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Das Bergland des Thentis-Gebirges (Schriftrolle 43)

(Thentis Mountain Region von Ubar Luther)

Das Thentis-Gebirge liegt nördlich des Vosk. Die Bücher sagen wenig über das Gebirge oder die Städte darin und in seiner Umgebung. Vielleicht wird ein zukünftiges Buch das Thema ausführlicher ansprechen. Östlich der Berge sind die Barrens. Im Westen liegen zahlreiche Städte und schließlich das Thassa. Die Stadt Ko-ro-ba liegt nordwestlich der Berge. Es gibt einige Arten einheimischer Flora in diesem Gebiet. Der immergrüne Nadelbaum ist im Gebiet des Thentis-Gebirges und der nördlichen Wälder weit verbreitet. Sein Öl wird bei der Parfümherstellung benutzt. Thentis Vermium ist eine bläuliche Wildblume, die meist in den unteren Abschnitten des Thentis-Gebirges gefunden wird und auch als Zutat bei Parfümen verwendet wird. Diese beiden Produkte könnten andeuten, dass Städte in den Bergen viele Parfümhersteller beherbergen.

Die hohe Stadt Thentis liegt in einer verlassenen Gegend in diesen zerklüfteten Bergen. Sie ist sehr berühmt für ihre hervorragenden Tarnschwärme und ihre sehr guten Tarnreiter. Die Bücher legen nicht fest, wer die Stadt führt, nicht einmal, ob ein Ubar oder ein Administrator regiert. Die Stadt muss ihr Getreide importieren, deshalb kann man mit Sicherheit annehmen, dass hier wenig Landwirtschaft betrieben wird. Aber Thentis ist eine wohlhabende Stadt wegen ihrer großen Tarnschwärme und einer Anzahl an Silberminen. Obwohl die Minen eine Quelle des Reichtums sind, sind sie nicht so ergiebig wie die Silberminen von Tharna. Trotz ihrer Lage als Gebirgsstadt, besteht Thentis, wie die meisten goreanischen Städte aus Zylindern.

Black-Wine ist ein kaffeeartiges Getränk aus Bohnen die in der Gebirgsstadt Thentis angebaut werden. Es ist sehr stark und bitter. Thentis handelt nicht mit den Bohnen für die Herstellung des Getränkes. Sie möchten dort ein Monopol auf dieses Produkt behalten und ihren Reichtum weiter steigern. Aber es ist selbst in Thentis ein Luxus-Getränk. Es wird meist nur in den Häusern der hohen Kasten serviert. Es ist auch ein teures Luxusgut außerhalb von Thentis, nur für Reiche erschwinglich. Wegen der Seltenheit und wegen des Preises servieren nur wenige und nur die teuersten Paga-Tavernen Black-Wine. Es gibt eine Textstelle, die besagt, dass eine Tasse Black-Wine außerhalb von Thentis für ein Silber und achtzig Tarnstücke verkauft wurde.

Black-Wine wird traditionell sehr heiß serviert, mit verschiedenen Zuckern und pulverisierter Boskmilch, in zierlichen Tässchen. Andere Gewürze oder Sahne können auch gereicht werden. Die Tassen haben manchmal kleine Henkel. In vielfacher Hinsicht ähnelt das Getränk einem Espresso. In den Städten am Fluss und einigen nördlichen Städten deutet der Ausdruck "zweite Sklavin" an, dass man keinerlei Sahne oder Zucker zu seinem Black-Wine wünscht. Er stammt von dem Brauch in einigen Gebieten, den Black-Wine von zwei kajirae servieren zu lassen. Eine kajira ist verantwortlich die Tassen zurecht zu stellen, die Bestellungen aufzunehmen und darauf zu achten, dass das Getränk nach den Wünschen des Gastes ordentlich zubereitet wird. Die zweite kajira gießt das Getränk nur ein.

10110 C.A. eroberte der Meister-Attentäter Pa-Kur mit Gewalt die Stadt Ar. Aber er wurde kurz darauf von Tarl Cabot, Marlenus und Kräften aus Ko-ro-ba und Thentis geschlagen. Nach diesen Ereignissen wurden Thentis und Ko-ro-ba Verbündete. Es ist nur ein Tagesritt auf dem Tarn von Ko-ro-ba nach Thentis aber mit einem Wagen würde man fast einen Monat brauchen. Etwas früher im selben Jahr sollte Tarl eine Sklavin als Ersatz für die Tochter von Marlenus benutzen, als er den Heimstein von Ar stehlen wollte. Diese Sklavin sollte getötet werden. Stattdessen befreite er das Mädchen, Sana von Thentis, und brachte sie nach Thentis zurück. Als Tarls Freund Kazrak von einem Hilfeersuchen aus Thentis zurückkehrte, begleitete Sana ihn. Nachdem Pa-Kur vertrieben war, wurde Kazrak Administrator von Ar und Sana wurde seine Gemahlin. Jahre später sollte Kazrak abgesetzt werden und er und Sana verschwanden, sie fanden vermutlich eine neue Heimat auf einer Insel in der Thassa, weiter nördlich als Cos und Thyros.

