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Gesetze und grundlegende Prinzipien (Schriftrolle 2)

(Laws and Legal Principles von Ubar Luther)

"Ich betrachtete auch die Natur der Gesetzgebung. Man neigt dazu, wenn man naiv ist, die Gesetzgebung, die man am besten kennt, irgendwie für die einzig mögliche zu halten. Diese Betrachtungsweise ist sehr irreführend. Das heißt nicht, dass nicht alle Zivilisationen und Kulturen ihre eigenen Bräuche und Gesetze hätten. Es dient dazu festzustellen, dass sie nicht unbedingt die gleichen haben müssen. Tatsächlich waren die Gesetze mit denen ich vertraut war, da sie im Widerspruch zur Natur standen, vermutlich eine festgeschriebene Verunstaltung von Gesetzmäßigkeit. Sie waren zumindest uncharakteristisch für die meisten Kulturen und historisch betrachtet untypisch. Sicherlich waren sie ziemlich wirkungsvoll, wenn ihre Absicht darin liegen sollte, der Natur entgegen zu wirken, anstatt sie zu erfüllen. Deshalb betrachtete man die Tatsache, dass sie menschliches Leid und soziales Chaos produzierten, nicht als Kritikpunkt, sondern als das vorhersehbare Ergebnis ihrer Wirksamkeit in Anbetracht ihrer Aufgaben. Aber natürlich müssen nicht alle Gesetze solche Aufgaben haben. Während ich da lag, in der Dunkelheit, in meinen Ketten, und die Realität und Einfachheit meiner Lage betrachtete, die offensichtlich praktischen und routinierten Gegebenheiten meiner Hilflosigkeit und Gefangenschaft, vermutete ich, dass meine damalige Situation vermutlich keine Verletzung der Gesetze darstellte. Vielmehr nahm ich an, dass sie ganz und bewusst im Einklang mit ihnen war. Ich glaubte, dass ich jetzt bereits in Gesetze eingebunden war, oder es bald sein würde. Sicher würden das andere Gesetze sein als die, die mir wohlvertraut waren. Es würden Gesetze sein, die nicht der Politik entstammten, sondern der Biologie."
(Die Zeugin von GOR, S. 9)

Justizsysteme

Es gibt zwei hauptsächliche Justizsysteme in den Städten auf Gor, das der zivilen Regierungen und das der Kaste der Eingeweihten. Der Bereich ihrer Rechtsprechung ist mitunter verwaschen, obwohl die Eingeweihten die höchste Autorität in allen Fragen für sich beanspruchen. Das Ausmaß des tatsächlichen Einflusses der Eingeweihten in der jeweiligen Stadt hängt von dem Einfluss ihrer dort ansässigen Kaste ab. Offensichtlich haben sie in einigen Gegenden mehr Macht, als in anderen. Meistens beanspruchen sie jedoch die Rechtsprechung in allen religiösen Fragen. Sie ignorieren geringfügige Angelegenheiten, die sie als unter ihrer Sorge betrachten. Der Einfluss und die Macht der zivilen Regierung, und ihr Interesse an bestimmten Themen beeinflusst ebenfalls die Rechtsprechung.

Jedes der beiden Justizsysteme unterhält eigene Gebäude um in juristischen Angelegenheiten wirksam zu werden. Die zivile Regierung wird meist die Räumlichkeiten der Justiz im riesigen Zentralzylinder unterbringen, der gewöhnlich auch Regierungssitz ist. Es kann aber auch einen Justiz-Zylinder geben, wo Verhandlungen und Bestrafungen stattfinden. Auf dem Dach dieser Zylinder, wie zum Beispiel in Ar, gibt es große Pfählungsspieße. Es sind echte Spieße, die tatsächlich zur Pfählung eingesetzt werden. Eine Stadt kann auch einen Archiv-Zylinder besitzen, wo offizielle Dokumente und juristische Akten sicher gelagert werden. Die Eingeweihten besitzen gewöhnlich die meisten ihrer Büros in ihren Tempeln.

In einer Stadt wird man höchstwahrscheinlich zunächst auf die legalen Vertreter der zivilen Regierung treffen, egal, wer gerade herrscht. Diese legalen Vertreter nennt man die Ratsmitglieder (Magistrates) und es gibt verschiedene Arten. Da die meisten juristischen Dinge in den Bereich der Schriftgelehrten-Kaste fallen, gehören die meisten Ratsmitglieder der Kaste der Schriftgelehrten an. So gehören Anwälte einer Unterkaste der Schriftgelehrten an. Ratsmitglieder tragen häufig spezielle Roben, Verzierungen oder Bänder um ihr Amt zu kennzeichnen. Sie können auch einen Amtsstab führen und einige dieser Stäbe sind mit versteckten Klingen ausgerüstet. Ratsmitglieder können beamtete Zeugen sein, die die Amtlichkeit bestimmter Dinge bestätigen können. Sie können auch in manchen juristischen Dingen Urteile ohne eine Gerichtsverhandlung fällen.

Zu den unterschiedlichen Arten von Amtsträgern, die man auf Gor kennt, gehören Aedilen, Archonten, Praetoren, Quaestoren und Präfekten. Diese Bezeichnungen sind von alten römischen Bezeichnungen abgeleitet und sie werden für Ratsmitglieder und andere offizielle Beamte benutzt. Henker gehören auf Gor auch dem Rat an. Die genauen Pflichten jedes dieser Amtsträger auf Gor ist recht unklar, da die Bücher dazu wenig Einzelheiten liefern. Es gibt nur wenige Details, die nicht ausreichen, um die Amtspflichten völlig zu beschreiben.

Zum Beispiel wird ein Mensch, der als "Berichtsbeamter" bekannt ist, auch "Archont" der Berichte genannt, so dass man schließen kann, dass ein Archont eine Art Beamter ist. Ein in Venna ansässiger Archont versuchte die Besitzer verlorener oder geflüchteter Sklaven zu finden. Die Sklaven wurden in seinem Büro ausgestellt und wenn die Besitzer nicht gefunden wurden, versteigert. Ein Präfekt wurde dabei beobachtet, dass er Dokumente siegelte, wie ein Notar. Er konnte auch legal versklaven, indem er eine weibliche Schuldnerin zur Sklavin erklärte, da sie ihre Schulden nicht bezahlen konnte. Es gab einen kommerziellen Praetor, der beim Handelsgericht Recht sprach und nur dem hohen Rat unterstellt war. Dieser Praetor konnte das Lösegeld für eine freie Frau festlegen.

Die meisten goreanischen Gesetze sind städtisches Recht, beschränkt auf die einzelnen Städte. Aber es gibt ein Gesetz, das sich über verschiedene Städte Gors erstreckt. das ist das Handelsgesetz, eine juristische Übereinkunft zwischen den unterschiedlichen Händler-Kasten verschiedener Städte. Das Handelsgesetz erleichtert den Handel auf Gor. Die Bücher beschreiben nicht alle Inhalte des Handelsgesetzes, liefern aber einige Inhalte. Aber das Handelsgesetz betrachtet nicht alle Einzelheiten des Handels. Es gibt Lücken in diesem Gesetz, obwohl Bemühungen existieren, diese Lücken zu schließen. Einzelheiten des Handelsgesetzes werden sehr oft auf der Sardar-Messe entschieden, wo Händler aus ganz Gor sich treffen, um diese Themen zu diskutieren.

Um das Handelsgesetz zu vertreten und durchzusetzen gibt es spezielle Handelsräte. Diese gehören der Kaste der Händler und nicht der Schriftgelehrten an. Sie unterscheiden sich von den Stadträten. Handelsräte tragen weiße Roben mit goldenen und purpurnen Verzierungen. Auch sie können einige juristische Entscheidungen treffen, ohne ein formelles Gericht zu bemühen.

