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Barsoom und Gor (Schriftrolle 65)

(Barsoom & Gor von Ubar Luther)

(In Deutschland ist die Barsoom-Reihe kaum, und wenn dann unter dem Titel "John Carter vom Mars" bekannt geworden. Anm. Fiasco)

John Norman baute viele der Inhalte seiner Gor-Romane auf der irdischen Geschichte auf, besonders auf den antiken Reichen von Griechenland und Rom. Die verschiedenen goreanischen Kulturen wie Torvaldsland, die Roten Wilden und die Wagenvölker sind alle irdischen Kulturen nachempfunden, wie den Wikingern, den eingeborenen Amerikas und den Mongolen. Eine weitere Quelle der Inspiration für den Gor-Zyklus scheinen die Mars-Romane von Edgar Rice Burroughs zu sein. Vergleicht man beide Romanserien, findet man zahlreiche Ähnlichkeiten. Da die Mars-Romane für eine ganze Menge von Science-Fiction-Romanen als Inspiration dienten, ist es keine große Überraschung, dass auch Norman sich inspirieren ließ.

Edgar Rice Burroughs (1875 - 1950) ist als Autor der Tarzan-Romane, einer Romanserie mit 24 Bänden, sehr bekannt. Aber er war ein produktiver Autor, der mehrere andere Serien schrieb, zum Beispiel Pellucidar und Carson von der Venus. Er schrieb auch einige Einzelromane, deren Thematik von Western bis zu historischen Themen reichte. Einer dieser Romane, Ich bin ein Barbar, handelt vom Leben des römischen Kaisers Caligula. Viele seiner Arbeiten wurden zunächst als Groschenhefte veröffentlicht und erst später in Buchform herausgebracht.

Das erste Buch in seinem Mars-Zyklus erschien vor seinem ersten Tarzan-Roman. 1912 wurde "Eine Prinzessin vom Mars" im Magazin "The All-Story" als Serie gedruckt. Es wurde schließlich 1917 als Roman veröffentlicht. Es gab elf Romane im Mars-Zyklus, die zwischen 1912 und 1943 veröffentlicht wurden. Es waren im Einzelnen:

  1. Eine Prinzessin vom Mars (A Princess of Mars)
  2. Die Götter vom Mars (The Gods of Mars)
  3. Die Kriegsfürsten vom Mars (The Warlords of Mars)
  4. Thuvia, Mädchen vom Mars (Thuvia, Maid of Mars)
  5. Die Schachspieler vom Mars (The Chessmen of Mars)
  6. Das Superhirn vom Mars (The Master Mind of Mars)
  7. Ein Kämpfer vom Mars (A Fighting Man of Mars)
  8. Schwerter vom Mars (Swords of Mars)
  9. Die synthetischen Männer vom Mars (Synthetic Men of Mars)
  10. Llana von Gathol (Llana of Gathol)
  11. John Carter vom Mars (John Carter of Mars)

Auf den ersten Blick erkennt man die Ähnlichkeit der Titel zu den Titeln der Gor-Romane. Beide Zyklen benutzen gleichermaßen die "vom Mars" und "von GOR" Endungen und am Beginn des Titels steht ein Substantiv. Das berührt allerdings nur die Oberfläche der Ähnlichkeiten.

Die grundlegende Annahme des Mars-Zyklus ist, das der Planet Mars, der von seinen Bewohnern "Barsoom" genannt wird, von zahlreichen Rassen und Lebewesen bevölkert ist. Ein Mann von der Erde, John Carter, bereist den Mars und durchlebt viele Abenteuer bei der Erforschung dieser Welt. Burroughs erschuf ein Genre der Science-Fiction, das von vielen anderen Autoren aufgegriffen wurde. Er schuf die Basis für "Sword and Planet"-Bücher.