Vor 10110 C.A. wurde Thentis gelegentlich von Ar angegriffen. Es war bekannt, dass Ar die Tarnschwärme und abseits gelegenen Zylinder von Thentis plündern wollte. Um 10112 begann Thentis einen Krieg mit Tharna. Es war das Jahr bevor Tatrix Lara den Thron bestieg. Es scheint, dass der Krieg unentschieden endete, denn das Endergebnis wurde nie beschrieben. Keine der Städte schien besonders durch die Auswirkungen beeindruckt. Treve hat nie Thentis angegriffen. Es könnte daran liegen, dass die Tarnreiter von Thentis ebenso gut sind, wie die von Treve.

Nur wenige Menschen aus Thentis sind in den Büchern beschrieben. Einer von ihnen ist Clark aus dem Hause Clark, dem das größte Sklavenhaus in Thentis gehört. Sein Haus ist auf ganz Gor gut bekannt. Clark ist außerdem ein Agent der Priesterkönige.

Es gibt einige Grenzstädte die am östlichen Rand des Thentis-Gebirges liegen. Viele dieser Städte werden von umherziehenden Händlern und Künstlern versorgt. Diese Menschen finden in einzelnen dieser Städte nicht genug Arbeit, um sich selbst davon ernähren zu können. Deshalb versuchen sie eine Route von fünf bis zehn Städten abzudecken. Solch eine Route bringt ihnen genug Geld, um zu überleben.

Zwischen den Bergen liegt der Boswell-Pass, einst ein militärisch wichtiger Pass. Er wurde nach dem frühen weißen Forscher Boswell benannt. Am Fuße dieses Pass, auf der östlichen Seite der Berge liegt Fort Haskins. Fort Haskins war ursprünglich ein Handelsposten, unterhalten von der Haskin-Gesellschaft, einem Verbund von Händlern vorwiegend aus Thentis. Schließlich wurde er in einen militärischen Außenposten von Thentis umgewandelt, besetzt mit Söldnern. Er wurde bekannt als Fort Haskins. Das Fort wurde zweimal niedergebrannt, einmal durch Port Olni vor der Gründung der Salerischen Konföderation, und einmal durch den Stamm der Staubfüße. Die militärische Bedeutung des Passes ging mit wachsender Bevölkerung in der Gegend und mit der Entwicklung von Tarn-Kavallerie in Thentis zurück. Das Fort wurde schließlich als militärischer Außenposten aufgegeben und wurde wieder zu einem von Händlern aus Thentis geführten Handelsposten. Es gibt eine Stadt mit selben Namen in der Nähe. Sie liegt überwiegend westlich und ein bisschen südlich des Forts.

Kailiauk ist die östlichste Stadt am Fuß des Thentis-Gebirges. Sie liegt fast am Rand der Grenzlinie, die das Land der Roten Wilden kennzeichnet. Der Administrator ist ein Händler namens Publius Crassus. Das Hauptgeschäft der Stadt ist der Verkauf von Kailiauk-Häuten und von Kaiila. Sie ist auch ein Gesellschafts- und Handelszentrum für die umliegenden Bauerhöfe und Ranches. Sie hat nur ungefähr vier- bis fünfhundert ständige Einwohner. Aber die vielen Besucher erhöhen die vorübergehenden Bevölkerungszahlen bis in die Tausende. Die Stadt hat mehrere Herbergen und Tavernen entlang ihrer Hauptstrasse, um diese Besucher zu versorgen. Das Bemerkenswerteste an der Stadt sind ihre Kailiauk-Fell-Zelte. Es sind offene Zelthütten, in denen, auf Plattformen zu Bündeln gebunden tausende von Fellen lagern. Dies verleiht der Stadt auch einen besonderen Geruch. In anderen Teilen der Stadt liegen große Berge von Hörnern und Knochen, oft dreißig oder mehr Fuß (9m) hoch. Wie in vielen anderen kleinen Städten benutzt man Tarsk um den Abfall auf den Strassen zu entsorgen. In dieser Stadt ist der Austauschkurs einhundert Kupfertarsk für einen Silbertarsk.