Es stehen sehr wenige Informationen über Gerichtsverhandlungen zur Verfügung. Kriminelle Angeklagte können mitunter sehr grob behandelt werden. Gefangene beiderlei Geschlechts werden sehr selten verwöhnt. Sie werden oft nackt in ihrer Zelle gehalten und man enthält ihnen oft sogar die Möglichkeit eines Bades vor. Es ist nicht bekannt, ob es Kautionen gibt. Ausgehend von den kargen Informationen über Gerichtsverfahren in den Büchern, scheint die Vermutung der Unschuld einer Person bis zu dem betreffenden Schuldspruch zu gelten. Wie es scheint muss nicht der Beschuldigte seine Unschuld, sondern der Staat seine Schuld beweisen. Allerdings ist das nur eine Vermutung. Bestimmte Straftaten werden als Verbrechen beschrieben, obwohl es mitunter nur Fehlverhalten sind, weil der Unterschied zwischen beidem nicht klar definiert ist und viele Straftaten nicht deutlich dem einen oder anderen zugeordnet werden.

Es gibt Anhörungen durch den Rat und Gerichtsverhandlungen. Die Bücher sagen nicht aus, wie bestimmte Verbrechen abgehandelt werden. Es gibt Hinweise, welche Verbrechen eine Gerichtsverhandlung erfordern. Bei den wenigen Anhörungen durch den Rat, die in den Büchern ausgeführt werden, geht es meist um schnelle Entscheidungen. Diese Dinge drehen sich meist um sehr klare Inhalte mit wenig Platz für Unklarheiten. Es scheint auch keine Berufung gegen diese Ratsentscheidungen zu geben, da die Urteile sofort nach dem Spruch vollstreckt werden. Wir wissen, dass ein Angeklagter Immunität vor Verfolgung erhalten kann, wenn er bei der Verfolgung von jemand anderem behilflich ist.

"Weiter gefasst, hängt die Ordnung und Struktur im menschlichen Leben, die Stabilität der Gesellschaft, sogar gewissermaßen die Zivilisation selbst, von Sanktionen ab. Eine Zivilisation muss bereit sein, Sanktionen zu verhängen und sie verlässlich und effektiv durchsetzen können. Ein Nachlassen der Entschlossenheit und der Umsetzung ist ein Ausdruck des Verfalls, sogar der drohenden Auflösung. Letztlich gründet sich Zivilisation auf Macht, Moral und Stärke, sozusagen auf den Willen von Herren und die Realität von Peitsche und Schwert."
(Die Zauberer von GOR, S. 124)

Bestrafung kann auf Gor sehr hart sein. Schwere Strafen sind für eine breite Vielzahl an Vergehen üblich und einige der Vergehen sind nicht in der Art, dass viele auf der Erde sie für schwer halten würden. Verstümmelung, Versklavung und Verstoßung sind verbreitete Strafen. Bei besonders abscheulichen Verbrechen kann Folter dem Tod vorausgehen. Es gibt auch mildere Strafen, wie Bußgelder.

Das Pfählen ist für beide, freie Männer und Frauen, üblich. Männer werden dazu gefesselt, Frauen einfach auf den Speer gesetzt. Es ist nicht nötig sie zu fesseln, weil sie weder den Speer erreichen können, noch die Hebelkraft aufbringen um sich von ihm zu befreien. Solch ein Schicksal bedeutet einen langsamen Tod, der den Leuten Zeit gibt, ihre Taten zu überdenken und zu bereuen. Sklaven werden allerdings nicht gepfählt. Sie werden eher einem Sleen als Nahrung vorgeworfen. Es gibt aber auch Verbrechen, wo das Pfählen von Sklaven vorkommt.

In den nördlichen Wäldern sind Aufhängen oder Lähmen verbreitete Strafen. Beim Lähmen werden den Leuten die beiden großen Sehnen in der Kniekehle durchschnitten. Danach kann man die Beine nicht mehr anziehen und sie werden nahezu nutzlos. Man kann nicht mal mehr aufrecht stehen. Diese Menschen enden oft als bedauernswerte Bettler, die sich mit Händen und Armen vorwärts ziehen.

Der Demütigungsrahmen ist ein einzigartiges Strafinstrument. Der Rahmen ist ein ausgehöhlter hölzerner Schwimmrahmen, in den die Verurteilte Person gebunden wird. Dann wird er auf dem Vosk-Fluss treibend ausgesetzt. Er wird dann durch die Sonnenbestrahlung sterben, verdursten oder von Tharlarion oder anderen fleischfressenden Reptilien verspeist. Der Brauch befiehlt es, dass man angespuckt wird, bevor man dem Wasser übergeben wird. Andere Städte und Gebiete haben andere, regionale und einzigartige Bestrafungsrituale.

"Vor dem Schwert," sagte er, "gibt es kein richtig oder falsch, nur Fakten - eine Welt von dem was ist oder eben nicht ist, im Gegensatz zu einer Welt von dem was sein sollte oder auch nicht sein sollte. Es gibt keine Gerechtigkeit, bis das Schwert sie herstellt, einrichtet und garantiert, ihr Inhalt und Bedeutung gibt." Er hob die Waffe und schwang die schwere Klinge als wäre sie ein Strohhalm. "Erst kommt das Schwert –" sagte er, "dann die Regierung, dann das Gesetz und dann Gerechtigkeit."
(GOR - Die Gegenerde, S. 156)

Die folgenden Gesetze und legalen Prinzipien sind in den goreanischen Städten allgemein verbreitet. Es ist keine erschöpfende Liste, sondern nur eine Sammlung einiger wichtiger Richtlinien, die in den Büchern beschrieben werden. Bitte denken Sie daran, dass nicht jedes Gesetz auch in jeder Stadt gelten muss. Auch können einige Städte andere Gesetze haben, die hier nicht aufgeführt sind. Bitte achten Sie auf die Gesetze der jeweiligen Stadt, die Sie besuchen, denn Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

1. "Es wird auf Gor gesagt, dass das Gesetz einer Stadt nicht weiter reicht, als ihre Mauern." (Der Geächtete von GOR, S. 50). Dies ist das grundlegendste Prinzip der goreanischen Gesetze, obwohl es mehr allgemeine Gültigkeit besitzt, als irgendwo aufgeschrieben zu stehen. Wenn man vor die Stadttore einer Stadt tritt, verlieren die Stadtgesetze in den meisten Fällen ihre Kraft und ihre Schutzfunktion. Aber es gibt Ausnahmen zu dieser Regel. Zum einen beanspruchen viele Städte Souveränität über das umliegende Land. Die Stadt könnte versuchen, sich Einfluss auf das Umland zu erzwingen. Patroullien mit Tarns, Tharlarion oder mit Infanterie bewachen oft die verletzlichen Grenzen des beanspruchten Gebietes und befragen, stoppen oder töten Nicht-Bürger, die versuchen, in das Gebiet einzudringen. Allerdings entspricht die Effektivität dieses Versuches der Stärke der entsprechenden Stadt. Zweitens gibt es bestimmte Örtlichkeiten außerhalb der Stadt, über die diese völlig legale Kontrolle ausübt, so zum Beispiel beflaggte Festungen. Eine solche Festung ist ein Handelsposten der einer bestimmten Stadt gehört und in dem ihre Gesetze gelten. Drittens gibt es das Handelsgesetz, das sich über einfache Gesetze, die viele Städte auf Gor binden, hinwegsetzt. Das Handelsgesetz erstreckt sich über Stadtmauern hinweg und schützt den Handel.

2. Um Land außerhalb einer Stadt für sich selbst zu erwerben, stellt man morgens einen gelben Stab der Beanspruchung in die Erde. Dann muss man warten und das Land bis zum Sonnenuntergang verteidigen. Danach wird das Land Eigentum und man kann seinen Heimstein dort niederlegen.

3. Der Diebstahl eines Heimsteins gilt als das abscheulichste bekannte Verbrechen auf Gor. Das erstaunt nicht, wenn man die Wichtigkeit betrachtet, den der Heimstein auf Gor hat. Ein solcher Diebstahl wird mit extremer Folter, gefolgt vom Tod in siedendem Öl bestraft. Trotzdem wird es auch als größter Ruhm betrachtet, den Heimstein eines Feindes zu stehlen, zeigt es doch, dass der Dieb von den Priesterkönigen gesegnet ist.