"Eine Prinzessin vom Mars etablierte ein für alle Mal eine Vorlage für das, was später 'Sword and Planet'-Roman genannt wurde. Man nehme einen Mann von der Erde, bringe ihn zu einer außerirdischen Welt nach Wahl des Autors und man gebe dieser Welt eine Kombination von fortschrittlicher Technologie (einschließlich irgend einer Art Flugverkehr), glänzenden Städten und einer Feudalgesellschaft, in der Schwerter die bevorzugten Waffen und Monarchien üblich sind."
(Edgar Rice Burroughs's Fantastische Welten, editiert und herausgegeben von James Van Hilse)

Der Gor-Zyklus passt perfekt in diese Vorlage. Da ist der Mann von der Erde, Tarl Cabot, der zur außerirdischen Welt Gor gebracht wird. Gor besitzt fortschrittliche Technologie zum Beispiel in den Bereichen Medizin und Architektur. Es gibt Tarns, die lebenden Flugzeuge von Gor. Es gibt die glitzernden Städte von Gor, regiert von Ubars und Administratoren. Die grundlegende Annahme der Mars-Romane, ein Mann von der Erde, der Abenteuer bei der Erkundung der verschiedenen Kulturen und Landschaften einer fremden Welt erlebt, trifft genau die Vorgabe der Gor-Romane. Tarl zieht durch ganz Gor, trifft viele unterschiedliche Völker und erlebt Abenteuer. Die Übereinstimmung könnte nicht deutlicher sein.

Der Rest dieser Schriftrolle wird andere Ähnlichkeiten der zwei Roman-Zyklen betrachten. Ich empfehle den Mars-Zyklus jedem, der aufregende Science-Fiction und eine phantastische Welt sucht.

1. Das Schwert ist die Waffe der Wahl auf dem Mars, wie auch auf Gor, obwohl es auf dem Mars ein Langschwert, im Gegensatz zum Kurzschwert auf Gor, ist.

2. John Carter, der wichtigste Held des Mars-Zyklus ist, wie Tarl Cabot, ein hervorragender Schwertkämpfer.

3. John Carter heiratet Dejah Thoris, eine marsianische Prinzessin, die Tochter des Herrschers über die größte Stadt des Mars. Sie entspricht Talena, Tochter des Marlenus, die Tarl in GOR - Die Gegenerde trifft.

4. Ein Jeddak ist ein Herrscher über eine marsianische Stadt, ähnlich einem Ubar. Eine Jeddara ist die Gemahlin eines Jeddak, entsprechend der Ubara.

5. Am Ende des ersten Mars-Romans, Eine Prinzessin vom Mars, kehrt John Carter gegen seinen Willen zur Erde zurück. Das entspricht Tarls Rückkehr zur Erde am Ende von GOR - Die Gegenerde.

6. Im zweiten Mars-Roman, Die Götter vom Mars, kehrt John Carter zum Mars zurück und reist zum verbotenen Land der Götter des Mars, um Dejah Thoris zu suchen. Tarl Cabot kehrt in Der Geächtete von GOR nach Gor zurück und reist schließlich ins Sardar-Gebirge, dem heiligen Ort der Priesterkönige von Gor, zum Teil aus dem Bedürfnis heraus, das Schicksal von Talena zu erfahren. Wie Carter konfrontiert auch Cabot die "Götter" seines Planeten.

7. Die Religion des Mars ist auf einem großen Teil des Planeten verbreitet, wie die Verehrung der Priesterkönige auf Gor. Die "Götter" des Mars bewohnen ein abgelegenes Tal, das von Bergzügen umgeben ist. Manchmal reisen Menschen dorthin, wenn sie sterben möchten. Noch nie ist jemand aus diesem Tal zurückgekehrt. Dies entspricht dem Sardar-Gebirge der Priesterkönige.

8. Der Mars besitzt einen Atmosphären-Generator, der atembare Luft produziert, die der Welt erlaubt, Leben zu tragen. In Eine Prinzessin vom Mars wird der Generator sabotiert und das Leben auf der Welt droht zu verschwinden. Dies entspricht dem Kraftwerk der Priesterkönige, das von Sarm sabotiert wird und Gor fast zerstört.

