zurück

Die Kaste der Bauern (Scroll 91)

(The Caste of Peasants von Ubar Luther)

"Sei nicht enttäuscht, dass du nur aus der Kaste der Bauern stammst", sagte die Frau. "Es gibt viel zu erzählen, über diese Kaste."
(Die Zeugin von GOR, S. 245)

Einführung

Die Kaste der Bauern wird allgemein als niedrigste aller Kasten eingeordnet, ganz am Ende der Kastenhierarchie. Deshalb wird sie von vielen höheren Kasten, sowohl den hohen als auch den niedrigen Kasten diskriminiert, die ein gewisses Überlegenheitsgefühl gegenüber den niedrigen Bauern empfinden. Aber es müssen auch einige andere Faktoren berücksichtigt werden. Erstens, selbst als die niedrigste Kaste stehen die Bauern noch über einigen anderen. Freie Menschen die keiner Kaste angehören, beispielsweise Gartenarbeiter oder Hausangestellte sowie Gesetzlose, die ihre Kaste verstoßen haben werden noch unter den Bauern gesehen. Und natürlich stehen Sklaven ebenfalls unter den Bauern. Zweitens müssen wir die große Bedeutung der Bauernkaste für das Funktionieren der goreanischen Gesellschaft beachten. "Wirtschaftlich sind die freien Bauern die Basis des goreanischen Lebens. Sie sind vielleicht die niedrigste, ohne Zweifel jedoch die fundamentalste Kaste und das wichtigste Grundnahrungsmittel ist ein gelbes Korn, das Sa-Tarna oder Lebenstochter genannt wird." (GOR die Gegen-Erde, S. 43) Ohne die Lebensmittel der Bauern könnten die Städte und Gemeinden nicht so existieren, wie sie es tun. Die Landwirtschaft ist das Herz der goreanischen Zivilisation.

Die Bauern wissen um ihre Bedeutung und sie und andere betrachten sie als den "Ochsen, auf dem der Heimstein ruht". Man beachte die Bedeutung einer solchen Beschreibung. "Die Kaste wird manchmal als der "Ochs auf dem der Heimstein ruht" bezeichnet. Mir ist nicht klar was genau ein Heimstein ist, aber ich habe begriffen, dass es, was immer es auch sein mag, von großer Bedeutung für diese Welt ist. Wenn das der Fall ist und die Kaste der Bauern tatsächlich die Kaste ist, auf der der Heimstein ruht, dann scheint sie, zumindest nach meinem Verständnis, eine sehr wichtige Kaste zu sein. In jedem Fall hat es für mich den Anschein, dass die Bauern sicherlich eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Kaste auf dieser Welt sind. So viel hängt von ihnen ab. Auch bin ich mir sicher, dass sie sich selbst nicht als die niedrigste der Kasten sehen." (Die Zeugin von GOR, S. 244f) Wie alle Kasten sind die Bauern stolz auf ihre Arbeit, im Wissen um den Beitrag den sie für die goreanische Gesellschaft leisten. Bauern haben oft auch Ehrbezeichnungen für sich selbst. "Ein Bauer der in der Landwirtschaft aktiv tätig ist, ist einer, der Felder fruchtbar macht. Manchmal wird dieser Ausdruck auch als ehrende Anrede für Bauern verwendet, die nicht in der Landwirtschaft tätig sind." (In Sklavenketten auf GOR, S. 206)

Nur wenige Bauern würden sich, genau wie viele andere Goreaner, wünschen, ihre Kaste zu wechseln. Es gibt sogar ein beliebtes Märchen, das manchmal mit Puppen aufgeführt wird, über einen Ubar und einen Bauern. Sie beschließen, für kurze Zeit ihre Plätze zu tauschen, da sie ihrer üblichen Arbeit überdrüssig wurden. "Der Ubar entdeckt, dass er von einem Bosk keine Steuern eintreiben kann und der Bauer merkt, dass sein Korn auf den Steinen der Straßen in der Stadt nicht wachsen kann. Beide können nicht aufhören, sie selbst zu sein und beide können nicht der jeweils andere sein. Natürlich kehrt der Ubar am Ende dankbar auf seinen Thron zurück und der Bauer schafft es zu seiner Erleichterung rechtzeitig zurück auf seine Felder für die Frühjahrsaussaat. Die Felder singen und frohlocken bei seiner Rückkehr. Goreaner lieben solche Geschichten. Ihre Kasten sind ihnen sehr kostbar." (Die Bestien von GOR, S. 47f)

Da die Kaste der Bauern eine niedere Kaste ist, gilt vieles, das für alle Niederen Kasten gilt auch für sie. Sie neigen dazu Analphabeten zu sein, mit wenig Verwendung für solche Fähigkeiten. Sie tendieren dazu abergläubisch zu sein, glauben an Zauberei und Wahrsagung aber auch an die mystische Macht der Priesterkönige und der Eingeweihten. Das bedeutet auch, dass sie oft Gebrauchsnamen haben um sich vor Zauberern zu schützen, die ihre wahren Namen gegen sie verwenden könnten. Bauern besitzen nur das erste Wissen und glauben folglich nicht an die Existenz der Erde. Man darf jedoch nicht annehmen, dass sie aufgrund ihres Analphabetismus und ihrer abergläubischen Natur dumm wären.

Wir sollten auch die Beziehung zwischen dem Bauern und dem Gesetzlosen erwähnen. Obwohl Gesetzlose von den Städten fern bleiben, da sie wissen, dass sie riskieren aufgespießt zu werden, wenn sie es wagen sollten diese Städte zu betreten, haben sie diese Sorge gewöhnlich nicht, wenn sie in Bauerndörfer kommen. "Der Bauer auf Gor hat keine Angst vor Gesetzlosen da er selten etwas besitzt, das wertvoll genug zum Stehlen ist. Ausgenommen vielleicht seine Tochter. Tatsächlich leben Bauer und Bandit in einer beinahe unausgesprochenen Vereinbarung, in der der Bauer dazu neigt den Gesetzlosen zu beschützen und der Gesetzlose im Gegenzug einen Teil seiner Plünderung und seiner Beute mit dem Bauern teilt. Der Bauer betrachtet das aus seiner Sicht nicht als unredlich oder habgierig. Es ist einfach eine Art zu leben, an die er sich gewöhnt hat. Es ist jedoch eine andere Sache, wenn explizit bekannt ist, dass der Gesetzlose aus einer anderen Gegend kommt als man selbst. In diesem Fall wird er üblicherweise als Feind betrachtet und so schnell wie möglich an die Patrouillen gemeldet. Er ist schließlich nicht aus der eigenen Stadt." (Der Geächtete von GOR, S. 48f) Da die meisten Geächteten ihre frühere Stadt nicht verraten, wäre es wahrscheinlich ungewöhnlich für einen Bauern, sie an die Wachen zu verraten.

"Der Bauer ist ein Teil des Landes. Er ist wie ein Stein oder ein Baum. Oder der Blitz, der ohne Vorwarnung aus dem dunklen Himmel zuschlagen kann."
(In Sklavenketten auf GOR, S. 229)

Heimsteine

Jeder Bauer besitzt einen Heimstein, den wichtigsten der Gegenstände und Symbole. Tatsächlich glaubt man, dass der Heimstein von den Bauern stammt. "In Bauerndörfern auf dieser Welt", fuhr er fort, "wurde jede Hütte ursprünglich um einen flachen Stein herum gebaut, der in die Mitte einer kreisförmigen, bewohnten Mulde platziert wurde. Er wurde mit dem Familienzeichen graviert und Heimstein genannt. Er war sozusagen ein Symbol der Unabhängigkeit oder des Gebiets und jeder Bauer in seiner Hütte war sein eigener Souverän." (GOR die Gegen-Erde, S. 26) Diese individuelle Angewohnheit verbreitete sich schließlich, in größerem Maßstab, in die Gemeinden und Städte. "Später", sagte mein Vater, "wurde der Heimstein in Dörfern verwendet und noch viel später in Städten. Der Heimstein eines Dorfes wurde immer auf dem Marktplatz abgelegt, in einer Stadt ganz oben auf dem höchsten Turm." (GOR die Gegen-Erde, S. 26)