4. Eine Person kann erschlagen werden, wenn sie nicht aufsteht während sie über ihren Heimstein spricht. Es ist unbekannt, ob es sich dabei um ein Gesetz, einen Kasten-Kodex oder nur um einen Brauch handelt. Es gibt auch keine Beschreibung wann es angewendet wird.

5. Nur Mitglieder der hohen Kasten können in den Rat einer Stadt gewählt werden. Jede der fünf hohen Kasten stimmt für ihren eigenen Repräsentanten im Hohen Rat.

6. Nur Mitglieder der hohen Kasten dürfen bei der Wahl des Administrators oder der Bestimmung eines Ubars abstimmen. Die niederen Kasten besitzen keine Stimmrechte.

7. Es gibt die Frage, ob Frauen Mitglieder des Hohen Rates werden können und ob die Frauen der hohen Kasten ein Stimmrecht besitzen. Wahrscheinlich wird das in jeder Stadt anders entschieden. Es gibt einige Verwirrung über eine Textstelle, die anzudeuten scheint, dass Frauen nicht abstimmen dürfen. "Während es nur die Männer (men) der hohen Kasten sind, die die Mitglieder des Stadtrates wählen,... " (Die Meuchelmörder von GOR, S. 16) Es bleibt unklar, ob sich das "men" dabei nur auf das männliche Geschlecht bezieht, oder ob es in einer weit allgemeineren Weise auf alle Mitglieder der hohen Kasten hinweist. Aber da Frauen erlaubt ist, die höchsten politischen Positionen einer Stadt zu besetzen, die der Herrscherin, macht es keinen Sinn, wenn sie unwichtigere Positionen, wie einen Platz im Rat nicht besetzen oder nicht wählen dürfen.

8. Es ist verboten jegliches Kartenmaterial über eine Stadt aus dieser nach draußen mitzunehmen und für Personen von außerhalb eine Karte der Stadt anzufertigen. Da viele Stadtstraßen keine festen Namen tragen, kann es schwierig für Besucher sein, sich in der Stadt zurechtzufinden. allerdings ist es auch eine zusätzliche Defensivmaßnahme, da es eindringende Armeen davon abhält, sich schnell durch die Stadt zu ihrem geplanten Ziel vorwärts zu bewegen.

9. In den großen Städten Gors ist die Länge einer Ahn während des Tages überall gleich. In anderen Städten, wird der Tag während des Tageslichts und während der Nacht in jeweils zehn Abschnitte geteilt. Dadurch ändert sich die Dauer einer Ahn jahreszeitabhängig, obwohl der gesamte Tag die gleiche Dauer behält. Die Ahn am Tage sind also im Sommer länger, als die Ahn in der Nacht.

10. Die Bürgerschaft ist ein Privileg, kein Recht und man muss sich deshalb aktiv darum bemühen, und es sich fortgesetzt während des Lebens verdienen. "Bürgerschaft, oder ihre Beibehaltung auf einer mehr als nominellen Basis ist abhängig von der Teilnahme an öffentlichen Zeremonien, wie die offizielle Teilnahme an halbjährlichen Auspizien und die Teilnahme an zahlreichen öffentlichen Versammlungen, von denen einige nur durch kurzfristige Anschläge einberufen werden." (Die Tänzerin von GOR, S. 302-303)

11. "Bürgerschaft in den meisten goreanischen Gemeinschaften fliegt einem nicht durch den Zufall der Geburt zu, sondern muss mit den Tugenden der Bewusstheit und des Bemühens verdient werden." (In Sklavenketten auf GOR, S. 394) Bei Erreichen der geistigen Volljährigkeit muss man die Einbürgerungszeremonie vollziehen. Die Besonderheiten dieser Zeremonie variieren von Stadt zu Stadt. In einigen Städten kann es erforderlich sein, dass andere, nicht blutsverwandte Bürger, als Fürsprecher auftreten müssen. An anderen Orten mag es vorkommen, dass ein Bürgerkomitee mit einer Prüfung feststellt, ob der Kandidat es wert ist, Bürger zu werden. Der Treueschwur beinhaltet das Küssen des Heimsteins, das Schwören von Eiden und manchmal das Teilen von Brot, Feuer und Salz. Ein Lorbeerkranz und der Umhang der Bürgerschaft werden dann dem neuen Bürger verliehen.

12. Das Unterlassen der Einbürgerungszeremonie innerhalb eines Jahres nach Erreichen der geistigen Volljährigkeit wird mit dem Ausstoßen aus der Stadt bestraft. Das gilt aber nur für Menschen, die innerhalb der Stadt oder aber als Kinder von Bürgern der Stadt geboren werden. "Die Begründung scheint zu sein, dass die Gemeinschaft ein Recht darauf hat, Treue von ihren Mitgliedern zu fordern." (Die Vagabunden von GOR, S.303)

13. Obwohl in den Büchern Hinweise auf die geistige Volljährigkeit gegeben werden, wird kein genaues Alter genannt. Aus dem Kontext der Bücher kann man schließen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit bei fünfzehn Jahren liegt.

14. Man kann eine bestehende Bürgerschaft ablegen und die Bürgerschaft einer anderen Stadt erwerben. Offensichtlich muss man von dieser anderen Stadt als Bürger akzeptiert werden, und sicherstellen, dass alle Voraussetzungen gegeben sind.

15. Einer der Vorteile einer Bürgerschaft ist der Schutz vor fremden Gläubigern. Es ist unbekannt, ob dieser Bereich vom Handelsgesetz abgedeckt wird.

16. Der Eid der Enteignung ist Teil des Krieger-Kodex wie auch der Rituale einer Stadt. Bei dieser nicht umkehrbaren Zeremonie wird ein Familienmitglied enteignet. Das Familienmitglied verliert alle Bindungen zu seiner Familie, wie auch seine Kaste. Vermutlich wird dieser Eid gemäß des Krieger-Kodex durch einen Schwur auf den Griff seines Schwertes geleistet. Wie er gemäß den Ritualen einer Stadt vollzogen wird, ist nicht bekannt. Der Ubar einer Stadt schwor auf das Abzeichen seiner Stadt. Ein gewöhnlicher Bürger müsste offensichtlich etwas anderes für diesen Eid benutzen.

17. Jeder Bürger muss zumindest einmal ins Sardar-Gebirge reisen, bevor er fünfundzwanzig Jahre alt wird. Die Eingeweihten achten darauf, wer reist und wer nicht. Die Eingeweihten lehren, dass es Unglück für die Stadt bedeutet, wenn ihre Jugend diese heilige Pflicht versäumt. Mitunter wird man von den Eingeweihten gebeten, zu einer bestimmten Zeit zu reisen. In einigen Städten und Inseln, wie zum Beispiel Teletus, erhält die Familie einen Gold-Tarn, wenn der Jugendliche gebeten wird und dieser Aufforderung nachkommt.

18. "Ein Mann, der sich weigert, seinen Lebensunterhalt zu verdienen oder versucht, seinen Status ohne die Zustimmung des Rates der hohen Kasten zu verändern, ist definitionsgemäß ein Geächteter und wird gepfählt." (GOR - Die Gegenerde, S. 46) Geächtete verlieren jegliche Verbindung zu ihrem Heimstein und ihrer Kaste, ein furchtbares Schicksal für einen Goreaner. Sie müssen in der Wildnis leben und ums Überleben kämpfen. Kaum ein Goreaner wäre gern ein Geächteter.

19. Jede Stadt legt fest, welche Kasten und Unterkasten gesetzlich anerkannt sind. Sie legt ebenfalls fest, welche Kasten als hohe Kasten gelten. So gibt es zum Beispiel Städte, wo die Kaste der Händler, eigentlich eine niedere Kaste, gesetzlich zu den hohen Kasten gehört.

20. Es gibt das Verbrechen "Versuch des Betruges durch Kastenzugehörigkeit". Dies umfasst Handlungen, wie Geschäfte unter falschen Vorgaben und mit dem ausdrücklichen Versuch, eine fremde Kastenzugehörigkeit vorzugeben. Meistens betrifft es Menschen, die vorgeben, Ärzte zu sein. Dieses Verbrechen bezieht sich nicht auf alle Handlungen, die einer bestimmten Kaste wichtig sind. Zum Beispiel darf jeder, nicht nur ein Angehöriger der Kaste der Sklavenhändler legal Sklaven verkaufen. Aber man darf nicht fälschlich behaupten, der Kaste der Sklavenhändler anzugehören.