9. Die Gravitation auf dem Mars ist geringer, als die der Erde, wie auch auf Gor. Dadurch erhalten die Männer von der Erde, Carter und Cabot, die diese Welt besuchen, einen Vorteil.

10. Der Mars besitzt viele Städte mit Stadtmauern, entsprechend den Städten auf Gor.

11. Helium ist die größte Stadt auf dem Mars. Sie ist kreisförmig, besitzt eine Stadtmauer und zwei schlanke Türme, die fast eine Meile hoch sind. Man vergleiche das mit Ar von Gor, ebenfalls eine Stadt mit Stadtmauer und vielen schlanken Zylindern, die allerdings nicht ganz eine Meile hoch sind.

12. Die Technologieentwicklung auf dem Mars ist unterschiedlich und in einigen Bereichen, wie in der Medizin und der Architektur sehr weit fortgeschritten, genau wie auf Gor. Anders als auf Gor gibt es auf dem Mars Feuerwaffen.

13. Der Mars hat eine einzige Sprache, die fast von allen Bewohnern der Welt gesprochen wird. Auch auf Gor gibt es eine einzige Sprache, die über den größten Teil des Planeten verbreitet ist.

14. Die Menschen vom Mars besitzen eine natürliche Langlebigkeit mit einer Lebensspanne von ungefähr tausend Jahren. Die Goreaner haben die Stabilisierungsseren, die ihnen auch Langlebigkeit geben.

15. Die Männer vom Mars halten, genau wie Goreaner, Traditionen in hohen Ehren.

16. Sklaverei gibt es auf dem Mars, sowohl bei Männern und Frauen, aber die Art der Sklaverei ist sehr viel härter als auf Gor.

17. Attentäter gibt es auf dem Mars und sie sind in einer Gilde organisiert, mit eigenen Gesetzen und einem Verhaltenskodex, ähnlich den Attentätern auf Gor.

18. Tiere auf dem Mars haben oft viele Beine, mitunter sechs bis zehn. Man vergleiche das mit den sechsbeinigen Lebewesen von Gor, wie zum Beispiel mit dem Sleen.

19. Mars hat ein dem Schach ähnliches Spiel, das Jetan genannt wird. Es wird auf einem Brett mit einhundert Feldern gespielt, wie das goreanische Kaissa. In den Mars-Romanen gibt es ein komplettes Regelwerk für Jetan.

20. Wenn wir die Namen von Menschen, Lebewesen, Orten und anderen Dingen in den Mars-Romanen betrachten, werden wir einige ähnliche Worte und Schreibweisen finden wie in den Gor-Romanen. Zu diesen Worten gehören: Dar Tarus, U-Gor, Gor-don, Gorgum. Gor Hajus, Than Kosis, Tal, Tor-Dur-Bar, Tur, Ur Jan, Zad.

21. Werkzeuge für den Handlungsstrang, die in den Mars-Romanen eingesetzt wurden waren Farbe und Pillen, die Unsichtbarkeit verliehen, wie die Ringe der Kurii in den Gor-Romanen.

22. Die Schwarzen Piraten des Mars waren Banditen, die Frauen entführten, um sie zu versklaven, ähnlich der Liga der Schwarzen Sklavenhändler auf Gor.

23. Alle Männer vom Mars werden als Krieger betrachtet, unbeachtet, welchen anderen Beruf sie noch haben. Dies entspricht den barbarischen Kulturen außerhalb der goreanischen Städte. In diesen Kulturen muss jeder Mann zunächst Krieger sein.

24. Es gibt Kampfregeln auf dem Mars, in einigen Punkten ähnlich dem Kasten-Kodex der Krieger-Kaste von Gor.

25. Frauen auf dem Mars sind fast nie Kriegerinnen. Es gibt nur ein paar begrenzte Ausnahmen, also ein ähnliches Konzept wie auf Gor.

26. Zu den Grundlagen der Mars-Romane gehört, das John Carter die Manuskripte der Bücher schrieb und sie einem Mann von der Erde übergab, um sie zu veröffentlichen, wie es auch Tarl Cabot tat.

(Übersetzung von Phil)

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