Selbst die einfachsten Bauern werden scheinbar durch die Anwesenheit eines Heimsteins in ihrer Hütte verwandelt. "Auch eine abgelegene Hütte, weit weg von den gepflasterten Straßen eines Dorfes oder einer Stadt kann einen Heimstein haben. Und dort, am Ort seines Heimsteins ist der gemeinste Bettler oder der ärmste Bauer ein Ubar." (Die Zauberer von GOR, S. 485) Der Begriff "Ubar" wird symbolisch benutzt um die große Macht des Hauseigentümers zu veranschaulichen. Der Besitzer ist der Souverän in seiner Hütte. "In diesem Haus, dieser Hütte, diesem Palast hatte Thurnus die Vormachtstellung. Hier konnte er tun, was immer er wollte. Seine Rechte in diesem Haus, seine Vormachtstellung an diesem Ort wurde von allen Gästen anerkannt. Sie teilten die Gastfreundschaft seines Heimsteins." (In Sklavenketten auf GOR, S. 142) Deshalb würden Gäste dem Eigentümer innerhalb der Hütte Respekt erweisen. Ein Bauer kann deshalb stolz sein, wissend, er besitzt einen glorreichen Heimstein.

Folglich würde ein Bauer, wie jeder Goreaner seinen Heimstein bis zum Tod verteidigen und eine große Wut bei seiner Verteidigung entwickeln. "Tatsächlich gibt es häufig genug Geschichten, in denen sogar ein Krieger von einem wütenden Bauern überwunden wurde, nachdem er in dessen Hütte eingedrungen war. Denn in der Nähe ihres Heimsteins kämpfen Männer mit all dem Mut, der Wildheit und dem Einfallsreichtum des Berglarl. Mehr als ein Feld eines Bauern wurde mit dem Blut eines dummen Kriegers getränkt." (Der Geächtete von GOR, S. 29) Wenn ein Bauer seine Heimat verlassen musste und seinen Heimstein mit sich trägt, würden wenige, wenn überhaupt einer, seine freie Passage behindern. Nicht einmal ein Krieger würde sich einmischen, da er die Kraftreserven kennt, die ein Bauer beschwören würde um seinen Heimstein zu verteidigen.

"... tatsächlich sieht man im Bauern in den Städten wenig mehr als einen unwürdigen Gemeinen, unwissend und abergläubisch, käuflich und bösartig, ein Gräber im Schmutz, ein schleppendes Tier, ein schlecht gelauntes Biest, im besten Fall schlau und tückisch ..."
(Die Piratenstadt von GOR, S. 3)

Dörfer

Die meisten Bauern leben in kleinen Dörfern, die üblicherweise freie Dörfer sind, also keine Abgaben an eine andere Gemeinde oder Stadt leisten müssen. "Es ist nicht ungewöhnlich für eine goreanische Stadt, mehrere Dörfer in ihrer Nähe zu haben. Diese Dörfer versorgen sie üblicherweise mit Fleisch und Waren. Die Dörfer bezahlen möglicherweise Tribute an die Stadt. Es ist natürlich üblich, dass eine Stadt diese Dörfer beschützt, unabhängig davon ob sie Tribute leisten oder nicht, wenn sie ihre Märkte nutzen. Wenn ein Dorf in einer bestimmten Stadt handelt, wird diese Stadt sie nach goreanischer Sitte wie ein Schild schützen. Eine Beziehung die natürlich sowohl für die Stadt als auch das Dorf von Vorteil ist. Die Stadt erhält Waren für ihre Märkte, das Dorf bekommt den Schutz der Soldaten der Stadt." (In Sklavenketten auf GOR, S.111f) Welche Stadt würde nicht diejenigen schützen, die ihre Bürger mit Lebensmitteln versorgen? Es würde einer Stadt nur schaden, falls sie es nicht schafft, diese Dörfer zu verteidigen. Deshalb, egal ob Tributzahlungen oder nicht, obliegt es der Stadt, ihre Lebensmittelversorgung zu schützen.

Die typische Form der meisten Dörfer und ihrer umliegenden Felder entspricht einem Rad. "Sie stand wie die meisten goreanischen Dörfer an der Stelle der Nabe ihrer Felder, den Feldern, die streifenartig nach außen verlaufen wie Speichen. Die meisten goreanischen Bauern leben in solchen Dörfern, viele von ihnen mit Palisaden umgeben, die sie im Morgen verlassen um ihre Felder zu bestellen und zu denen sie nachts nach getaner Arbeit zurückkehren." (Die Söldner von GOR, S. 15) Wir können daran erkennen, dass ein Dorf Verteidigungseinrichtungen wie beispielsweise eine hölzerne Palisade besitzt. Jeder Bauer besitzt und beackert eine bestimmte Anzahl von Streifen der Felder. Mit dem Dorf in der Mitte können die Bauern auf dem Feld eine mögliche Bedrohung erkennen, bevor sie das Dorf erreicht. Sie können sich dann in das Dorf hinter die Palisade zurückziehen.

Bauerndörfer werden gewöhnlich von einem Kastenoberhaupt angeführt und in der Regel gibt es auch einen Kastenrat. Aber nur das Kastenoberhaupt besitzt die Macht, den Kastenrat einzuberufen. Wie bei jedem Herrscher ist Kastenoberhaupt zu sein mit einer belastenden Verantwortung verbunden. "Der Anführer der Kaste muss viele Sachen wissen", sagte Thurnus. "Es dauert viele Jahre sie zu lernen. Das Wetter, die Pflanzen, Tiere, Menschen. Es ist nicht leicht, Kastenführer zu sein." (In Sklavenketten auf GOR, S. 233) "Um sich den Respekt der Bauern zu verdienen", sagte Thurnus, während er sich aufrichtete und seinen Stab holte, die Sandalen gebunden, "muss der Anführer der Kaste auch stark sein." (In Sklavenketten auf GOR, S. 233)

Es gibt Bestimmungen, gemäß denen ein Bauer sein Kastenoberhaupt herausfordern kann, um dessen Platz als Herrscher des Dorfes zu übernehmen. Allerdings können unterschiedliche Dörfer auch verschiedene Prüfungen und Regeln dafür haben. Die Bücher enthalten jedoch einige Beispiele für das Dorf Tabukfurt. Erstens gibt es die Prüfung der fünf Pfeile. "In dieser verlassen die Dorfbewohner mit Ausnahme der beiden Kandidaten das Dorf und das Tor wird geschlossen. Jeder der Kandidaten trägt im Dorf seinen Bogen, den großen Bogen, den Bauernbogen sowie fünf Pfeile. Derjenige, der das Tor öffnet um die Dorfbewohner wieder einzulassen ist Kastenführer." (In Sklavenketten auf GOR, S. 229) Zweitens gibt es die Prüfung der Messer. "In dieser verlassen die beiden Männer das Dorf und betreten von gegenüberliegenden Seiten einen dunklen Wald. Derjenige, der zum Dorf zurückkehrt ist Kastenführer." (In Sklavenketten auf GOR, S. 229) Drittens kann es einen Kampf mit Stöcken geben. "Wir werden diese Angelegenheit grimmiger Rechtsprechung unterwerfen. Der Stock wird sprechen. Das Holz unseres Landes wird entscheiden." (In Sklavenketten auf GOR, S. 229) Thurnus, das Kastenoberhaupt, ließ seinem Herausforderer die Wahl der Prüfung. Das muss nicht überall gängige Praxis sein.