21. Es ist legal möglich, die Kaste zu wechseln, obwohl die meisten Goreaner dies nicht freiwillig tun würden, da sie stolz auf ihre Kaste sind, egal wie niedrig sie sein mag. Bei einer freien Gefährtenschaft, kann die Frau die Kaste des Mannes übernehmen, allerdings nicht umgekehrt. Um auf andere Art die Kaste zu wechseln, muss der Hohe Rat der Stadt dem Wechsel zustimmen, abhängig von den Qualifikationen für die neue Kaste und der Bereitschaft dieser, das neue Mitglied zu akzeptieren.

Frauen der Heiler-Kaste dürfen sich nicht im vollen Umfang ihren ärztlichen Tätigkeiten zuwenden, bevor sie nicht zwei Kinder geboren haben. In vielen Städten werden den Frauen der Heiler-Kaste im Alter von fünfzehn Jahren zwei Armbänder ums linke Handgelenk gelegt. Für jedes von ihnen geborene Kind wird eins davon abgenommen. Sind beide Armbänder entfernt, können sie in vollem Umfang medizinische Tätigkeiten ausüben.

23. Es ist ein Kapitalverbrechen für einen Schlosser, meist ein Mitglied der Metallarbeiter-Kaste, eine unerlaubte Kopie eines Schlüssels zu fertigen.

24. Eine Freie Gefährtenschaft, die goreanische Form der Ehe, dauert ein einziges Jahr. Wenn sie nicht zur zwanzigsten Ahn des Jubiläums-Tages erneuert wird, endet sie automatisch.

25. Die Freie Gefährtenschaft endet vor Ablauf eines Jahres, wenn einer der Partner entweder versklavt wird, oder stirbt. Die Bücher beschreiben nicht, ob eine Freie Gefährtenschaft legal vor dem Ablauf des Jahres beendet werden kann, wenn beide Seiten zustimmen. Es scheint aber wahrscheinlich, dass die meisten Goreaner einfach das Jahr abwarten werden.

26. Eine Frau ändert in einer Freien Gefährtenschaft den Namen nicht.

27. Der "Gens"-Name ist der Name des Clans (abgeleitet von einem alten römischen Ausdruck). Der Gens kann nur in der männlichen Linie weitergeben werden. Frauen können ihren Gens in einer Freien Gefährtenschaft beibehalten, wenn es der Vertrag erlaubt, aber sie können den Gens nicht weitergeben.

28. Eine Person kann nur eine Freie Gefährtenschaft gleichzeitig haben. In den äquatorialen Dschungelgebieten können Männer mehrere Gefährtenschaften gleichzeitig haben. Bila Huruma zum Beispiel hatte mehr als zweihundert Gefährtenschaften.

29. Port Kar erkennt die Einrichtung Freier Gefährtenschaften nicht an. Freie Frauen der Stadt kennt man einfach als Frauen ihrer Männer.

30. Viele Städte haben zumindest ein Sonnentor, eines der Haupttore, das nur vom Morgengrauen bis zur Dämmerung geöffnet bleibt. Wenn die Dämmerung einsetzt, wird das Tor geschlossen und mit großer Sicherheit während der Nacht nicht geöffnet. Die meisten Städte haben ein bestimmtes Nachttor, dass Bürgern während der Nacht Zutritt zur und Verlassen der Stadt ermöglicht.

31. Jeder der eine Stadt ohne Erlaubnis betritt, wird durch Pfählung bestraft. "Spitzen auf den Mauern goreanischer Städte werden oft von den Überresten unwillkommener Gäste überragt." (Der Geächtete von GOR, S. 49)

32. Geächteten ist das Betreten der Städte verboten und es wird durch Pfählung bestraft. Panthermädchen und Talunas werden als Geächtete betrachtet.

33. Attentätern, die das Zeichen des Dolches auf ihrer Stirn tragen, wird der Zutritt zu einer Stadt ohne Behinderung gewährt.

34. Angehörige der Kasten der Spieler, Dichter, Musiker oder Sänger dürfen jede Stadt frei betreten.

35. Abgesandte, die einen goldenen Querstrich an der linken Schläfe ihres Helmes oder Kopfschutzes tragen, sind vor Behinderungen durch jeden innerhalb einer Stadt geschützt. Es ist eine Art diplomatischer Immunität.

36. Botschafter besitzen die gleiche Immunität wie Abgesandte.

37. Patente, die Erfindungen sichern und Urheberrechte, die Schriftstücke schützen gibt es in den Städten, aber sie gelten nur, soweit wie die Stadtmauern reichen. Die Handelsgesetze konnten diese Schutzeinrichtungen bisher noch nicht in einem umfassenderen Sinn durchsetzen. Deshalb lagern viele Handwerker und Künstler ihre Formeln und Pläne verschlüsselt, um sie vor Diebstahl und unerlaubter Vervielfältigung zu schützen.

38. Die Fälschung eines offiziellen Stadtsiegels auf einem Handelsprodukt ist illegal. Dadurch wird die Integrität offizieller Stadtprodukte geschützt.

39. Fast jede Stadt hat einen "Händler-Fuß" und "-Stein" damit die Händler der Stadt ihre persönlichen Maße und Gewichte eichen können. Jeder Händler, der dabei erwischt wird, ein abweichendes Maß zu benutzen, wird bestraft.

40. Für legale und kommerzielle Zwecke sind einige bestimmte Buchstaben standardisiert worden. Dazu gehören die Buchstaben, die Maße und Gewichte bezeichnen ebenso, wie der Buchstabe "kef".

41. Schuldtitel können übertragen werden, meist zu einem etwas verringerten Preis, und der neue Besitzer kann versuchen, die Schulden zum Preis des bezeichneten Titels einzutreiben. Kredithaie versuchen oft, aus solchen Gelegenheiten Gewinn zu machen.

42. Rasieren, Abkneifen, Abschneiden oder Abkratzen von Metall an irgendwelchen Münzen wird als Diebstahl und Betrug angesehen. Es verringert den Wert der Münze.

43. Kronen, Zeichen oder Familienabzeichen können registriert werden und ihr Gebrauch ist dann offiziell eingeschränkt.

44. Die Roben der Verhüllung und Schleier können oder können auch nicht für freie Frauen gesetzlich vorgeschrieben sein. In einigen Städten wie Ar oder Ar's Station ist es nur ein Brauch, in anderen Städten aber Gesetz. In einigen Städten wird eine unverschleierte Frau von den Stadtwachen in Gewahrsam genommen und, falls nötig, zwangsweise verschleiert. Wiederholte Verstöße können sogar zur Versklavung führen. Selbst dort, wo es nur ein Brauch ist, wird freien Frauen dringend geraten, in der Öffentlichkeit Roben und Schleier zu tragen.

45. In Städten, wo Roben und Schleier für freie Frauen nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, gibt es andere einschlägige Gesetze, die festlegen, wie viel bloße Haut eine freie Frau zeigen darf. Wenn zu viel Haut gezeigt wird, setzt sich die Frau der Gefahr einer möglichen Versklavung aus. "Wenn Du wie eine Sklavin entkleidet sein willst, dann sei eine Sklavin, sagt man." (Die Tänzerin von GOR, S. 157)

46. Das Bloßstellen des Gesichts einer freien Frau, das gewaltsame Entfernen ihrer Schleier gegen ihren Willen ist ein ernstes Verbrechen.

47. In einigen Städten ist es ein Verbrechen, Vergnügungsseide den Körper einer freien Frau berühren zu lassen, sie gilt als zu erregend und sinnlich.

48. Freien Frauen wird sehr selten, wenn überhaupt, erlaubt, Kaissa zu spielen. Es scheint auch so zu sein, dass keine Frauen der Kaste der Spieler angehören.

49. Es ist nicht verboten, Waffen in den Tempel eines Eingeweihten zu bringen.

50. Nicht-Eingeweihte dürfen den heiligen Teil des Tempels eines Eingeweihten nicht betreten, es sei denn sie haben das Chrisam der vorübergehenden Erlaubnis erhalten. Es ist eine Art Ölung, die zeitlich begrenzt ist.

