor und der hohe Rat der Runenpriester trifft sich nur selten. Der Tempel enthält den Tempelring, einen schweren Goldring von Thor. Dieser Ring ist gesprengt mit dem Blut eines geopferten Bosk. Opfer sind wichtig für sie. Vor vielen Jahren wurden auch Thralls geopfert, aber dieser Brauch wurde schließlich aufgegeben. Es wurde nicht damit aufgehört, weil es grausam oder unzivilisiert war. Man glaubte einfach, dass Thralls, wie Urts und kleine Tharlarion keine würdigen Opfer sein könnten. Diese Entscheidung erhöhte die Beliebtheit der Runenpriester. Auch tragen Runenpriester einen Beutel mit Omensteinen mit sich. Es sind Holzstücke, die im Blut der geopferten Bosk getränkt wurden. Die Omensteine werden wie Würfel geworfen und dann von den Priestern interpretiert. Mitunter werden sie während einer Lesung mehrfach geworfen.

Runen werden als Form der Magie betrachtet. Runensteine sind um das Gebiet herum aufgestellt, sie sind meist farbenprächtig und weithin sichtbar. Jedes Jahr werden sie frisch gestrichen, gewöhnlich während der Nachtwache zum Frühjahrspunkt. Religiöse Runensteine werden während der Nachtwache der Festlichkeiten von Odin im Herbst neu gestrichen. Der berühmteste Runenstein ist die Torvaldsmark auf Einars Skerry. Runen können auch in Holz oder Leder geschnitten werden, um Glückszeichen darzustellen oder andere magische Wirkungen zu entfalten.

Torvaldsland hat eine andere Schöpfungsgeschichte als der Rest von Gor. Man glaubt, dass sich die Götter trafen, sie berieten und entschieden, einen Sklaven zu schaffen. Die Götter erschufen diesen Sklaven aus einer Hacke, etwas Wasser und Schweiß. Die Hacke, ein landwirtschaftliches Werkzeug, wurde mit Wasser besprüht und dann mit dem Schweiß ihrer Körper eingerieben. Dieser Sklave wurde der Vorfahr der meisten Goreaner. Aber, es gab einen anderen Gott, der wollte sein eigenes Volk erschaffen. Er benutzte eine Axt, Paga und sein Blut, während die anderen Götter ihre Zutaten einsetzten. Als er fertig war, lachte die Axt, sprang auf und lief davon. Niemand konnte die Axt einfangen und sie wurde der Urahn der Leute aus Torvaldsland.

Diese Schöpfungsgeschichte scheint nicht auf skandinavischer Mythologie zu basieren. Die Bücher beschreiben nicht genau, wie ähnlich die Religion von Torvaldsland zur skandinavischen Mythologie ist. Es ist unbekannt, ob sie alle Götter der Skandinavier, wie Heimdall, Loki und Freya anbeten. Es ist unbekannt, ob sie an mythische Geschöpfe der Skandinavier wie Elfen, Zwerge und Riesen glauben. (Elfe und Zwerge auf Gor?!!!!!) Es ist unbekannt, ob sie an die Vielfältigkeit der Welten wie Midgard, Muspelheim und Utgard glauben. Alles, was wir wirklich wissen ist, dass sie Odin und Thor anbeten. Aber wir wissen nicht einmal, welche Geschichten sie von diesen zwei Göttern erzählen.

Diejenigen, die die Geschichten von Torvaldsland erzählen, sind bekannt als Skalden. Ein Skalde ist eine Kombination aus Sänger, Dichter und Barde. Sie werden sehr respektiert und sie sind hochbegabte Männer. Während der Festlichkeiten von Odin, einem wichtigen Feiertag, ist ein guter Skalde, wegen ihrer Popularität, schwer zu finden. Die Leute müssen für sie bieten und die Gebote klettern ziemlich hoch. Manchmal wird allerdings auch ein Skalde für die Feiertage entführt. Er wird befreit, sobald die Festlichkeiten vorbei sind und er wird mit großer Fülle für seine Bemühungen entschädigt. Unterhaltung ist wichtig in Torvaldsland und kann auf unterschiedliche Weise stattfinden.