Eine typische Bauernhütte könnte einen abgesenkten runden Boden haben, der aus der Erde gegraben, verdichtet und mit Steinen belegt wurde. Sie besitzt außerdem gekalkte, aus Holzstäben geflochtene Wände. Eine andere typische Hütte wird in In Sklavenketten auf GOR beschrieben. "Mein Herr saß mit seinen Leutnants im Schneidersitz in der großen, strohgedeckten Hütte von Thurnus. Sie war hoch und konisch, mit einem Boden aus rohen Brettern, etwa sechs bis sieben Fuß (ca. 2,0 bis 2,3 Meter) auf Stangen über dem Boden, zum Schutz vor Feuchtigkeit, verbreiteten Insekten und Ungeziefer. Der Eingang war über eine Flucht grober, schmaler Stufen erreichbar. Die Eingänge vieler ähnlich gebauter Hütten im Dorf waren mit Leitern zu erreichen. Thurnus war der Anführer der Kaste. Im Zentrum der Hütte gab es ein flaches rundes Stück aus Metall auf dem, auf Beinen, vielleicht Kohlebecken oder der kleine, ziemlich flache kompakte Kochofen stehen könnte, der hartes gepresstes Holz verbrennt und häufig in den Dörfern im Norden und Westen Ars anzutreffen ist. Entlang den Wänden befanden sich die Habseligkeiten des Hauses, in Truhen und Ballen. Anderswo im Dorf gab es Lagerhütten und Tiergehege. Matten bedeckten die groben Bretter. An den Wänden hingen Gefäße und Lederwaren. Ein Kaminloch in der Spitze der Hütte erlaubte das Entweichen von Rauch. Die Hütte war, wahrscheinlich wegen ihrer Konstruktion, nicht verraucht. Und obwohl sie fensterlos war und nur eine Tür hatte war es um diese Zeit des Tages nicht dunkel darin. Durch das Stroh des Daches und der Seitenwände gab es eine deutliche, fein gefilterte Sonneneinstrahlung. Im Sommer ist die Hütte leicht und luftig. Der Rahmen einer solchen Hütte wird aus Ka-la-na- und Temholz gebaut. Das Dach wird alle drei oder vier Jahre neu eingedeckt und die Wände neu geflochten. In den Wintern, die in diesen Breitengraden nicht hart sind, werden die Hütten auf der Außenseite mit bemalter Leinwand oder bei den reicheren Bauern mit verzierter, bemalter Boskhaut bedeckt, die mit Öl geschützt und imprägniert ist." (In Sklavenketten auf GOR, S. 138) Vieles hängt vom Reichtum des Dorfes und seiner Bewohner ab.

Neben diesen Hütten besitzen die Dörfer eine Reihe anderer Bauten wie Scheunen, Geräteschuppen und Lagerhäuser für Futter. "Diese Bauten werden üblicherweise gelb gestrichen und mit blau eingelassener Farbe verziert. Diese Farben scheinen für Goreaner in Bezug auf Haustiere grundsätzlichen, kulturellen Wert zu haben. Blau und Gelb sind natürlich auch die Farben der Sklavenhändler. Es kann hier eine Verbindung geben, da eine Sklavin natürlich als Haustier betrachtet wird. Jedenfalls überwiegt auf Scheunen und ähnlichen Gebäuden die gelbe Farbe während in den Farben der Sklavenhändler, sichtbar an Orten wie den mit blauer und gelber Leinwand bedeckten Sklavenwagen oder der blauen und gelben Farbe der Sklavenzelte, das blau und gelb gleichmäßiger verteilt ist oder zumindest scheint und fast unvermeidbar in Streifen auftritt." (Kampfsklave auf GOR, S. 228) In der Winterzeit müssen die Tiere nicht in ihren Ställen bleiben. "Zweitens ist es auch nicht ungewöhnlich für viele Bauern, zumindest im Winter Tiere im Haus zu halten, in der Regel Verr und Bosk, manchmal auch Tarsk. Die Familie lebt in einem Teil der Wohnung und die Tiere werden im anderen untergebracht." (Die Söldner von GOR, S. 22)

"Der Bauer liebt es, geschätzt zu werden und die Bedeutung und den Wert seiner Arbeit anerkannt zu bekommen. Er denkt von seiner Kaste als "dem Ochsen auf dem der Heimstein ruht". Natürlich bevorzugt gewöhnlich auch er, zu bleiben wo er ist. Er ist begeistert von dem Land, das er kennt."
(Die Tänzerin von GOR, S. 304)

Landwirtschaftliche Großbetriebe

Bauern stehen einer Bedrohung gegenüber, der Stadt- und Dorfbewohner in der Regel nicht begegnen. "Aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel einer fehlende Bürgerschaftszugehörigkeit oder der Unfähigkeit sie richtig auszuüben, führt das zu einer effektiven Ausgrenzung oder, am häufigsten, einer leidenschaftlichen Unabhängigkeit, die eine Zugehörigkeit zu allem außer dem eigenen Dorf verleugnet. Dementsprechend leiden Landwirte und Kleinbauern stärker unter den Folgen einer Billigkonkurrenz als ihre städtischen Verwandten. In den letzten Jahren hat sich die Einführung "Landwirtschaftlicher Großbetriebe" mit ihren vertraglich vereinbarten Aufträgen, ihrer Organisation und Planung, ihrer landwirtschaftlichen Expertise und ihrer versklavten Arbeiterschaft auf Gor verbreitet." (Die Tänzerin von GOR, S. 302f) Diese großen Bauernhöfe suchen ständig neues Land, das sie kultivieren und bewirtschaften können. Deshalb versuchen sie oft, Land von Kleinbauern zu erwerben. "Manche goreanische Bauern besitzen ihr Land und manche halten Anteile an Land, das einem Dorf gehört. Beiden ist nicht unbekannt, dass sie Angebote von Agenten der "Großbetriebe" erhalten. Diese sind entweder im Besitz von Einzelpersonen oder gehören Unternehmen, deren Kapital wiederum aus Investitionen einzelner Personen besteht, die im Grunde genommen Aktionäre sind. Häufig werden diese Angebote, die in der Regel sehr großzügig sind, angenommen, mit dem Ergebnis, dass sich die Anbaufläche unter Kontrolle der Großbetriebe vergrößert. Manchmal hört man, dass gemeiner oder unfairer Druck auf Bauern und Dorfbewohner ausgeübt wird, beispielsweise Drohungen, das Abbrennen von Pflanzen oder ähnliches, aber ich bin mir sicher, das ist eher die Ausnahme als die Regel. Da die großen Höfe ihre Ziele statistisch gesehen in der Regel durch seriöse Geschäftstätigkeit erreichen können, gibt es kaum einen Grund auf illegale Maßnahmen zurückzugreifen. Außerdem ist der goreanische Bauer in der Regel ein Meister des "Bauernbogens", einer ungewöhnlich genauen Waffe mit schneller Schussfolge und großer Durchschlagskraft." (Die Tänzerin von GOR, S. 303) Wenn Bauern ihr Land verkaufen, ziehen sie weiter um neues Land zu suchen auf dem sie sich niederlassen und das sie bewirtschaften können.

Solche landwirtschaftlichen Großbetriebe bilden eine Bedrohung für die Bauernkaste, da sie einen Wettbewerb erzeugen, der die Bauern in die Armut treiben könnte. Diese großen Höfe können ihre Produkte billiger als der durchschnittliche Bauer verkaufen. Sie sind auch in der Lage, größere Mengen als der durchschnittliche Bauer zu liefern. Es gibt jedoch möglicherweise Unterstützung aus den Städten. Nicht alle Städte sind vom Konzept der Großbetriebe begeistert. "Ich glaube, dass die Städte, in ihrer Gesamtheit, gemischte Gefühle für die Großbetriebe haben. Während sie einerseits die günstigeren Preise der Erzeugnisse und die höhere Sicherheit großer Auswahl und Menge begrüßen, neigen sie auch dazu, den Rückzug bzw. Verlust der lokalen Landwirtschaft zu bedauern. Diese bot ihnen nicht nur eine Unmenge unterschiedlichster Anbieter die einen freien Markt schufen, komplex und konkurrierend, sondern auch einen Interessensbereich, der der Stadt Informationen und Verteidigung sicherte. Eine Gruppe von landwirtschaftlichen Großbetrieben die gemeinsam handeln können natürlich den Wettbewerb beeinträchtigen und letztendlich Preise so regulieren wie es ihnen gefällt, insbesondere im Hinblick auf Grundnahrungsmittel wie Sa-Tarna und Suls." (Die Tänzerin von GOR, S. 303f) Folglich erkennen die Städte die potenzielle Bedrohung für ihre eigene Gesellschaft durch ein Monopol über landwirtschaftliche Erzeugnisse durch diese Großbetriebe.