51. Insulae und Wohnblocks dürfen nur bis zu einer bestimmten Höhe gebaut werden. Die Höhenbegrenzung variiert von Stadt zu Stadt.

52. Der zentrale Abfallbehälter in allen Insulae muss per Gesetz zu jeder Zeit geschlossen sein.

53. Jede Person, die eine Tunika trägt oder besitzt, die in einer anderen Farbe gefüttert ist, so dass sie gewendet werden kann, um die Identität zu wechseln, ist von der Pfählung bedroht.

54. Dar-Kosis ist eine gefürchtete und hoch ansteckende Krankheit ohne Heilmittel. Dar-Kosis wird als heilige Krankheit betrachtet und es gilt als Ketzerei, das Blut der Kranken zu vergießen, obwohl man sie steinigen kann. Ebenfalls als Ketzerei gilt die Suche nach einem Heilmittel. Es ist nicht bekannt, ob dies ausdrücklich in einer Stadt als Gesetz beschrieben wurde.

55. "Diejenigen, die an der Seuche erkranken, werden vom Gesetz als tot betrachtet." (Die Meuchelmörder von GOR, S. 266) Aus diesem Grund verliert eine Person, die an Dar-Kosis erkrankt alle Besitztümer, entweder durch ein Testament oder durch die Erbgesetzgebung.

56. Diebstahl ist illegal und wird streng bestraft. In den meisten Städten führt ein erstes Vergehen zu einem Einschlitzen des Ohres. Strafen für wiederholte Vergehen variieren nach Stadt und Geschlecht. In den meisten Städten wird eine freie Frau als Diebin beim zweiten Vergehen versklavt. Wird ein Mann eines zweiten Diebstahls für schuldig betrachtet, verliert er oft eine seiner Hände. Für ein drittes Vergehen kann ein Mann seine andere Hand oder in einigen Gerichtsbezirken seine andere Hand und beide Füße verlieren.

57. Es gibt eine Kaste von Dieben in Port Kar, die einzige dieser Art auf Gor. Diebstahl ist dennoch illegal in Port Kar, obwohl die Bestrafung anders gehandhabt wird. Es ist legal, einen männlichen Dieb zu erschlagen, oder eine Diebin zu versklaven, wenn der Dieb innerhalb einer Ahn nach dem Diebstahl gestellt wird. Nach Ablauf dieser Ahn muss der Dieb im Waffenlager der Polizei übergeben werden, um ein Verhör und eine Verhandlung zu ermöglichen. Wird der Dieb schuldig gesprochen, verurteilt man ihn zu harter Zwangsarbeit im Waffenlager oder auf den Werften für eine Dauer zwischen einer Woche oder einem Jahr. Eine schuldig gesprochene Diebin muss in einem Straf-Bordell dienen, ebenfalls für einen Zeitraum zwischen einer Woche und einem Jahr.

58. Es gibt eine Methode der Konfliktlösung, die "Ritual der Messer" genannt wird. Leider gibt es wenig Informationen über diese Einrichtung. Im Wesentlichen handelt es sich um einen Kampf auf Leben und Tod, der eine Gerichtsverhandlung ersetzt. Möglicherweise wird er nur mit Dolchen ausgetragen. Da es Ritual genannt wird, handelt es sich vielleicht nicht um ein echtes Gesetz, sondern mehr um einen sehr alten Brauch. Es könnte sogar ein Bestandteil des Krieger-Kodex sein. Wir wissen aber, dass ein befreites Panthermädchen bat, an diesem Ritual gegen eine andere Frau teilnehmen zu dürfen. Tarl Cabot entsprach ihrer Bitte. Deshalb könnte dieses Ritual auch weibliche Teilnehmerinnen einschließen.

59. Adoption wird legal auf Gor durchgeführt.

60. Waldbrände werden als furchtbare Unglücke betrachtet und die Strafe für jeden gestellten Brandstifter ist das Verbrennen bei lebendigem Leib.

61. Es ist verboten, die Bohnen für Black-Wine aus dem Einflussgebiet von Thentis zu schmuggeln. Diese Bohnen werden nur im Machtgebiet von Thentis angebaut.

62. Es ist das Recht aller Menschen, frei oder versklavt, die Stabilisierungsseren, das goreanische Mittel zur Lebensverlängerung, zu erhalten. Dies ist eines der einzigen Rechte, die ein Sklave besitzt. Es ist unbekannt, ob der Besitzer eines Sklaven diesem die Seren verweigern darf, obwohl es für eine solche Weigerung kaum einen Grund geben dürfte.

Themen die Sklaverei betreffend

63. Von Gesetz wegen ist die Kaste der Sklavenhändler eine Unterkaste der Händlerkaste.  Die Kaste der Sklavenhändler zieht es jedoch oft vor, sich als selbstständige Kaste zu betrachten. Es ist unbekannt, ob diese Festlegung Teil der Handelsgesetze ist.

64. Jede Person, männlich oder weiblich, kann potentiell versklavt werden. Obwohl Frauen deutlich häufiger der Sklaverei verfallen, können auch Männer durch Gefangennahme oder gesetzliche Vorschriften versklavt werden. Frauen werden etwa zehnmal wahrscheinlicher versklavt, als Männer.

65. Es gibt zwei grundsätzliche legale Zustände auf Gor: Freiheit oder Sklaverei. Wenn man nicht legal jemandem gehört, wird man als technisch frei betrachtet, selbst als Gefangener, Geisel oder Geächteter. Als freie Person besitzt man legale Rechte, die ein Sklave nicht hat.

66. Gemäß den Handelsgesetzen wird eine Person als Gefangener und nicht als Sklave betrachtet, solange sie nicht gebrannt oder in den Kragen gelegt wurde oder eine Geste der Unterwerfung ausgeführt hat.

67. Dem Gesetz nach werden Sklaven als Besitz angesehen, im gleichen Maß wie Haustiere. Ihr Besitzer kann ohne Folgen alles mit ihnen machen, was er möchte. Ein Besitzer kann seinen Sklaven ohne Folgen auch verstümmeln oder töten. Die Macht über den eigenen Sklaven ist absolut.

68. Sklaven dürfen gar nichts besitzen. Obwohl er Gegenstände benutzen darf, besitzt ein Sklave sie nicht. Diese Gegenstände bleiben Eigentum des Besitzers des Sklaven. Egal, welches Geschenk ein Sklave erhält, er kann es nicht behalten. Auch Geschenke gehören dem Besitzer des Sklaven.

69. Ein Sklave besitzt nicht mal seinen eigenen Namen. Der Besitzer kann den Namen willkürlich und so oft er möchte ändern. "Vom goreanischen Blickwinkel betrachtet, gehört in der Tat der Verlust des eigenen Namens zu den schrecklichsten Dingen der Sklaverei. Dieser Name, den man von Geburt an trägt, mit dem man gerufen wird und sich identifiziert, der Name der so sehr Teil des Selbstkonzepts, der eigenen wahren und intimsten Identität, ist plötzlich verloren." (Der Geächtete von GOR, S. 197)

70. Kein Angehöriger der Spieler-, Musiker-, Dichter- oder der Sänger-Kaste kann innerhalb der Grenzen einer Stadt versklavt werden. Das bedeutet nicht, dass diese Leute vor der Verfolgung bei Gesetzesbrüchen geschützt sind. Sie können weiterhin festgenommen, eingesperrt, gefoltert und hingerichtet werden. Sie sind lediglich vor Versklavung geschützt. "Es gibt ein Sprichwort darüber, dass derjenige, der Musik macht, wie der Tarn oder die Möwe des Vosk, frei sein muss." (Kajira von GOR, S. 298)

71. Die Einrichtung der Kaperrechte Frauen betreffend wird von jeder Stadt respektiert, vorausgesetzt, die entführten Frauen gehören dem Feind an. Kaperrechte beziehen sich auf jegliches Eigentum, Sklaven eingeschlossen. Der tatsächliche Besitz wird vom Gesetz als ausschlaggebend betrachtet. Auf diesem Weg werden durch Diebstahl und Kaperung bestimmte Besitzrechte übertragen.