Torvaldsland hat seine eigene Version von Kaissa. Sie haben sogar eine noch größere Leidenschaft für das Spiel als die Menschen im Süden. Mitunter klärt man hier Unstimmigkeiten eher auf einem Kaissa-Brett als mit einem Kampf. Es werden Kaissabretter hergestellt, die auf See verwendet werden können. Jedes Quadrat des Brettes hat einen kleinen Stift in der Mitte. Alle Spielfiguren haben Bohrungen, die über den Stift passen. So rutschen die Spielsteine bei rauer See nicht auf dem Brett. Einige der Spielfiguren unterscheiden sich von der südlichen Ausführung. Man hat einen Jarl anstelle eines Ubar. Der Jarl ist die stärkste Spielfigur auf dem Brett. Es gibt die Frau des Jarls anstelle der Ubara und sie ist sogar noch stärker als diese. Statt Tarnreitern gibt es Äxte. Die Axt ist eine wertvolle Spielfigur, besonders zu Beginn und in der Spielmitte. Statt Schriftgelehrten gibt es Sänger, die auf gleiche Weise ziehen. Sänger haben den gleichen Wert wie Äxte, aber ihre Nützlichkeit hängt von der Phase des Spiels ab. Am Ende des Spiels ist ein Sänger häufig wertvoller, da er einen größeren Raum als die Axt kontrollieren kann. Anstelle von Eingeweihten gibt es Runenpriester. Es gibt Speerträger, die sich genauso wie die südlichen Spielsteine bewegen. Statt des Heimsteins gibt es eine Halle. Eine starke Eröffnung ist das Axt-Gambit des Jarl. Es würde dem Tarnreiter-des-Ubar-Gambit entsprechen.

Das Thing oder die Thing-Messe ist im Wesentlichen ein großes Ereignis und eine Messe in Torvaldsland. Die Männer können an einer großen Vielzahl von Wettbewerben teilnehmen und Talmits gewinnen. Ein Talmit ist ein Stirnband und es ist nicht immer nur ein Preis. Talmits können auch unterschiedliche Bezirke, Offiziere und Jarls kennzeichnen. Sie können aus vielen Materialien, wie zum Beispiel der Haut des Meersleen, hergestellt sein. Männer bringen häufig ihre Sklavinnen mit zum Thing. Kaufleute und Männer anderer Kasten aus den Städten südlich von Torvaldsland können auch am Thing teilnehmen. Kampf ist während des Thing verboten, aber Männer dürfen ruhig ihre Waffen tragen. Dieses Verbot gilt nicht für Duelle. Es ermöglicht auch Geächteten teilzunehmen. Jeder freie Mann von Torvaldsland muss am Thing teilnehmen, es sei denn er ist ein Landwirt, der seinen Bauernhof allein bewirtschaftet. Jeder der Männer die teilnehmen muss dem Jarl, der das Thing ausrichtet, einen Helm, ein Schild und entweder ein Schwert, eine Axt oder einen Speer in gutem Zustand zeigen. Jeder Mann muss sich um seine eigenen Waffen kümmern. Die einzige Ausnahme sind Söldner, die im direkten Sold des Jarl stehen. In diesem Fall stellt der Jarl ihre Waffen. Selbst diejenigen, die nicht am Thing teilnehmen können, müssen trotzdem für ihre eigenen Waffen sorgen und sie dem Jarl mindestens einmal jährlich vorführen.