Um sich vor dieser Bedrohung zu schützen, haben einige Städte Maßnahmen ergriffen, um Bauern in ihrer Nähe zu behalten, indem sie es ihnen attraktiver machen, zu bleiben. "Entsprechend waren einige Städte bereit, Bauern Anreize zu bieten, in der Nähe der Stadt zu bleiben, wie zum Beispiel durch die Liberalisierung der Anforderungen an die Stadtbürgerschaft, die Darbietung ländlicher Opferungen, die Abhaltung von Spielen in ländlichen Gebieten, die Subventionierung der Tourneen von Theater- und Musikensembles auf dem Land, besonderen Feiertagen zu Ehren der Bauernkaste, die in der Stadt gefeiert werden, und so weiter. In vielen Fällen scheinen diese Anreize Wirkung zu zeigen." (Die Tänzerin von GOR, S. 304). In dieser Situation profitieren deshalb alle Beteiligten.

Der goreanische Bauer, wie Goreaner im Allgemeinen, hat ein sehr starkes Ehrgefühl."
(In Sklavenketten auf GOR, S. 228)

Kastenkodex

Wie bei den meisten anderen Kasten in den Büchern sind Informationen zum Ehrenkodex der Bauernkaste nur spärlich vorhanden. Es gibt nur zwei grundsätzliche Aspekte des Kodex die in den Büchern angesprochen werden. Der erste befasst sich mit der Frage, wo sich Bauern niederlassen, der zweite behandelt die Nutzung des Eigentums eines anderen Mannes. Zum zweiten Thema gibt es eine detaillierte Erklärung, da es im Herzen eines bedeutsamen Zwischenfalls in einem der Bücher liegt. Dieser Erklärung könnte auch darstellen, wie andere Vorschriften der Kastenkodizes anderer Kasten interpretiert werden können. Bitte beachten sie auch, dass die Kastenkodizes von Dorf zu Dorf variieren können, wie auch die Kastenkodizes in den Städten.

Der Kodex der Bauernkaste demotiviert Bauern, in die Städte zu ziehen. Wenn sie ihr Land oder ihr Dorf verlassen müssen, werden sie dazu gedrängt, neues Land oder ein neues Dorf zu finden, um sich dort niederzulassen. "Sie versuchen selten, in die Städte zu gehen, wo sie letztendlich zur Bildung eines unzufriedenen städtischen Proletariats beitragen würden. Ihr Kastenkodex tritt dem entgegen. Außerdem wären sie in der Regel natürlich keine Bürger der Stadt und in der Stadt gäbe es auch wenige Gelegenheiten ihrem Kastenhandwerk nachzugehen. Darüber hinaus sind viele Städte nicht gerade über einen Zustrom von Bedürftigen begeistert, außer denjenigen, die aus dem einen oder anderen Grund gerade daran interessiert sind, ihre Bevölkerungszahl zum Besseren oder zum Schlechteren zu vergrößern. So ein Zustrom hat durch wirtschaftliche Verschlechterung oder Verrat mehr als einmal zur Verkleinerung oder sogar zum Verschwinden einer Stadt beigetragen." (Die Tänzerin von GOR, S. 303) Das Zitat verwendet das Wort "entgegentreten" (im englischen Original "discourage", Anm. d. Übersetzers) deshalb scheint es sich nicht um ein Verbot sondern nur um eine starke Empfehlung zu handeln. Ein Bauer, der in eine Stadt zieht würde deshalb seinen Kastenkodex nicht wirklich verletzen sondern gegen Gewohnheit und Tradition verstoßen.

In In Sklavenketten auf GOR wollte Bran Loort, ein junger männlicher Bauer, Thurnus, den Kastenführer, herausfordern. Bran beschloss, Thurnus vorsätzlich zu beleidigen, um ihn zu einer Reaktion anzustacheln. Zu diesem Zweck nahmen Bran und seine Freunde die Sklavin Dina gefangen und vergnügten sich mit ihr. Es gibt nichts was darauf hinweist, dass eine solche Aktion für eine Herausforderung notwendig wäre. Bran hätte Thurnus wahrscheinlich auch ohne diese Beleidigung herausfordern können. Möglicherweise wurde Bran durch jemand anderes, nämlich Melina, überredet, Thurnus zuerst zu beleidigen.

Nun passiert die Vergewaltigung einer Sklavin recht häufig und wird in den Bauerndörfen auch gebilligt. "Manchmal haben die Jungs uns, Thurnus Mädchen, oder auch die von anderen erwischt. Dann banden sie uns zusammen und vergewaltigten uns in den Ackerfurchen der Felder, mit der einschüchternden Gewalttätigkeit ihrer Jugend, der Sklavenmädchen ausgeliefert sind. Es lag keine Absicht der Beleidigung oder des Anstoßes darin. Diese Art der Vergewaltigung ist nicht ungewöhnlich in einem Bauerndorf. Es wird als gegeben hingenommen und ignoriert, ausgenommen vielleicht von den missbrauchten Mädchen. Aber sie sind nur Sklavinnen." (In Sklavenketten auf GOR, S. 227) Die Vergewaltigung einer Sklavin an sich stellt also noch keine Beleidigung dar. Aber es gibt einen bestimmten Kastenkodex, der sich mit der Verwendung des Eigentums eines anderen Mannes befasst. "Weder ein Pflug, noch einen Bosk oder ein Mädchen soll ein Mann nehmen von einem anderen, ohne das Einverständnis des Eigentümers", zitierte Thurnus." (In Sklavenketten auf GOR, S. 226) Obwohl das Zitat eindeutig klingt, ist es ihre Interpretation nicht. Denn nicht jede Vergewaltigung einer Sklavin verletzt diese Bestimmung des Kodex. Und der Schlüssel ist die Definition von "nehmen". "Die Vergewaltigung von Verrschwanz und Radieschen zählte interessanterweise nicht als Verletzung des Kodex, obwohl in beiden Fällen keine ausdrückliche Erlaubnis für ihre Bezwingung durch Thurnus gewährt wurde. Eine solche Erlaubnis in diesen Fällen war implizit Teil der Sitten der Gemeinschaft. Es handelte sich nicht um ein "nehmen" sondern um eine kurze Benutzung, ein "genießen", ohne der Absicht, die Ehre des Herrn zu verletzen. Das "nehmen" im Sinne des Kodex impliziert das Merkmal, etwas gegen den mutmaßlichen Willen des Besitzers zu tun, sein Recht zu verletzen und, noch wichtiger, seine Ehre zu beleidigen." (In Sklavenketten auf GOR, S. 228)

Aber was Bran Loort und seine Freunde mit Dina machten ging über das zulässige hinaus. "Was Bran Loort und seine Genossen getan hatten überschritt die normalen Gewohnheitsrechte, die nachgesehenen und stillschweigend akzeptierten Rechte in einer bäuerlichen Gemeinschaft. Im Allgemeinen ist der Kodex nicht sichtbar. Er existiert nicht, um das menschliche Leben zu kontrollieren sondern um es überhaupt erst möglich zu machen." (In Sklavenketten auf GOR, S. 228) Thurnus glaubte, dass eine Verletzung des Kastenkodex vorlag. Er konnte Brans Motive deutlich erkennen und Bran tat nichts um seine Absichten zu verbergen. "Mit dem was Bran tat, war die Beleidigung beabsichtigt." (In Sklavenketten auf GOR, S. 228) Bran hatte vorsätzlich versucht, die Ehre Thurnus zu beleidigen. Thurnus würde daraufhin die Herausforderung annehmen, Bran besiegen und ihn verbannen. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass Thurnuk in einem späteren Buch das Urteil der Verbannung aufhob und Bran erlaubte, nach Tabukfurt zurückzukehren.

Diese zweite Regel des Kastenkodex wirft einige interessante Fragen über die Interpretation der Regeln des Kastenkodex auf. Was offensichtlich erscheint, mag nicht immer so sein. Die Auslegung und Definition von Schlüsselbegriffen innerhalb einer Regel des Kastenkodex kann ihre tatsächliche Bedeutung verändern. Ohne mehr als nur die Worte dieser Regel des Kastenkodex zu kennen hätten wenige, wenn überhaupt, gewusst, wie die Bauern den Begriff "nehmen" definieren. Das ist im Wortlaut des Kastenkodex nicht offensichtlich. Das könnte für andere Regeln des Kastenkodex auch gelten. Deshalb muss man bei der Interpretation des Kastenkodex vorsichtig sein, keine Annahmen zu treffen, die möglicherweise nicht richtig sind.