72. Eine Sklavin muss jedem, der sie besitzt vollständig dienen, selbst einem Dieb. Läuft die Sklavin davon, wird sie als flüchtige Sklavin betrachtet. Freien Frauen ist es erlaubt einem Räuber zu entkommen, solange sie noch nicht versklavt ist. Das Ausschlaggebende an diesem Gesetz ist die Absicht, Sklaven in Unfreiheit zu halten und Männer zur Kühnheit zu ermutigen. "Der durchschnittliche Mann dieser Welt würde gar nicht daran denken, eine Sklavin in seiner Stadt oder in einer Stadt, deren Gastfreundschaft er wahrnimmt, zu stehlen, genauso wenig wie an andere rechtswidrige oder unehrenhafte Verbrechen." (Die Zeugin von GOR, S. 497)

73. Wenn eine verlorene, gestohlene oder flüchtige Sklavin von jemandem aufgenommen wird, bleibt dem legalen Besitzer nur eine Woche, um seinen Besitz zurück zu erhalten, bevor der Anspruch auf den neuen Besitzer übergeht. Dies bezieht sich wahrscheinlich auf eine goreanische Woche, die nur fünf Tage dauert.

74. Eine Person, die einen gestohlenen Sklaven besitzt, wird nicht verurteilt oder angeklagt, wenn sie wirklich nichts von dem Diebstahl weiß.

75. Unterwirft sich eine gefangene Frau ihrem Kidnapper, wird sie zu seiner Sklavin. "Es war im Einklang mit seinen Kaperrechten geschehen, dass sie, als freie Frau, aus eigenem Willen über sich selbst eine Formel der Versklavung gesprochen hatte. Automatisch, im Einklang mit diesem Geschehen, wurde sie sein Eigentum. Das Gesetz ist in diesen Dingen eindeutig. Die Angelegenheit ist komplizierter wenn die Frau nicht in Zusammenhang mit den Kaperrechten steht." (Die Spieler von GOR, S. 21)

76. Eine freie Frau, die sich einem bestimmten Mann unterwirft, wenn die Kaperrechte nicht berührt sind, kann oder kann auch nicht seine Sklavin werden. Das hängt von den Stadtgesetzen ab. "Die Angelegenheit ist komplizierter wenn die Frau nicht in Zusammenhang mit den Kaperrechten steht. Hier unterscheidet sich die Lage von Stadt zu Stadt. In einigen Städten darf sich die Frau nicht mit legaler Anerkennung einem bestimmten Mann als Sklavin unterwerfen, denn in diesen Städten wird eine solche Handlung als Kennzeichen zumindest eines vorübergehenden Status der Sklaverei interpretiert, eines Status, der, wenn er einmal eingetreten ist, von allen Städten als absolut anerkannt ist. In diesen Städten macht sich die Frau zur Sklavin, bedingungslos. Es liegt dann an dem betreffenden Mann, ob er sie als seine Sklavin akzeptiert. In diesem Fall wird er das tun, was ihm gefällt. Auf jeden Fall, ist sie von diesem Augenblick an Sklavin, und nur noch Sklavin." (Die Spieler von GOR, S. 21)

77. "In anderen Städten, und dabei in den meisten, andererseits, kann eine freie Frau unter legaler Duldung sich einem bestimmten Mann als Sklavin unterwerfen. Wenn er die Unterwerfung ablehnt, bleibt sie frei. Wenn er sie akzeptiert, dann ist sie unabänderlich eine Sklavin, und er kann mit ihr tun, was ihm gefällt, selbst sie verkaufen, verschenken oder sie auch erschlagen, wenn es das wünscht." (Die Spieler von GOR, S. 21)

78. In einigen Städten verursacht eine Frau, die vor einem Mann kniet oder ihn mit "Herr" anredet ihre eigene legale Versklavung. Solche Handlungen werden als Gesten der Unterwerfung interpretiert.

79. Eine freie Frau kann sich selbst in die Sklaverei verkaufen. Aber wenn der Handel perfekt ist, kann sie ihn nicht mehr rückgängig machen.

80. "Jede freie Frau, die mit dem Sklaven eines anderen Sex hat, oder sich dazu vorbereitet mit dem Sklaven eines Anderen Sex zu haben, wird selbst zur Sklavin und die Sklavin des Besitzers des anderen Sklaven." (Die Zauberer von GOR, S. 7) Dieses Gesetz ist bekannt als das Beischlaf-Gesetz (Couching Law) und es gilt in Ar, obwohl es möglicherweise von anderen Städten übernommen wurde. Es gibt aber mit Sicherheit einige Städte, wie zum Beispiel Vonda, die ein solches Gesetz nicht haben, da es Textstellen gibt, die auf freie Frauen hinweisen, die ihre männlichen Sklaven bereitwillig an weibliche Gäste ausleihen. Das Beischlafgesetz verhindert nicht den Beischlaf einer Frau mit ihrem eigenen Sklaven. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Gesetz gebrochen werden kann, ohne dass es tatsächlich zu sexuellen Handlungen kommt. Die Vorbereitung auf den Geschlechtsverkehr reicht völlig aus. "Durch eine solche Handlung, den Beischlaf, oder die Vorbereitung auf einen Beischlaf mit einem Sklaven, als sei sie ein Mädchen des Besitzers, das dem Sklaven hingeworfen wird, zeigt sie, dass sie nichts anderes als eine Sklavin ist, und sie wird durch die Handlung ganz legal zur Sklavin." (Die Zauberer von GOR, S. 303) Spezielle Verführungssklaven werden von einigen Besitzern eingesetzt, um freie Frauen in die Falle zu locken. Milo, aus dem Buch Die Zauberer von GOR ist ein hervorragendes Beispiel eines Verführungssklaven. Sein Besitzer, Appanius, benutzte Milo um zahlreiche freie Frauen zu versklaven. Tarl Cabot benutzte ebenfalls Milo, um Talena eine Falle zu stellen und sie zu versklaven.

81. Wenn ein Vater seine Schulden nicht bezahlen kann, wird seine Tochter eine Sklavin des Staates. Sie wird dann auf einer öffentlichen Versteigerung zum Verkauf angeboten. Der Erlös ihres Verkaufs wird dann benutzt, um die Gläubiger ihres Vaters angemessen zu befriedigen.

82. Eine freie Frau, die ihre Schulden nicht bezahlen kann, wird versklavt. Nach den Rückzahlungsgesetzen kann eine andere Person ihre Schulden bezahlen und sie so in seinen Besitz bringen. Als neuer Besitzer kann er sie freilassen, wenn er es wünscht, oder sie als Sklavin behalten. Wenn niemand eine weibliche Schuldnerin in einer gewissen Zeit, die in den Büchern nicht spezifiziert wird, auslöst, wird sie an Sklavenhändler verkauft.

83. Es gibt kein Gesetz, dass ein Mann eine freie Frau seines Heimsteins versklaven kann, weil sie ihn beleidigt oder respektlos behandelt hat.