Zu den Wettbewerben beim Thing gehören Schwimmen, Bogenschießen, Singen, Dichten, Ringen und Reimspiele. Man muss auch den Mast ersteigen, einen fünfzig Fuß (15 m) hohen Nadelbaum. Es gibt Weitsprung auf ebener Erde und der Marsch des "Ruders", das eigentlich nur ein langer gerader Pfahl ist. Es gibt Speerwurf auf Weite und auf Zielgenauigkeit. Auch Rätselspiele sind sehr beliebt. Ein solches Rätsel aus den Büchern ist: "Was ist schwarz, hat achtzig Beine und frisst Gold?" Die korrekte Antwort ist: der schwarze Sleen, das Schiff von Thorgard von Scagnar. Es gibt auch ein recht raues Schlagballspiel. Bei diesem Spiel sind zwei Männer auf jeder Seite. Die Aufgabe des Spiels ist es, die Kugel von der anderen Mannschaft fern zu halten. Kein Spieler darf sie länger in der Hand halten, als der Schiedsrichter bis zwanzig zählt. Der Spieler darf sie über seinen Kopf nach oben werfen und versuchen, sie selbst aufzufangen. Er kann die Kugel auch zu seinem Mannschaftskameraden werfen oder sie ihm mit dem Schläger zuspielen. Die Schläger sind aus schweren Holz gemacht und auch die Kugel ist aus Holz. Es kann sehr schmerzhaft sein, wenn man von der Kugel getroffen wird und Verletzungen sind häufig. Es gibt sogar Schönheitswettbewerbe für Bondmaids. Die Siegerin erhält ein Gebäck, während ihr Besitzer einen Silbertarn bekommt. Es ist selten, dass ein Mann zwei Talmits an einem Thing gewinnt. Während Die Marodeure von GOR, gewinnt Ivar Forkbeard beispiellose sechs Talmits am Thing der durch Svein Blue Tooth ausgerichtet wird.

Die Männer aus Torvaldsland spielen auch andere Ballspiele einschließlich einer Art Hockeyspiel. Dem legendären Torvald wird nachgesagt, in diesem Spiel ziemlich geschickt gewesen zu sein. Auch wird gern "Steine" gespielt. Der Ruderläufer-Tanz ist nicht wirklich ein Tanz. Es ist eigentlich ein athletisches Meisterstück, das ein großartiges Auge, eine sichere Balance und eine unglaubliche Koordination erfordert. Man muss von einem sich bewegenden Ruder zum nächsten springen, über die gesamte Länge des Schiffes und dann auf der anderen Seite wieder zurück.

Die Piraten aus Torvaldsland leben oft zusammen mit ihrem Jarl in dessen Halle. Es gibt echte Hallen und gewöhnliche Hallen, die ersteren gehören aber nur den wohlhabendsten Jarls wie Svein Blue Tooth. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Hallenarten ist, dass die echten Hallen aus Holz gebaut sind, aus einem sehr teuren Werkstoff im Norden. Bauholz wird häufiger benutzt, um Schiffe zu bauen, statt Hallen zu konstruieren. Deshalb gibt es wenige echte Hallen in Torvaldsland. Ein verbreiteter Brauch bei beiden Hallen ist die Begrüßung eines Gastes in einer Halle. Der Herr der Halle, in seinen besten Gewändern gekleidet, wartet im Eingang mit einer Schale Wasser und einem Handtuch. Der Gast wäscht dann seine Hände und sein Gesicht.

Die gewöhnliche Halle ist ein Langhaus, ungefähr 125 Fuß (37,5m) lang. Statt aus Holz sind die Wände aus Grassoden und Stein gebaut. Die Wände können bis zu acht Fuß (2,4 m) oder dicker sein. Die Halle ist in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet, um dem beißenden Nordwind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. In der Hallenmitte befindet sich eine Grube für ein Feuer. Die Belüftung erfolgt über enge Öffnungen im Dach, deshalb sind die Hallen oft sehr rauchig. Im Grunde besteht die Halle aus einem einzigen Raum, der als Wohnraum, Speisesaal und Schlafplatz dient. Der Küchenbereich ist von diesem Raum durch eine hölzerne Wand abgeteilt. Das Dach ist nur ungefähr sechs Fuß (1,8 m) hoch, deshalb müssen die meisten Männer sich bücken, wenn sie herum laufen.