"Hinfort, Schlampe!" sagte ein Bauer. Die freie Frau keuchte und eilte davon. Bauern sind nicht immer duldsam mit Damen."
(Die Zauberer von GOR, S. 49)

Bauernkleidung und Kastenfarben

Die Kleidung von Bauern besteht in der Regel aus sehr einfachen Kleidungsstücken, jedoch auch abhängig vom Reichtum des Bauern. Gewebe aus Rep und aus der Wolle der Huth sind die am häufigsten verwendeten Stoffe. Zum Beispiel können Bäuerinnen einen Schleier aus Rep-Tuch tragen. Sie werden wahrscheinlich auch nur einen Schleier tragen, im Gegensatz zu den vielen Schleiern die Frauen in den Städten verwenden. Eine Bauerntunika wird weiß, wahrscheinlich gebleicht, und ärmellos beschrieben, knielang, aus der Wolle der Hurt. Einige Kleidungsstücke der Bauern können auch eine Kapuze haben. Wenige Kleidungsstücke, wenn überhaupt, haben leuchtende Farben. Viele werden weiß oder gebleicht beschrieben.

Was ist demnach die Kastenfarbe oder Farbe der Bauernkaste? Viele werden behaupten es sei braun, weil das so auf vielen Webseiten steht. Hat jemand schon einmal ein Zitat aus den Büchern gesehen, das besagt, dass die Kastenfarbe braun ist? Ich habe noch nie so ein Zitat gesehen und auch noch niemanden gefunden, der mir so ein Zitat zeigen könnte. Das scheint ein Online-Mythos ohne Substanz zu sein. Wir können über die Kastenfarbe spekulieren aber den Büchern fehlt offenbar ein abschließendes Zitat. Man könnte denken, dass es braun ist weil Administratoren braune Roben tragen von denen gesagt wird, dass es sich um die niedrigste Farbe in der Stadt handelt. Ist nicht der Bauer aus der niedrigsten Kaste? Aber wir wissen auch, dass Bauern die Farben blau und gelb für ihre Scheunen und Gebäude verwenden. Könnte ihre Kastenfarbe also blau und gelb sein, ähnlich der Kaste der Sklavenhändler? Oder könnte ihre Kastenfarbe weiß oder cremefarben sein, da es mehrere Verweise gibt, dass sie gebleichte Kleidung tragen? Wir können nur spekulieren.

"Der goreanische Bauer ist ein entschlossener, starker Bursche, aufrecht und stur, der sich seines Landes und seiner Souveränität rühmt."
(In Sklavenketten auf GOR, S. 112)

Waffen der Bauern

In den meisten Dörfern gibt es keine Krieger um die Bewohner zu schützen. Ein Dorf kann unter dem Schutz einer nahegelegenen Stadt stehen, aber diese Hilfe wird vielleicht nicht immer verfügbar sein, wenn sie am meisten benötigt wird. Städte stationieren üblicherweise nicht in jedem Dorf in ihrem Einflussbereich eine Garnison Soldaten. Und aufgrund der strikten Unabhängigkeit vieler Dörfer ist es für die Bauern von Vorteil, wenn sie sich selbst verteidigen können. Zu diesem Zweck sind viele männliche Bauern in zwei Waffen geübt, dem Stock und dem Langbogen. Diese Waffen ermöglichen es ihnen, sich gegen viele verschiedene Bedrohungen angemessen zu verteidigen.

Der Stock, manchmal auch großer Stock genannt, ist üblicherweise mindestens sechs Fuß (2 Meter) lang und zwei oder drei Zoll (5-8 Zentimeter) breit. Neben seiner Funktion als Waffe können Stöcke auch anderen nützlichen Zwecken dienen. "Was den Stock betrifft, dient dieser natürlich nicht nur als Waffe sondern sogar häufiger und zivilisierter als Hilfe beim Überqueren unsicheren Terrains. Auch wird er oft eingesetzt wie ein Joch, um ausgewogene Körbe zu tragen, die vor und hinter seinem Träger aufgehängt sind." (Die Zauberer von GOR, S. 245) Ein Stock kann eine hervorragende, wendige Waffe in den Händen eines erfahrenen Bauern sein. Es gibt sogar einige geschickte Bauern, die für viele Schwertkämpfer gleichwertige Gegner sind. Thurnock aus Port Kar, einer der Männer von Tarl Cabot ist so jemand. Er brachte auch Tarl bei, wie man mit einem Stock umgeht. Thurnus, der Kastenführer von Tabukfurt, ist ein weiterer mit dem Stock sehr erfahrener Bauer.

Thurnus gibt einigen Jugendlichen in seinem Dorf eine wertvolle Lektion im Umgang mit dem Stock. "Ein guter Stock", sagte Thurnus, "muss einer sein, mit dem man stoßen kann." Den Blick auf einen jungen Mann gerichtet, als er das sagte, stieß er den Stock wie einen Speer in die Rippen eines anderen. "Und schlagen", ergänzte Thurnus, der dann dem ersten Burschen, dessen Aufmerksamkeit jetzt auf seinen getroffenen Kumpel gerichtet war, den Stock ins Gesicht schlug. Der erste Kerl fiel in den Schmutz und hielt sich die Rippen. Ich hatte wenig Zweifel, dass ein oder mehrere gebrochen waren. Der zweite Bursche lag fast bewegungslos mit an der Seite blutendem Kopf im Dreck. "Aber", sagte Thurnus, "ein guter Stock muss auch kräftig sein." Die jungen Männer standen angespannt, fünf von ihnen und Bran Loort. "Komm her", sagte Thurnus zu einem anderen Mann. Wütend stürmte der Mann los. Thurnus war hinter ihm und schlug nach unten, schmetterte den schweren Stock in den Rücken des Mannes. Der lag im Dreck, unfähig sich zu erheben. Der Stock hatte mehr als zwei Zoll (fünf Zentimeter) Durchmesser. "Dieser Stock, seht her", sagte Thurnus, während er es den jungen Männern erklärte, "war fehlerhaft. Er war schwach." Er deutete auf den Mann der im Dreck lag, das Gesicht vor Schmerzen verzogen, und mit den Fingern im Staub kratzte. "Er hat nicht einmal seinen Rücken gebrochen", sagte Thurnus. "Auf so einen Stock darf man sich im Kampf nicht verlassen." Er wandte sich an einen der vier jungen Männer und Bran Loort. "Gib mir einen anderen Stock", sagte er zu einem von ihnen. Der junge Mann sah ihn an und warf ihm verängstigt einen Stock zu, um ihm nicht zu nahe zu kommen. "Eine bessere Waffe", sagte Thurnus, als er die Waffe wog. "Komm her", sagte er. Unruhig näherte sich der Junge. "Die erste Lektion, die du lernen musst", sagte Thurnus, als er geschickt den Stock ohne Vorwarnung tief in seine Magengrube rammte, "ist nie eine Waffe einem Feind geben." Der junge Mann bückte sich und würgte in den Dreck. Thurnus schlug ihm hart an die Seite seines Kopfes und fällte ihn. Dann wandte er sich zu den anderen beiden jungen Männer, und Bran Loort. "Du solltest deine Deckung höher halten", sagte Thurnus zu einem von ihnen, der sofort misstrauisch seinen Stock hob. Thurnus schlug dann den anderen Mann, den er nicht anzusehen schien. Er drehte sich um und sah den Burschen in den Dreck fallen. "Auch du, natürlich", sagte Thurnus, "solltest immer deine Deckung hoch halten. Das ist wichtig." Der andere Mann, neben Bran Loort, schlug plötzlich auf Thurnus ein. Thurnus hatte den Angriff jedoch offensichtlich erwartet. Er parierte ihn und schlüpfte hinter den Stock des anderen, wobei er das untere Ende seines Stocks nach oben zog. Das Gesicht des Mannes wurde weiß und er sackte zusammen. "Aggressivität ist gut", sagte Thurnus, "aber hüte dich vor dem Gegenschlag." Thurnus sah sich um. Von den neun Männern stand nur noch einer, Bran Loort. Thurnus grinste. Er deutete auf die verstreut herumliegenden Männer. "Diese anderen, nehme ich an", sagte Thurnus, "werden an unserem Wettkampf nicht teilnehmen." (In Sklavenketten auf GOR, S. 231f)