84. Freie Frauen können legal versklavt werden, wenn sie "Verhalten passend für den Kragen" zeigen. "Das Prinzip bezog sich auf ein Verhalten von freien Frauen, das als ausreichend angenommen wird, um ihre Erniedrigung zur Sklavin zu garantieren. Meist wird dies Prinzip im Zusammenhang mit Betrug und Diebstahl angewendet. Andere Anwendungsmöglichkeiten bestehen bei Mittellosigkeit oder Landstreicherei. Prostitution, die auf Gor wegen der weiblichen Sklavinnen selten ist, gilt ebenfalls als Grund. Die Frauen werden ergriffen, versklavt, gesäubert und kontrolliert. Die Hingabe an sinnliche Tänze gehört auch dazu. Sinnliche Tänze werden auf Gor fast ausschließlich von Sklavinnen gezeigt. Ein freie Frau, die öffentlich solche Tänze vorführt, bettelt fast um den Kragen. In einigen Städten muss eine solche Frau versklavt werden." (Die Verräter von GOR, S. 372) Aber auch anderes Verhalten kann dazu gezählt werden. "In vielen Städten können Handlungen wie der Versuch, Herrn und Sklavin zu beobachten, sich als Sklavin zu verkleiden oder anzuziehen, selbst im eigenen Schlafzimmer, das Herumlungern um Sklavenquartiere oder -Märkte oder auch nur das Zeigen von Interesse oder Faszination an Fesselungen zur Versklavung führen. Die Theorie dahinter ist offenbar, dass solche Handlungen oder Interessen die einer Sklavin sind, und dass eine Frau, die solches zeigt, folgerichtig versklavt werden sollte." (Die Zauberer von GOR, S. 50) Selbst das Tragen von Sklavenperlen kann ein Grund zur Versklavung sein. Dieses Prinzip bezieht sich allerdings nur auf Handlungen, nicht auf Gedanken. "Verhalten passend für den Kragen kann natürlich auf viele Arten interpretiert werden, eher breiter oder auch enger. Zum Glück für die Frauen meint man eigentlich immer, und das drückt auch die Formulierung des Satzes aus, in der genauen, legalen Bedeutung ein offensichtliches Verhalten und nicht nur die psychologische Veranlagung." (Die Verräter von GOR, S. 372)

85. Es ist nicht erlaubt, eine freie Frau selbstständig wegen "Verhalten passend für den Kragen" zu versklaven. Freie Frauen, die gegen dieses Gesetz verstoßen haben müssen vor den Magistrat oder einen Richter gebracht werden, damit untersucht werden kann, ob das Vergehen die Erniedrigung zur Sklavin rechtfertigt.

86. Mädchen von der Erde haben keinen Heimstein, deshalb genießen sie keinen gesetzlichen Schutz vor Entführung und Versklavung.

87. Eine freie Frau darf eine begrenzte Form einer vertraglichen Bindung eingehen, die sie für eine bestimmte Zeitdauer zur Sklavin werden lässt, gewöhnlich zwischen einer Nacht und einem Jahr. Sie kann diesen Vertrag nicht vorzeitig beenden. Wenn der Vertrag in Kraft tritt, wird sie zur Sklavin mit keinerlei gesetzlichen Rechten. Dieses merkwürdige vertragliche Arrangement wird nur sehr ungenau beschrieben. Es wirft zahlreiche rechtliche Probleme auf, über die nur Vermutungen angestellt werden können. Die Bücher beschreiben keinerlei Abstufungen oder Grenzen der Sklaverei in irgendeiner Weise. Die Frau wird tatsächlich zur Sklavin. Man muss annehmen, dass sie auch ohne Probleme getötet werden kann. Was passiert, wenn sie verkauft wird? Verhindert der Vertrag das? Gilt die Zeitdauer weiter, wenn sie verkauft wird? Was würde passieren, wenn sie gestohlen wird? Dieser Abschnitt scheint mehr Fragen zu stellen, als Antworten zu geben.

88. "Und dennoch war es nicht merkwürdig, besonders auf Gor, wo Tapferkeit hoch geschätzt wird, und das Leben einer Frau zu retten, ist etwas, das Tapferkeit beweist, denn es ist das Recht eines goreanischen Mannes, jede Frau zu versklaven, deren Leben er gerettet hat. Ein Recht, das selten bestritten wird, selbst nicht durch die Bürger der Stadt des Mädchens oder durch ihre Familie. Es hat sogar Fälle gegeben, wo die Brüder das Mädchen in Sklavenkleider hüllten, ihre Hände mit Sklavenfesseln banden und sie dem Retter übergaben, damit die Ehre ihrer Familie und ihrer Stadt nicht beschmutzt werde." (Die Priesterkönige von GOR, S. 161) Es ist nicht bekannt, ob dies in Stadtgesetzen festgelegt ist, oder nur als Brauch gehandhabt wird.

89. Der Kragen löscht, durch goreanisches Gesetz, die Vergangenheit aus. Wird eine Person versklavt, beginnt sie ein neues Leben als Sklave und kann nicht mehr für frühere Vergehen, die während der Zeit der Freiheit vorkamen, zur Rechenschaft gezogen werden.

90. Der Besitz einer versklavten Person wird an den nächsten männlichen Verwandten, oder an den nächsten Verwandten, wenn es keine männliche Angehörige gibt, oder aber an die Stadt oder einen Treuhänder übertragen. Selbst wenn der Sklave später befreit wird, kann er sein Vermögen nicht zurück erhalten.

91. Ein Kind, das von einer Sklavin geboren wird ist ein Sklave und gehört dem Besitzer der Mutter. Der Schlüsselzeitpunkt zu diesem Gesetz ist der Status der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt, nicht bei der Empfängnis.

92. Nach dem Gesetz von Tharna ist ein Kind, dass in einer freien Person von einer freien Person gezeugt wird frei, selbst wenn es später von einer Sklavin ausgetragen und geboren wird. Deshalb werden Sklavinnen oft vorübergehend zum Zweck der Empfängnis befreit und danach erneut versklavt.

93. Nach Empfehlung des Handelsgesetzes gibt es drei standardisierte Stellen zum Anbringen eines Brandes: auf dem linken Schenkel, dem rechten Schenkel und links auf dem Unterbauch. Natürlich können Sklaven auf jedem Teil ihres Körpers gebrannt werden.

94. Es ist illegal, einen Sklaven ohne Einverständnis des Besitzers zu verkaufen, der einem nicht gehört. Die Strafe variiert in Abhängigkeit zum Geschlecht des Verkäufers. Ist der Verkäufer ein Mann, wird er verbannt, und ist der Verkäufer eine Frau, ist die Strafe Versklavung.

95. Es ist illegal einen ungebrannten Sklaven öffentlich zum Verkauf anzubieten.

96. Es ist illegal die Haarfarbe Bernstein bei einer Sklavin beim Verkauf vorzutäuschen.

97. Es ist eine Straftat, die Abstammungspapiere eines Sklaven zu fälschen. Diese Papiere umfassen Informationen über die Art des Brandes, einige Maße, die erhaltenen Trainingsübungen, Platz für Handelsabsprachen wann der Sklave den Besitzer wechselte und etwas Platz für Bemerkungen.

98. In einigen Städten kann man eine Bestätigung der Sklavenhitze erhalten. Der Grad der Hitze wird auf den Kaufdokumenten vermerkt. Es wird allerdings nur in wenigen Städten praktiziert, da es dem Käufer Raum für Betrug eröffnet. Ein Käufer könnte das Mädchen einen Monat lang benutzen und dann auf Grund der Garantie über die Höhe ihrer Hitze sein Geld zurückverlangen.

99. Ein Sklave muss, unter der Androhung von Folter und Pfählung, jede Misshandlung die eine freie Person ihm zufügen möchte, ertragen. Dies gilt ebenso in Ar, wie auf Gor im Allgemeinen.

100. Jede freie Person darf einen unverschämten oder ungehorsamen Sklaven bestrafen, selbst einen Sklaven, der sich nicht das Geringste zu Schulden kommen ließ. Wird der Sklave getötet oder verletzt, braucht die freie Person dem Besitzer nur eine Entschädigung zu zahlen, und auch nur, wenn der Besitzer eine solche wünscht. Das gibt niemandem das Recht, einen fremden Sklaven zu verletzen oder zu töten. Es regelt lediglich die Strafe für eine solche Tat. "Man hat zum Beispiel nicht das Recht den Sklaven eines anderen zu töten oder zu verstümmeln, genauso wenig wie bei jedem anderen Haustier, das einem nicht gehört. Dadurch erhält der Sklave einen gewissen Schutz vor freien Personen, denen er nicht gehört im Sinne von allgemeinen Betrachtungen über Eigentumsrechte." (Die Zauberer von GOR, S. 330)

101. Schlägt ein Sklave eine freie Person, besteht die Strafe im Allgemeinen aus Pfählung nach längerer Folter.

102. Es ist ein Schwerverbrechen für einen Sklaven, irgendeine Waffe zu führen. Die Definition, was eine Waffe ausmacht ist unklar. Es scheint deutlich zu sein, dass Sklaven Messer und Rasierwerkzeuge für den Gebrauch im Haushalt benutzen dürfen. Obwohl dies erlaubt sein kann, macht sich der Sklave sofort des Vergehens schuldig, wenn er versucht, diese als Waffe zu benutzen.