Über die ganze Länge der Halle, in der Mitte, gibt es einen Graben, der ungefähr einen Fuß (0,30 m) tief und zwölf Fuß (3,60 m) breit ausgehoben wird. In diesem Graben stehen Tische und Bänke. Dort stehen auch hölzerne Pfosten, die das Dach mit unterstützen. Die Ränder der Halle sind die Schlafbereiche und Steine markieren die Bereiche der einzelnen Personen. Jeder Bereich ist ungefähr acht Fuß (2,4 m) lang. Am Rand des Schlafbereichs gibt es einige Holzbalken mit eisernen Bändern. Diese Bänder tragen eiserne Fesseln, um Sklavinnen daran zu befestigen. Fenster sind in diesen Hallen kaum vorhanden. Wenn es Fenster gibt, wird die getrocknete Membran der Nachgeburt von Bosk benutzt um sie abzudecken.

Svein Blue Tooth besitzt eine echte Halle, standesgemäß dem hohen Jarl von Torvaldsland. Seine Halle ist aus viel wertvollem Holz gebaut und ist wirklich ein Wunderwerk. Die Innenhalle, selbst wenn man die Räume nicht beachtet, die zu ihr führen, oder als Balkon gebaut sind, ist zweihundert Fuß (60 m) lang, vierzig Fuß (12 m) breit und vierzig Fuß (12 m) hoch. Niemand muss sich in seiner Halle bücken oder gebeugt gehen. Auf der westlichen Seite der Halle ist eine lange Tafel. Hinter dieser Tafel ist der hohe Sitz, auch der "rechtmäßige Sitz" genannt. Es ist der Sitz des Jarl, des Herrn des Hauses. Der Sitz ist groß genug, dass drei bis vier Männer in ihm sitzen können. Es ist eine Ehre, wenn jemand die Erlaubnis erhält, in diesem Sitz mit dem Jarl sitzen zu dürfen. Auf jeder Seite dieses Throns sind Pfosten, jeder acht Fuß (2,4 m) hoch und acht Zoll (0,20 m) im Durchmesser. Die Pfosten tragen die Glückzeichen des Hauses des Jarls. Es gibt außerdem lange Bänke auf jeder Seite der Pfosten und auf der anderen Seite der Tafel. Ein anderer Ehrenplatz ist auf der Bank direkt vor dem Thron. Von hier aus kann man sich sehr leicht mit dem Jarl unterhalten.

An den Nord- und Südwänden gibt es andere lange Tafeln mit Bänken. Auf diesen Tafeln stehen Schalen mit Salz, um dabei zu helfen, die an den Tischen sitzenden Männer zu differenzieren. Die Männer, die "über dem Salz" sitzen dürfen, genießen das größere Prestige und den höheren Rang. Jeder, der am Tisch des Jarls sitzt, gilt als "über dem Salz" sitzend. In der Mitte der Halle gibt es eine Feuergrube, die sich fast über die gesamte Länge des Raumes erstreckt. Hier werden alle Speisen gekocht. Der Schlafbereich liegt wiederum an den Seiten der Halle. Die Waffen und Schilde jeden Mannes hängen an der Wand über dem jeweils zugewiesenen Schlafplatz. Hohe Offiziere haben private Schlafräume außerhalb dieses Hauptraumes. Der Hauptraum ist darüber hinaus mit Wandteppichen und Schnitzereien verziert, die im Allgemeinen Szenen des Krieges, der Jagd oder aus dem Leben auf den Schiffen darstellen.

Die einzige Münze innerhalb von tausend Pasang um Torvaldsland ist in der Stadt Lydius. Deshalb prägen einige Jarls ihr eigenes Geld. Sie stempeln kleine Vierecke aus Eisen oder Gold mit ihrem Siegel. Ringgeld gibt es auch, aber es wird nicht durch einen Jarl gestempelt. Viele Geschäfte in dieser Gegend werden mit Gold- oder Silberstücken durchgeführt, die von irgendwelchen Gegenständen abgebrochen werden. Man kümmert sich nicht um den künstlerischen Wert dieser Gegenstände, nur um den Geldwert, der auf dem Material des Gegenstands beruht. Man handelt auch mit den Ländern im Süden, um bestimmte Waren einzuführen. Salz ist ein wichtiges Handelsgut. Es wird häufig aus Meerwasser oder auch durch das Verbrennen von Meerespflanzen gewonnen. Piraterie ist die wichtigste Quelle des Wohlstands, dafür kreuzen sie in ihren Schlangenschiffen die Küsten auf und ab.