Der Langbogen, wahlweise als der große Bogen oder der Bauernbogen bekannt, wird üblicherweise aus dem Holz des Ka-la-na, des gelben Weinbaums von Gor gefertigt, weil dessen Holz sehr biegsam ist. Über beide Enden des Bogens wird dann ein gekerbtes Boskhorn gestülpt und mit einer Sehne aus Hanf, umwickelt mit Seide, bespannt. "Er hat die Höhe eines großen Mannes, sein Rücken, abgewandt vom Bogenschützen ist flach, sein Bauch, dem Bogenschützen zugewandt ist halbrund. Er ist etwa eineinhalb Zoll (vier Zentimeter) breit und in der Mitte etwa eineinviertel Zoll (drei Zentimeter) dick ..." (Die Piratenstadt von GOR, S. 2) Wenn er nicht in Gebrauch ist, wird der Bogen ungespannt aufbewahrt, ein bewanderter und kräftiger Anwender kann ihn jedoch wenn nötig sehr schnell spannen.

Der Bogen kann verschiedene Pfeile, beispielsweise Kriegs- und Jagdpfeile verschießen. Diese Pfeile werden oft aus Temholz gemacht, mit einer Stahlspitze versehen und mit Federn, beispielsweise denen der Voskmöwe, befiedert. Wenn ein Pfeil auf die Sehne aufgelegt wurde, kann man die Sehne des Bogens nicht lange gespannt halten. "Es ist sehr schmerzhaft, einen Bogen mehr als ein oder zwei Ehn gespannt zu halten." (Die Jäger von GOR, S. 111) Bogenschützen nehmen oft die gleiche Haltung ein. "Meine Füße waren gespreizt, meine Fersen zum Ziel ausgerichtet. Meine Füße und mein Körper standen im rechten Winkel zur Ziellinie, mein Kopf war scharf nach links gedreht. Der erste Kriegspfeil wurde aus dem Schaft gezogen, die drei halben Federn der Voskmöwe lagen an meinem Kieferknochen. (Die Jäger von GOR, S. 180) Der Bogen ist im Allgemeinen keine Waffe, die beritten genutzt werden kann.

Ein Problem des Langbogens ist, dass es große Kraft benötigt, ihn zu nutzen und deshalb die Zahl der Menschen limitiert ist, die so eine Waffe benutzen können. "So eine Waffe konnte ich nicht einmal verbiegen. Es bedurfte nicht nur der Stärke eines Mannes sondern eines Mannes der ungewöhnlich stark war. Die meisten Männer können, genau wie eine Frau, so eine furchterregende Waffe nicht verwenden. Er ist eine gängige Waffe bei den Bauern. Er wird oft Bauernbogen genannt. (In Sklavenketten auf GOR, S. 139) Viele Männer, sogar einige Krieger, sind nicht in der Lage so einen Bogen zu spannen. "Wer den Langbogen biegen kann, sagt ein Bauernsprichwort, kann kein Sklave sein. Frauen, sei angemerkt, fehlt natürlich die Kraft, diesen Bogen zu spannen. Ich nehme an, wenn sie den Bogen biegen könnten, würde das Sprichwort nicht existieren oder geändert werden." (In Sklavenketten auf GOR, S. 112)

Obwohl der Stock eine gute Waffe ist, wird der Langbogen als die tödlichere gesehen. "Die wirklich gefährliche Waffe des Bauern ist der Bauernbogen oder große Bogen. Aufgrund der Vorzüge dieser Waffe haben tausende Dörfer auf Gor ihren eigenen Heimstein." (Die Zauberer von GOR, S. 245) Es ist also der Langbogen, der es den Bauern erlaubt, Eindringlinge und Invasoren abzuwehren und ihre Häuser und Dörfer gegen alle Arten von Plünderern zu schützen. In den richtigen Händen kann der Langbogen eine hervorragende Waffe sein. "Auf geringe Entfernung kann der Schaft aus Temholz vollständig durch einen vier Zoll (10 Zentimeter) starken Balken geschossen werden. Auf 200 Yards (ca. 180 Meter) kann ein Pfeil einen Mann an die Wand nageln. Auf 400 Yards (ca. 360 Meter) kann er einen riesigen, trottenden Bosk töten. Er feuert neunzehn Pfeile in einer goreanischen Ehn, etwa 80 Erdensekunden. Von einem geschickten Bogenschützen, und gar kein so besonderer, wird erwartet, diese neunzehn Pfeile in einer Ehn in ein menschengroßes Ziel zu bringen. Jeder Schuss ein tödlicher Treffer, auf zweihundertfünfzig Yards (230 Meter) Entfernung." (Die Jäger von GOR, S. 180) Der Langbogen ist eine Waffe zum Fürchten.

Doch der Langbogen hat auch einige Nachteile, weshalb die Armbrust eine häufiger verwendete Waffe ist, obwohl die Armbrust sowohl in der Genauigkeit, als auch Reichweite und Feuerrate unterlegen ist. Wir haben bereits gesehen, dass nur wenige Menschen stark genug sind, einen Langbogen zu handhaben. Es ist viel einfacher, eine Armbrust zu benutzen. "... für jeden Mann, der in der Lage ist einen Langbogen zu beherrschen gibt es eine unbegrenzte Anzahl, die die Armbrust benutzen können ..." (Die Piratenstadt von GOR, S. 2) Es gibt aber noch mehr Probleme. "Der Langbogen kann außer im Stehen oder zumindest im Knien nicht gut genutzt werden, was aus dem Bogenschützen ein größeres Ziel macht. Der Langbogen kann nur schwer aus dem Sattel heraus verwendet werden. Er ist in beengten Platzverhältnissen unpraktisch, beispielsweise im Verteidigungsnahkampf oder im Kampf von Raum zu Raum und er kann nicht gespannt aufbewahrt werden, im Gegensatz zu einer Armbrust ..." (Die Piratenstadt von GOR, S. 2)

Ein weiterer wichtiger Grund für den häufigeren Einsatz der Armbrust gegen den Langbogen sind Kastenvorurteile. Da der Langbogen als Bauernwaffe gilt, sehen die höheren Kasten oft mit Verachtung auf ihn herab. Deshalb sind nur wenige Krieger bereit, diese Waffe zu benutzen. "Die Tatsache an sich, dass der Langbogen eine Bauernwaffe ist, lässt viele Goreaner, insbesondere die, die nicht mit dem Bogen vertraut sind, auf ihn herabschauen. Goreanische Krieger, im allgemeinen in den Städten rekrutiert, sind Krieger von Blut, von Kaste, sogar von hoher Kaste während die Bauern, abgeschieden in ihren beschränkten Feldern und Dörfern, von niedriger Kaste sind ..." (Die Piratenstadt von GOR, S. 3) Krieger haben auch nur selten eine Gelegenheit, Langbogen in Aktion zu sehen. "Bauern werden übrigens nur selten, außer in Notfällen, in den Streitkräften einer Stadt eingesetzt. Das ist ein weiterer Grund, warum ihre Waffe, der Langbogen in den Städten und unter den Kriegern weniger bekannt ist, als er es verdient." (Die Piratenstadt von GOR, S. 3) Diese Krieger verstehen die Wirksamkeit des Langbogens in den richtigen Händen nicht.