103. Es ist ein Schwerverbrechen für einen Sklaven, einer Kaste beitreten zu wollen.

104. Es ist ein Schwerverbrechen für eine Sklavin die Roben einer freien Frau zu tragen.

105: Es ist Sklaven verboten, Schleier zu tragen.

106. Ein männlicher Sklave kann für den Versuch eine Sklavin oder eine freie Frau ohne Erlaubnis anfassen zu wollen getötet werden.

107. Wenn ein Sklave in der Gegenwart einer freien Person nicht kniet, kann das ein Schwerverbrechen sein, besonders, wenn er es absichtlich unterlässt. In diesem Fall kann der Sklave zu Tode gefoltert werden.

108. Sklaven dürfen kein Geld berühren oder damit hantieren. Dies gilt nicht in allen Städten. So wurde zum Beispiel dem prominenten Sklaven Milo in Ar Geld zum Ausgeben gegeben.

109. Bei allen gesetzlichen Vorgängen kann das Zeugnis von Sklaven durch Folter erhoben werden. Es liegt allein in der Entscheidungsbefugnis des Gerichts.

110. Das Weglaufen vor dem Besitzer ist für einen Sklaven ein ernstes Verbrechen. Beim ersten Mal ist die Strafe meist eine harte Auspeitschung. Aber nur dieser eine Fehler wird toleriert. Die Strafe für ein zweites Vergehen ist das Durchtrennen der Kniesehnen. Das macht den Sklaven unbrauchbar, wird aber als gutes Anschauungsbeispiel für andere Sklaven angesehen.

111. Sklaven dürfen sich nicht ohne Begleitung von freien Personen außerhalb der Stadtmauern aufhalten.

112. Sklaven dürfen nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf der Straße sein.

113: Sklaven ist der Zutritt zu Tempeln verboten. Man nimmt an, sie würden diese entweihen.

114. Es ist Sklaven verboten, Kaissa zu spielen. Nicht nur zu spielen, sondern sogar das Berühren der Figuren gilt als Beleidigung für freie Männer. Einem Sklaven könnte die Hand abgetrennt oder er kann für das unerlaubte Berühren der Spielfiguren auch getötet werden.

115. Das Verbrechen der vorgetäuschten Hingabe ist ein Schwerverbrechen. Es gilt wegen unfehlbarer physiologischer Zeichen als leicht zu durchschauen.

116. Sklavinnen müssen innerhalb der Stadtmauern ein sichtbares Zeichen ihrer Versklavung tragen. Männliche Sklaven sind meist von diesem Gesetz ausgenommen, da es nicht gut wäre, wenn männliche Sklaven über ihre Anzahl informiert sind. Es gibt Sorgen wegen einer Sklavenrevolte.

117. Sklaven dürfen nichts bauen. Dieses Recht bleibt nur freien Personen vorbehalten. Port Kar bildet dabei eine Ausnahme, da es die einzige Stadt ist, die von Sklaven erbaut ist.

118. Es ist Sklaven verboten, offizielle Dokumente anzufassen oder mit ihnen zu hantieren.

119. Sklaven dürfen keine freien Leute unterrichten. Durch den Unterricht geraten die freien Leute in eine Schuld und man kann Sklaven nichts schulden.

120. Ein Sklave darf über eine freie Frau nicht lachen und kann dafür ausgepeitscht werden.

121. Der unerlaubten Vergewaltigung von Sklavinnen, ohne Genehmigung des Herrn, begegnet man offiziell mit Stirnrunzeln, und in einigen Städten ist sie sogar verboten, was aber oft ignoriert wird. Solche Handlungen sind auf Dörfern häufig nicht ungewöhnlich. Manchmal werden sie sogar gefördert. Dieses Fördern dient dazu, die natürliche Aggressivität heranwachsender Jugendlicher zu befrieden, der Aggressivität die anderen Falls in zerstörerisches Verhalten übergehen könnte. Es kann auch dazu dienen, Mannbarkeit zu ermutigen und freie Frauen vor Übergriffen zu schützen. Besitzer von Sklavinnen, die solche unerlaubten Vergewaltigungen vermeiden möchten, sollten ihre Sklavinnen im Haus behalten oder sie in Eisen schließen.

122. Sklaven dürfen nicht auf Stühlen sitzen und können gepeitscht oder getötet werden, wenn sie es dennoch tun.

123. Freigelassene Sklaven brauchen ausführliche Freilassungspapiere oder sie laufen Gefahr erneut ohne große Nachfragen versklavt zu werden. Sklaven, die gebrannt sind oder durchstochene Ohrläppchen haben und freigelassen sind, sollten unbedingt ihre Papiere ständig zur Hand haben.

Verschiedene Themen

124. In Tharna wurde vor der Revolution jeder Nicht-Bürger, der länger als 10 Ahn in der Stadt blieb, versklavt. Besucher der Stadt wurden vor diesem Gesetz nicht gewarnt, und Unkenntnis dieses Gesetzes galt nicht als Verteidigung.

125. Nach der Revolution in Tharna muss dort jede Frau, die als Nicht-Bürgerin die Stadt betritt, vorübergehend Sklavenkragen, Sklaventunika und Leine tragen, während sie sich in der Stadt aufhält

126. Wenn man in Port Kar in fairem Zweikampf einen Mann besiegt und ihm dann den Tod des Blutes und der See gewährt, geht dessen gesamter Besitz auf den Sieger über. Im Wesentlichen muss man dem Opfer einen Blick aufs Meer erlauben, bevor es stirbt. Auf diesem Weg erwarb Tarl Cabot sein ursprüngliches Vermögen, als er in Port Kar ankam.

127. Port Kar besitzt mehrere Waldgebiete in den Nördlichen Wäldern, so dass es dort das Schlagholz beanspruchen kann. Es bestraft jeden, der dort illegal Holz fällt oder Vieh weidet.

128. In der Hafenstadt Schendi wird manchmal ein Straf-Scimitar benutzt, um die Füße eines Sklaven abzutrennen, die in einem Fußeisen eingeschlossen sind. Es ist nicht bekannt, ob dieser Scimitar nur bei Sklaven Verwendung findet.

129. In der Stadt Tor geht man sehr streng gegen Diebstahl vor. Bei einem ersten Vergehen wird einem männlichen Dieb die rechte Hand abgetrennt, während ein weiblicher Dieb versklavt wird.

130. Im Gebiet der Tahari ist die Zerstörung von Wasserstellen ein furchtbares Verbrechen, möglicherweise das heimtückischste Verbrechen dieser Region.

131. In Torvaldsland wird man für das Töten eines Menschen mit einem Wergeld belegt, einer Summe Geldes, die man zahlen muss um für den Tod zu entschädigen. Die Höhe des Wergeldes wird im Allgemeinen von der Familie des Opfers festgelegt.

132. In Torvaldsland gibt es ein Gottesurteil, um festzustellen, ob jemand die Wahrheit sagt. Ein Mann muss zwei rotglühende Metallstäbe halten und sie über eine Entfernung von 20 Fuß tragen. Die Bücher erläutern nicht, wodurch bestimmt wird, ob er ehrlich ist oder nicht. Muss er lediglich die Aufgabe bewältigen? Oder werden seine Hände untersucht, um zu sehen, ob Verbrennungen daran sind, die auf Unehrlichkeit hinweisen würden? Auf ähnliche Art wurde Ehrlichkeit an einigen Orten der irdischen Geschichte geprüft.

133. In der Äquatorregion im Einflussbereich von Bila Huruma werden Seen wie der Ushindi-See zur Abstrafung von Verbrechern benutzt. Man weiß, dass in diesen Gebieten viele Tharlarion leben und hat im Wasser lange Pfähle aufgestellt. Diese Pfähle tragen keinerlei Plattform. Verbrecher wurden auf diese Pfähle gesetzt und sie müssen sich daran festklammern. Wenn sie sich nicht mehr halten können, fallen sie offensichtlich zu den Tharlarion ins Wasser.

(Übersetzung von Phil)

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