Die Schiffe von Torvaldsland unterscheiden sich beträchtlich von den Schiffen des Südens. Im Süden baut man Schiffe mit Kraweelbeplankung, während die Schiffe von Torvaldsland in Klinkerbauweise beplankt sind. Klinker gebaute Schiffe werden mit Planken gebaut, die sich flexibel überlappen. Geteerte Seile und Teer werden zur Abdichtung benutzt. Die äußeren Planken sind außerdem mit bemaltem Teer überzogen, um die Schiffe vor den Verheerungen der See und vor Schiffswürmern zu schützen. Kraweel-Schiffe werden aus Planken gebaut, die miteinander bündig sind und die sich nicht überlappen. Obwohl Klinkerschiffe mehr Wasser ziehen und öfter gelenzt werden müssen, sind sie in den rauen Wassern des Nordens seetüchtiger.

In Torvaldsland ist es üblich, ein Schiff einmal täglich zu lenzen, auch wenn es nicht nötig ist. Das Lenzen nennt man auch "den Bauch der Schlange trocknen". Ein Schiff, das innerhalb von zwei Tagen dreimal gelenzt werden muss, gilt als nicht seetauglich. Dennoch werden, realistisch betrachtet, viele dieser Schiffe trotzdem eingesetzt, besonders spät im Jahr, wenn die Schiffe nach Monaten auf See bereits gelitten haben. Im Frühjahr werden diese Schiffe neu abgedichtet und geteert. Das Ösfass (Ösfatt) ist ein schaufelartiges hölzernes Gefäß mit vier Seitenwänden. Es ist ungefähr sechs Zoll (15 cm) breit und sitzt an einem geraden aber abgerundeten Griff. Man muss die Schaufel auf Schnecken überprüfen, damit diese nicht über Bord geworfen werden. Schnecken sind essbar und auch gute Fischköder.

Schiffe aus Torvaldsland sind meistens nicht gut für Fracht geeignet. Die Deckplanken sind jedoch lose und können entfernt werden, um den Laderaum zu vergrößern. Um die Ladung und die Männer vor Regen oder Sonne zu schützen, hängt man eine große Boskhaut über das Deck. Nachts schlafen die Männer an Deck in wasserfesten Schlafsäcken, die aus der Haut von See-Sleen genäht werden. Die Schiffe haben keine Lateinersegel sondern ein einzelnes, viereckiges Segel. Sie können nicht ganz so dicht am Wind segeln, brauchen dafür aber nur ein einziges Segel. Man holt einfach Segel mit den Reff-Seilen ein oder lässt es wieder aus.

Die Klinkerschiffe haben an jedem Ende einen Bugsteven und sie sind deshalb leichter auf den Strand zu ziehen. Es ist auch schwieriger, so ein Schiff zu rammen, da es wegen der geringen Größe sehr schnell die Richtung ändern kann. Auf einigen der leichteren Piratenschiffe ist der Tarnkopf am Bug schwenkbar gelagert. Dadurch wird bei rauer See eine größere Stabilität erreicht, da der Schwerpunkt durch das Senken des Kopfes tiefer gelagert werden kann. Der Tarnkopf ist immer am Bug aufgerichtet, wenn das Schiff in einen Hafen, eine kleine Bucht oder einen Fluss läuft. Es wäre ein Zeichen des Friedens, wäre der Tarnkopf beim Einlaufen in einen Hafen, eine kleine Bucht oder in einen Fluss zurückgeschwenkt. Ein am Mast aufgehängter weißer Schild ist ein anderes Zeichen, dass man in Frieden kommt. Ein roter Schild würde eher kriegerische Absichten andeuten. Wenn das Schiff sich nicht im Krieg befindet, sind die Schilde der Männer außenbords an der Seite des Schiffes aufgehängt.