Deshalb wird der Langbogen in vielen Gegenden kaum genutzt. "In einigen Städten, beispielsweise Port Kar, ist der Langbogen nahezu unbekannt. Ganz ähnlich ist er sogar im großartigen Ar, der größten Stadt auf Gor nicht besonders bekannt. Er ist recht bekannt in Thentis, in den Bergen von Thentis, bekannt für ihre Tarnschwärme und in Ko-ro-ba, meiner Stadt, den Türmen des Morgens. Städte unterscheiden sich. Aber im Allgemeinen ist der Bogen wenig bekannt." (Die Piratenstadt von GOR, S. 4) Aber innerhalb der Serie gab es eine Kaste die den Langbogen übernommen hat, nachdem sie seine Wirkung durch die Aktionen Tarl Cabots demonstriert bekommen hat. Das waren die Rencer im Voskdelta. "In den letzten Jahren hat sich der Einsatz des Bauernbogens, beginnend in der Umgebung der Gezeitenmarsche schnell nach Osten im gesamten Delta verbreitet. Die Materialien für die Waffe und ihre Raketen, die nicht ursprünglich im Delta zu finden sind, werden weitgehend durch Handel erworben. Vor langer Zeit haben die Rencer seine Macht kennengelernt. Sie haben sie nie vergessen. Mit seiner Hilfe wurden sie furchterregende Gegner. Die Kombination aus dem Delta mit seiner natürlichen Verteidigung und dem Bauernbogen machten die Rencer so gut wie unangreifbar." (Die Vagabunden von GOR, S. 127f) Es gibt Bauern die entlang der östlichen Flanke des Voskdelta leben und mit den Rencern mit Langbögen und Pfeilen handeln.

"Ich hasste Bauern. Was für Idioten sie waren! Es gab bessere Dinge die man mit einer schönen Sklavin tun konnte, als sie vor einen Pflug zu spannen!"
(In Sklavenketten auf GOR, S. 205)

Sklaven der Bauern

Wenn Bauern Sklavinnen kaufen, suchen sie nicht die üblichen Schönheiten, die sich gut in den städtischen Märkten verkaufen lassen. Bauern kaufen Sklaven in erster Linie als Arbeitssklaven. Deshalb wählen sie oft kräftigere Mädchen, Mädchen die wahrscheinlich in der Lage sind, die harte Arbeit auf den Feldern zu ertragen. Einige dieser Kajirae können als Dorfsklavinnen enden, die nicht persönliches Eigentum eines einzelnen Bauern sind. Sie dienen typischerweise jeden Tag in einer anderen Hütte. "Zahlreich und mannigfaltig und umfangreich sind die Aufgaben in einem Bauerndorf. Auf die Sklavenmädchen werden die meisten dieser Aufgaben übertragen. Wir müssen sie ausführen oder sterben." (In Sklavenketten auf GOR, S. 202) Die Sklavinnen werden für unterschiedlichste Tätigkeiten eingesetzt, beispielsweise in den Feldern schuften, Pflüge ziehen, Wasser tragen, Holz sammeln, Verr melken, Vuloeier sammeln, Sleen füttern und tränken und die Sleenkäfige reinigen. "Ich hatte Mühsal und Elend gut gelernt. Es ist nicht einfach, das Mädchen eines Bauern zu sein." (In Sklavenketten auf GOR, S. 194) Solche Mädchen tragen oft ein Seil, statt einem metallenen Kragen und werden unter einer strikten Disziplin gehalten.

"Bauern sind übrigens berühmt dafür, streng mit ihren Sklaven zu sein." (Die Vagabunden von GOR, S. 70) Bauern sind nicht sehr tolerant gegenüber Faulheit, Frechheit oder Arroganz ihrer Sklaven. Ihre Strafen können manchmal recht drastisch sein. "Eine der Strafen die in einem Bauerndorf einer lügenden Sklavin zugefügt werden kann ist, sie lebendig zu hungrigen Sleen zu werfen." (In Sklavenketten auf GOR, S. 242) Sogar wenn Sklaven ihre Mahlzeiten einnehmen können sie diszipliniert werden. "Mitten am Vormittag kehrten wir in die Hütte Thurnus zurück, wo Pfannen mit Sklavenbrei für uns unter der Hütte bereitgelegt wurden. Der Brei musste gegessen und die Pfannen saubergeleckt werden. In der Art der bäuerlichen Sklavenmädchen knieten wir oder lagen auf unseren Bäuchen und durften unsere Hände nicht verwenden." (In Sklavenketten auf GOR, S. 202) Das ist keine beneidenswerte Position.

Trotz der vielen Arbeit müssen die Sklavinnen der Bauern auch dem Vergnügen ihrer Besitzer dienen, genau wie jede andere Sklavin auch. In einigen Dörfern gibt es sogar ein öffentliches Vergewaltigungsgestell. "Mit einem elenden Aufschrei wurde ich auf die Balken des Gestells geworfen. Mein linker Knöchel wurde in die halbrunde Öffnung des linken unteren Fußbalkens geschoben und die obere Hälfte des Fußbalkens mit der passenden halbrunden Öffnung wurde fallengelassen und fest verschlossen. Mein anderer Knöchel wurde ganz genauso im zugehörigen Fußbalken für den rechten Fuß gesichert. Das Vergewaltigungsgestell in Tabukfurt ist ein speziell gefertigter horizontaler Pranger mit einem v-förmigen Ausschnitt am unteren Ende. Meine Handgelenke und mein Haar wurden gepackt und ich wurde auf den Rücken geworfen. Meine Handgelenke und an den Haaren mein Kopf wurden in drei halbrunden Öffnungen gehalten. Ein einzelner Balken mit passenden halbrunden Öffnungen an einem schweren Scharnier verschloss den Pranger. Er wurde nach oben geschwenkt, fiel dann an seinen Platz und wurde verschlossen. Ich war jetzt in den Pranger gesperrt, auf meinem Rücken, festgehalten an Fuß- und Handgelenken und meinem Hals. Ich konnte mich kaum noch bewegen." (In Sklavenketten auf GOR, S. 230)

Warum werden Sklavinnen für die Arbeit eines Dorfes genutzt? Eine hauptsächliche Überlegung scheinen Kosten zu sein. "Vor zehn Jahren hatte mich Thurnus zum Pflügen eingesetzt. Er besaß keinen Bosk. Mädchen sind billiger als Bosk." (In Sklavenketten auf GOR, S. 202) Sklavinnen zu kaufen ist möglicherweise auch günstiger als freie Arbeiter für die gleiche Arbeit zu beschäftigen. Sklavinnen kosten nur einmal Geld, wenn man von Grundbedürfnissen wie Nahrung und Obdach absieht. Ein freier Arbeiter würde meistens einen regelmäßigen Lohn verlangen, der höher wäre als die laufenden Kosten für eine Kajira. Die landwirtschaftlichen Großbetriebe verwenden zwar männliche Sklaven für die Arbeit auf ihrem Land aber es scheint, dass die meisten Bauern weibliche Sklavinnen den männlichen Sklaven vorziehen. Warum ist das so? Männliche Sklaven sollten stärker sein und mehr Arbeiten erledigen können als Kajirae. Aber sie bieten in anderen Bereichen nicht das gleiche Vergnügen wie Kajirae. Und es droht immer Gefahr durch männliche Sklaven, die Angst vor einer Revolte. Es ist deshalb viel sicherer, Kajirae zu besitzen statt männlicher Sklaven. Bauern möchten wahrscheinlich nicht in der ständigen Sorge vor einem Aufstand auf ihrem Land leben. Ein Großbetrieb kann sich mehr Sicherheit leisten und setzt möglicherweise eine größere Zahl männlicher Sklaven ein, die in großen Gruppen zusammengekettet werden können, um mögliche Probleme zu verringern.

"Es gibt einen Witz über ein Baby mit einem Bauern als Vater, das neun Monate später betrunken geboren wird."
(In Sklavenketten auf GOR, S. 414)

Sul Paga

Goreanischer Schwarzbrand. Das ist wahrscheinlich eine ziemlich genaue Art, Sul Paga zu beschreiben. Sul Paga wird aus Suls destilliert, einer knolligen Wurzel der Sul-Pflanze die ähnlich einer Kartoffel zu sein scheint. Obwohl Suls gelb sind, ist Sul Paga so klar wie Wasser. Sul Paga scheint nur in Bauerndörfern gebrannt zu werden, in Distillerien mit einer Vielzahl von Kesseln und Rohrleitungen. Deshalb ist er außerhalb dieser Dörfer nur selten zu bekommen. Sehr wenige Tavernen würden dieses starke Getränk lagern. Es gäbe auch Kastengründe, warum viele andere Goreaner kein Sul Paga trinken würden. Nur wenige möchten das Getränk eines "Bauern" trinken. Aufgrund der gleichen Logik, warum auch nur wenige einen Bauernbogen verwenden würden.