Ram Seibar ist ein Sklavenhändler, der mit Sklavinnen und Kaiila handelt. Sein Zeichen ist gelb mit schwarzen Handschellen und einer Peitsche. Er besitzt ein großes Gelände, das von einer hölzernen Palisade eingefasst ist. Während der Ereignisse von Die Wilden von GOR, war er ein wichtiger Händler von Barbarinnen von der Erde. Diese Barbarinnen kamen aus einer Quelle der Kurii. Auf seinem Gelände sind mehrere Sklavenpferche. Die Pferche sind breit und rund und ungefähr fünf Fuß (1,5m) tief. Sie sind von einem hüfthohen Geländer eingefasst. Die Sklavinnen dürfen in den Pferchen nicht stehen, es sei denn, es wird ihnen ausdrücklich erlaubt. Zu den anderen Einrichtungen der Stadt gehören der Stall der fünf Hörner, der mit Kaiila handelt, Randolphs Taverne und die Taverne von Russell.

Nördlich der Stadt sind einige Kaiila-Ranches. Es sind gewöhnlich einsame, trostlose Gebiete. Die Eigentümer der Ranches besuchen die Stadt unregelmäßig. Aber wenn sie es tun, wollen sie meist Paga und Sklavinnen. Max und Kyle Hobart sind die Eigentümer der Bar Ina Ranch und in Kailiauk sehr bekannt. Die Hobarts sind eitle und stolze Menschen.

Ungefähr zwei Pasang östlich von Kailiauk verläuft die Ihanke, auch bekannt als die Grenzlinie oder Einfassung. Grenzstäbe markieren die Ihanke, die den Beginn des Landes der Roten Wilden in den Barrens festlegt. Die Stäbe sind sieben (2,1m) bis acht (2,4m) Fuß hoch und aus geschältem Ka-la-na-Holz gefertigt. An der Spitze jeden Stabes sind zwei lange, gelbe, Herlitfedern mit schwarzer Spitze. Man sieht sie selbst über dem Schnee im Winter. Die Stäbe stehen in Gebieten mit dichter weißer Bevölkerung recht eng beieinander, nur ungefähr ein- bis zweihundert Meter auseinander. In wenig bewohnten Gebieten stehen sie viel weiter auseinander. Die Einfassung ist tausende von Pasang lang und seit über einem Jahrhundert stabil.

Die Barrens bestehen aus riesigen Gebieten wogenden Graslands. Sie sind nicht wirklich öde, es sei denn, man vergleicht sie mit den nördlichen Wäldern oder üppigen Flusstälern. Am Rande des Thentis-Gebirges, in den trockeneren Bereichen, ist das Gras kurz. Aber je weiter östlich man kommt, kann das Gras mehrere Fuß Höhe erreichen. Das Land ist offen, deshalb sind Spuren nur schwer zu verbergen. Es gibt keine größeren Wasserflächen, deshalb ist die Niederschlagsmenge reduziert. In den Barrens herrscht extremes Wetter. Im Winter kann es furchtbare Schneestürme geben, die schlimmsten auf Gor, mit starken Schneefällen. Das jagdbare Wild ist im Winter rar. Im Sommer kommt es zu extremer Hitze und Trockenheit. Viele flache Flüsschen trocknen im Sommer aus. Andererseits kann ein plötzlicher Sturm über einen Meter Niederschlag in einer Stunde ergeben. Es gibt Tornados, Springfluten und Hagelstürme mit Hagelkörnern größer als Vuloeier.

Die Barrens sind die Heimat der vielen Stämme der Roten Wilden. Kein weißer Mann ist je bis an das östliche Ende der Barrens vorgedrungen. Deshalb weiß niemand, was hinter den Barrens liegt. Tatsächlich wird nur sehr wenigen Weißen überhaupt der Zutritt zu den Barrens gestattet. Einigen wird in den Randgebieten ein wenig Handel erlaubt, aber sie müssen sich an strenge Regeln halten. Zu den ersten weißen Entdeckern der Barrens gehören Boswell, Diaz, Bento, Hastings und Hogarthe. Es wird wenig zu diesen frühen Entdeckern gesagt, allerdings haben einige Dinge ihren Namen erhalten.

Hogarthe-Bäume, benannt nach dem frühen Entdecker, sind in den Barrens heimisch. Sie haben eine weiße Rinde und schimmernde grüne Blätter. Sie können bis zu fünfzig Fuß (15m) hoch werden. Sie werden gewöhnlich in der Nähe von Wasser in den Barrens gefunden, meist am Ufer von Flüssen oder schlammigen, trägen Flussläufen. Die Form der Bäume erinnert an Pappeln auf der Erde. Der Prärie-Spötter (Prärie-Fleer) ist ein großer, gelber Vogel mit langen Flügeln und einem scharfen Schnabel. Er wird manchmal "Mais- oder Kornvogel" genannt, weil man glaubt, dass er meist der erste Vogel ist, der Nahrung findet. Sleen findet man häufig in den Barrens und ihre bevorzugte Beute sind Tabuk.

Weitere Informationen zum Gebiet der Barrens findet man in Schriftrolle 44 - Die Roten Wilden.

(Übersetzung von Phil)

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