Ein sehr verbreiteter Schiffstyp ist bekannt als "Zwanzig-Bänker" oder "Schlangenschiff". Es bedeutet, dass auf jeder Seite zwanzig Bänke gibt. Diese Bänke sind für die Ruderer, von denen es zwei für jedes Ruder gibt. Die Ruder sind länger und stehen dichter beieinander als auf Schiffen im Süden, was den Ruderblättern ermöglicht, das Wasser schneller zu durchpflügen, was auch das Schiff schneller fahren lässt. Das Verhältnis von Kiel zu Breite beträgt eins zu acht und ist auch auf Geschwindigkeit ausgelegt. Bei gutem Wind können diese Schiffe 200-250 Pasang an einem Tag zurücklegen. Die meisten Schiffe im Norden haben keinen Ruderrahmen. Stattdessen sitzen die Ruderer im Rumpf des Schiffes mit Blickrichtung nach hinten. Kaperschiffe sind häufig mit unregelmäßigen roten und schwarzen Linien bemalt. Nachts sind solche Schiffe bei der Fahrt landeinwärts auf einem Fluss sehr schwer zu erkennen. Die Schiffe haben zwei Ankerhaken, einen vorn und einen hinten. Sie ähneln Enterhaken und sind am Schiff mit geteerten Seilen befestigt. Jeder von ihnen wiegt etwa einhundert Pfund. Einige dieser Schiffe können ein kleines Beiboot haben, das oben auf dem Deck im hinteren Bereich festgebunden wird.

Die Seeleute aus Torvaldsland steuern ihre Schiffe mit Hilfe von unzähligen natürlichen Zeichen. Sie achten auf die Richtung der Wellen in Bezug auf die vorherrschenden Winde, den Schattenwinkel der Dollborde, die über die Ruderbänke fallen und die Position von Sonne und Sternen. Selbst Nebelbänke, die Futterplätze von Walen und in bestimmten Jahreszeiten auch Eisgang, werden verwendet, um die Position zu bestimmen. Aus Tradition und Stolz benutzt man keinen Nadelkompass. Manchmal wird ein Sextant eingesetzt, aber ausschließlich in fremden Gewässern.

Jedes Schiff hat einen Steuermann, der den besten Wind für das Schiff sucht. Er überprüft das Wasser vor dem Schiff und auch den Himmel. Es gibt normalerweise Wind unter Wolken. Er versucht auch, Bereiche mit wenig Wellenbewegung zu vermeiden. Außerdem gibt es einen Aussichtsposten, dessen Aufgabe es ist, nach anderen Schiffen oder lauernden Gefahren Ausschau zu halten. Der Aussichtsposten steht auf einem breiten flachen hölzernen Ring, der in Leder gebunden und mit dem Fell von See-Sleen bedeckt ist. Dieser Ring sitzt oben über dem Mast, so dass man über das Segel hinweg sehen kann. Der Mast ist ungefähr fünfunddreißig goreanische Fuß (10,5 m) hoch. Man kann von ihm aus also ungefähr zehn Pasang weit sehen. Der Ring hat einen Durchmesser von ungefähr dreißig Zoll (0,76 m). Der Aussichtsposten sichert sich am Mast selbst. Er erreicht den Ring, indem er ein geknotetes Seil hinauf klettert.

Nach einem erfolgreicher Überfall feiern die Männer das mit Sieg-Ale. Ein riesiger Krug, der vielleicht fünf Gallonen Inhalt aufnehmen kann, wird mit Ale gefüllt. Das Zeichen von Thor wird über diesem zweihenkeligen Krug gemacht. Der Krug wird dann unter den Männern weitergereicht, die tüchtig daraus trinken. Anders als die anderen Männer auf Gor, erlauben es die Männer aus Torvaldsland sich nicht, zu weinen. Eine Methode zur Wahrheitsfindung besteht darin, dass ein Mann, der beweisen will, dass er die Wahrheit sagt, zwanzig Fuß (6 m) mit zwei rotglühenden Eisenbarren laufen muss. Leider bleibt es unklar, worin das Resultat bestehen sollte. Vielleicht reicht einfach die Tatsache, dass man zwanzig Fuß (6 m) geschafft hat, um den Wahrheitsbeweis zu erbringen. Es könnte aber auch sein, dass die Haut die Hitze ohne Verletzung tolerieren sollte. Dies war eine auf der Erde gebräuchliche Probe.