Sul Paga ist wahrscheinlich der stärkste, auf Gor verfügbare Alkohol. "Sul Paga würde einen Tharlarion verlangsamen. Um nach einem Schluck Sul Paga auf den Beinen zu bleiben, sagt man, muss man ein Bauer sein, und das seit mehreren Generationen. Und selbst dann, sagt man, ist das schwierig zu bewerkstelligen." (In Sklavenketten auf GOR, S. 414) Dies unterstreicht die Stärke der Bauern, wie es auch die Verwendung des Langbogens tut. Sul Paga ist außerdem geschmacklos. "Exzellent", sagte mein Meister, während er Sul Paga schlürfte. Er konnte damit nur die Stärke des Getränks kommentieren, da Sul Paga fast geschmacklos ist. Sul Paga wird nicht gesoffen." (In Sklavenketten auf GOR, S. 134) Eine Sklavin, die nur einen einzigen Schluck bekam, spürte die Stärke von Sul Paga. "Letzte Nacht hielt einer der Männer meinen Kopf fest und zwang mich, einen Schluck zu trinken. Nach wenigen Augenblicken wurde mir schwarz vor Augen und ich wurde bewusstlos. Ich wachte erst am Morgen wieder auf. Krank, elend, und mit entsetzlichen Kopfschmerzen an die anderen Mädchen gekettet." (In Sklavenketten auf GOR, S. 134) Alles von nur einem kleinen Schluck.

"Ich bewunderte Bauern. Sie waren abgehärtet, stark und unbezähmbar."
(Die Zauberer von GOR, S. 28)

Tabukfurt

Die Bücher enthalten zahlreiche Details über das Bauerndorf Tabukfurt. Dieses Dorf liegt etwa vierhundert Pasang in etwa im Norden und ein wenig westlich der Stadt Ar. Es liegt außerdem ungefähr zwanzig Pasang abseits der Voskstraße im Westen. "Tabukfurt hat seinen Namen von dem Umstand erhalten, dass früher wilde Tabuk in ihrer jährlichen Wanderung gewohnt waren, den Verl, einen Nebenfluss des Vosk in der Nähe zu überqueren. Der Verl fließt in Richtung Nordwesten und mündet in den Vosk." (In Sklavenketten auf GOR, S. 123) Es scheint jedoch, dass die Gründung des Dorfes die Tabuk dazu brachte, ihre Wanderrouten zu ändern. "Die wilden Tabuk queren den Fluss jetzt etwa zwanzig Pasang nordwestlich von Tabukfurt, aber das Dorf das in der Gegend der ursprünglichen Querung gegründet wurde behielt den Namen des ersten Ortes." (In Sklavenketten auf GOR, S. 135)

Tabukfurt ist ein großes, von einer hölzernen Palisade umgebenes Dorf, das etwa vierzig Familien enthält. "Tabukfurt ist ein reiches Dorf, aber es ist nicht für seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse bekannt, die Früchte seiner dunklen, fruchtbaren Felder im südlichen Becken des Verl, sondern für seine Sleenzucht." (In Sklavenketten auf GOR, S. 135) Es gibt mehrere Sleengehege im Dorf, außerdem eine Ausbildungsgrube für Sleen. Wegen seiner Berühmtheit in der Sleenzucht kommen Goreaner von überall her in das Dorf, um dort ihre Tiere zu erwerben.

Thurnus ist der Anführer der Bauernkaste und Gründer von Tabukfurt. Die Bücher beschreiben ausführlich die Gründung des Dorfes. "Auf der einen Seite, gegen die Wand der Hütte gelehnt, ruhte auf einem kleinen Tisch, ein Stück eines schlichten, unregelmäßig geformten Felsens, den Thurnus vor Jahren, als er den Bauernhof gegründet hatte, der später das Dorf Tabukfurt werden sollte, von seinem eigenen Feld geholt hatte. Er war eines Morgens, vor vielen Jahren, Bogen auf dem Rücken, Stock in der Hand und die Saat am Gürtel, nach Monaten der Wanderung an einen Ort gekommen, der ihm gefiel. Er lag im Becken des Verl. Er war aus dem Dorf seines Vaters vertrieben worden, nachdem er einer jungen freien Frau im Dorf seine Aufwartung gemacht hatte. Die Arme und Beine ihres Bruders hatte er gebrochen. Die Frau war ihm gefolgt. Sie wurde seine freie Gefährtin. Mit ihm kamen außerdem zwei junge Männer und zwei weitere Frauen, die in ihm, dem jungen, hageren Riesen die Anlagen eines Kastenführers sahen. Monate waren sie gewandert. Dann, auf der Fährte der Tabuk, im Becken des Verl waren sie an einen Ort gekommen, der ihm gefiel. Dort hatten die Tiere den Fluss überquert. Er hatte den gelben Pfahl der Inbesitznahme tief in die dunkle Scholle getrieben, nahe des Verl, und stand dort, seine Waffen an der Hand, neben dem Pfahl, bis die Sonne ihren Zenit erreicht hatte und dann, langsam, wieder sank. Es war dieser Zeitpunkt, als er zu seinen Füßen griff und den Stein aufhob, von seinen eigenen Feldern. Jetzt ruhte er in seiner Hütte. Es war der Heimstein von Thurnus." (In Sklavenketten auf GOR, S. 139f)

"Thurnus war ein struppig behaarter Kerl, mit gelben Haaren, groß, breitschultrig, mit großen Händen, eindeutig mit den Knochen und dem Körper eines Bauern. Er war der Kastenführer in Tabukfurt." (In Sklavenketten auf GOR, S. 135) Er ist auch einer der bekanntesten Sleenzüchter auf Gor. Seine Hütte stand in der Nähe der Mitte des Dorfes, dicht am zentralen Platz. Neben seinen Fähigkeiten mit dem Stock ist er auch äußerst geschickt mit dem Langbogen. "Thurnus Fähigkeiten mit dem große Bogen waren legendär, sogar unter Bauern." (In Sklavenketten auf GOR, S. 229) Thurnus ist fast der Idealtyp des Bauern, der Inbegriff der Spitzenleistung, die in dieser Kaste gefunden werden kann.

Seine freie Gefährtin war einst Melina. Aber sie versuchte, erfolglos, Thurnus zu vergiften und wurde zur Strafe versklavt. Thurnus besitzt mehrere Sklavinnen, darunter Sandalenschnur, ein langarmiges, sommersprossiges, großgewachsenes Bauernmädchen, die sein erstes Mädchen war, Verrschwanz, ein breitschultriges, kastanienbraunes Mädchen, Rübchen, ein dunkelhaariges Mädchen mit breitem Gesicht, Radieschen, blond mit kräftigen Fußgelenken und Dina, die einst Judy Thornton von der Erde war. Er bevorzugt große, Frauen mit breiten Hüfte und großen Brüsten. Nachdem Melina versklavt wurde, befreite Thurnus Sandalenschnur, damit sie seine freie Gefährtin werden konnte. Aber sie lehnte sein Angebot ab, da sie nur seine Sklavin sein wollte, darum versklavte er sie erneut. Thurnus ist deshalb derzeit ohne freie Gefährtin.

Thurnock

Ein anderer bedeutender Bauer in den Romanen ist Thurnock. Er ist ein großer, breiter Mann mit gelben Haaren und blauen Augen. Er hatte einst Grundbesitz in der Nähe von Ar, endete aber schließlich als Sklave auf einem Schiff aus Port Kar im Voskdelta. Er wurde in Die Piratenstadt von GOR von Tarl Cabot befreit und beschloss, sich Tarl in Port Kar anzuschließen. Er ist sehr loyal gegenüber Tarl. Er ist ebenfalls geschickt mit dem Langbogen und dem Stock.

(Übersetzung von Fiasco)

zurück