Ein Wergeld ist ein Ausgleich, der gezahlt werden muss, wenn man unrechtmäßig jemand anderes tötet. Bei einem rechtmäßigen Duell gibt es kein Wergeld. Die Verwandten der getöteten Person setzen den Preis des Wergeldes fest. Es gibt zwar bestimmte Bräuche, die den üblichen Preis des Wergeldes bestimmen, aber niemand ist verpflichtet, diesen Bräuchen zu folgen. Ein Mensch, der das Zahlen des Wergeldes ablehnt wird zum Geächteten.

Wenn Männer eine Freundschaft besiegeln, schütteln sie sich gewöhnlich die Hände und nehmen dann Salz vom Handrücken des Anderen. Das Darbringen von Geschenken ist in Torvaldsland wichtig. Aus Tradition sollte der Gastgeber die besten Geschenke darbringen. Es wäre eine Beleidigung für den Gast, wenn er dem Wirt ein besseres Geschenk reichen würde, als er selbst es erhalten hat.

Im Norden erwirbt ein Mann Ehre, wenn er anderen rechtmäßig Ehre erweist. "Indem wir diesen Mann ehren, ehren wir, durch unser Tun, gleichermaßen uns selbst." (Die Marodeure von GOR, S.182) Dazu ist es nicht nötig, irgendetwas anzunehmen. Es entspricht dem Schenken, ein gegenseitiger Austausch von Ehre. In etwas geringerem Ausmaß trifft dies auch auf Gegenden südlich von Torvaldsland zu. Dies Konzept hilft dabei, Bindungsfähigkeit innerhalb der Gesellschaft zu fördern, indem es Menschen dafür verantwortlich macht, wie sie andere Menschen behandeln. Das Gegenteil dieses Konzeptes trifft allerdings auch zu. Wer unrechtmäßig jemanden entehrt, dem haftet sich gleichfalls Ehrlosigkeit an. Dadurch gründet sich Ehre zumindest teilweise auf die Art und Weise des Umgangs mit den Mitmenschen.

Es gibt einige geographische Bereiche, die speziell in den Büchern erwähnt werden. Die Bucht der grünen Klippen und die Bucht der Eisenwände werden erwähnt, aber nicht beschrieben. Der Skerry von Vars ist ein kahler Felsen, der ungefähr fünfzehn bis zwanzig Fuß aus dem Wasser ragt. Er hat in etwa eine Fläche von einhundert goreanischen Fuß im Quadrat (90 m2). Obwohl etwas rau, ist er im Wesentlichen flach. Thorstein Lager bezeichnet eine Gruppe von Kriegern etwas nördlich von Einars Skerry. Das Lager liegt auf einer Insel in einer Bucht und ist von einer hölzernen Palisade umgeben. Der Jarl des Lagers ist Thorstein und er beansprucht die Kontrolle über das Land im Umkreis von ungefähr fünfzig Pasang. Die Bucht wurde früher die Bucht der Parsit genannt, wegen der reichhaltigen Fischgründe. Der Axt-Gletscher gilt als die Nordgrenze von Torvaldsland. Er liegt in einer Senke zwischen zwei Gebirgsketten der Hrimgar Berge. Die Menschen am Axt-Gletscher sind im Allgemeinen klein, fett und dunkelhäutig. Sie haben eine Epikanthus-Falte, um ihre Augen vor der Kälte zu schützen. Sie leben von der Jagd und vom Fischen, da sie keine Bauernhöfe haben und keine Tiere halten.

Eine große Gefahr nördlich von Torvaldsland sind die Kurii. In Torvaldsland bedeutet der Ausdruck "Kurii" "Ungeheuer". Der Großteil der im Norden lebenden Kurii sind degenerierte Nachfahren derjenigen Kurii, die Eingeborene geworden sind. Sie gehören nicht mehr länger den Stahl-Welten an. Viele dieser Kurii haben einen weißen Pelz. Sie jagen selten so weit südlich bis Torvaldsland. Die Männer aus Torvaldsland respektieren ihre Kraft und Bösartigkeit und sind vorsichtig. Deshalb versuchen sie meist, sie zu warnen, statt sie zu töten. Und sie versuchen oft, die Kurii in das Land von Feinden zu locken.

Das Buch Die Marodeure von GOR stellt einige malerische Charaktere vor, wie zum Beispiel Ivar Forkbeard und Thorgard von Scagnar.

Ivar Forkbeard ist "ein Vagabund, ein großer Kapitän, ein Pirat, ein Händler, ein Krieger." Er ist der Inbegriffs eines Mannes aus Torvaldsland, versessen auf Späße, gehaltvolle Getränke und hübsche Bondmaids. Er ist ein Meister des Schwertes und der Axt und ein hervorragender Seemann. Sein Schiff ist die Hilda, benannt nach der Tochter von Thorgard, seinem Todfeind. Zu Beginn von Die Marodeure von GOR ist Ivar ein Geächteter, da er ein Wergeld, das von Svein Blue Tooth festgesetzt wurde, nicht bezahlt hat. Ivar hatte Finn Breitgürtel in einem Duell getötet und Finn war ein Cousin von Svein. Obwohl das Duell regelgerecht war und es deshalb kein Wergeld geben dürfte, setzte Svein ein riesiges Wergeld fest, in der Annahme, das Ivar es niemals würde aufbringen können. Das Wergeld belief sich auf hundert Steine Gold, das Gewicht eines ausgewachsenen Mannes in Saphiren aus Schendi und Hilda als Sklavin.

Ivar befreite Chenbar, den Ubar von Tyros, aus einem Kerker in Port Kar. Im Gegenzug erhielt er das Gewicht von Chenbar in Saphiren aus Schendi. Dann plünderte er den Tempel der Eingeweihten in Kassau und erhielt ein Lösegeld für die Tochter des Administrators, wobei er mehr als 100 Steine Gold erwarb. Mit Hilfe von Tarl Cabot entführte er anschließend Hilda aus Scagnar. Bei einem Thing legte Ivar dann Svein das Gold und die Saphire vor, lehnte es aber ab, Hilda zu übergeben. Er wollte lieber geächtet bleiben, als ein ungerechtes Wergeld zu bezahlen. Später im Buch, nachdem die Männer aus Torvaldsland sich gegen eine Armee der Kurii zusammengeschlossen hatten, hob Svein das Wergeld und die Ächtung auf.

Thorgard ist der Jarl der Insel von Scagnar. Er besitzt den schwarzen Sleen, ein Kriegsschiff, dem nachgesagt wird, das schnellste Schiff im Norden zu sein. Dennoch erwies sich das Schiff Ivars, die Hilda, als schneller. Bevor er den schwarzen Sleen besaß, gehörte ihm das gehörnte Tharlarion. Er besitzt dieses Schiff immer noch, aber es ist nicht mehr sein Flaggschiff. Die Tochter Thorgards ist Hilda die Hochmütige. Ivar entführte sie und machte sie zu seiner Sklavin. Die Macht Thorgards ist der Macht von Svein Blue Tooth gleichwertig. In einem Duell, verursachte Svein eine Narbe auf dem linken Handgelenk von Thorgard, während dieser Sveins linke Schulter verwundete. Während der Handlung des Buches arbeitete Scagnar mit den Kurii zusammen und hoffte, Torvaldsland für sich selbst zu erobern. Die Kurii wurden besiegt und Thorgard stellte Ivar in einem Duell. Ivar war in diesem Duell der klare Sieger, aber er erlaubte Thorgard mit seinem Leben davon zu kommen.

In Die Marodeure von GOR wird ein entsetzlicher Plan der Kurii dargestellt, Gor von Norden her zu erobern, um sich dann nach Süden weiter auszubreiten. Tarl Cabot reiste nach Torvaldsland, um die Pläne der Kurii zu erfahren und schloss sich Ivar Forkbeard an. Die Männer aus Torvaldsland und die Kurii kämpften in einigen wichtigen Schlachten, die schließlich mit der Niederlage der Kurii beendet wurden, obwohl auch viele gute Männer dabei sterben mussten. Es ist ein Roman voller Action, der sehr zu empfehlen ist.

(Übersetzung von Phil)

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