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Der goreanische Tharlarion (Schriftrolle 90)

(The Tharlarion von Ubar Luther)

"Tharlarion" ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Tierarten auf Gor, von denen wir zweifelsfrei annehmen würden, sie seien Reptilien, oder zumindest reptilienähnlich.
-- John Norman, Brief an die Gorean Group, 20. September 2000

Es gibt verschiedene Gattungen dieser Tiere, darunter viele, die Eidechsen oder sogar Dinosauriern ähneln. Ihre Größe reicht von sehr kleinen Kreaturen bis zu gewaltigen Tieren die die Größe eines Busses erreichen. Tharlarion gibt es an vielen Orten auf Gor, auch wenn sie offensichtlich nicht so viele natürliche Lebensräume besetzen wie Sleen. Beispielsweise scheint es keine Tharlarion zu geben, die sich an die kalte Witterung im hohen Norden angepasst hätten. Einige Arten der Tharlarion wurden domestiziert und dienen verschiedenen Zwecken, als Reittiere für die Kavallerie oder Zugtiere für schwere Wagen. Hier sollte angemerkt werden, dass der Begriff Tharlarion sowohl im Singular als auch im Plural verwendet wird, ähnlich wie "Ferkel". Es gibt zwar einzelne isolierte Stellen in der englischen Ausgabe, in denen "Tharlarions" erwähnt werden, diese Beispiele scheinen jedoch Fehler zu sein, da die große Mehrheit der Belege diese Pluralform nicht verwendet. (In der deutschen Übersetzung wird sowohl Tharlarion als auch Tharlarions für die Mehrzahl verwendet, Anmerkung des Übersetzers)

Der Ursprung des Tharlarion

"Es wird spekuliert, dass sie von Reptilien abstammen, die vor langer Zeit von den Priesterkönigen mit ihren Akquisereisen nach Gor gebracht wurden und möglicherweise mit den Dinosauriern verwandt sind." (Es ist nicht klar, wie lange Gor bereits in unserem Sonnensystem ist oder ob er zu verschiedenen Zeiten gekommen und das Sonnensystem wieder verlassen hat während die Tiere während der Zeit des Transits zwischen den Sternen im "Nest" geschützt waren.) "Andere glauben, dass sie ursprünglich von Gor stammen und ihre Ähnlichkeit mit den Dinosauriern eine Folge der ökologischen Nischen und konvergenten Evolution ist."
-- John Norman, Brief an die Gorean Group, 20. September 2000

Innerhalb der Romane spekuliert Tarl Cabot über die Herkunft einiger Tharlarion und glaubt, dass sie sehr verschieden von den irdischen Reptilien sind. "Der Sumpftharlarion und der Flusstharlarion auf Gor sind, so vermute ich, genetisch verschieden zu den Alligatoren, Kaimanen und Krokodilen der Erde. Ich glaube, dass das so ist, weil diese Reptilien sich so gut an ihre Umwelt angepasst haben, dass sie sich in Millionen von Jahren nur sehr wenig verändert haben. Die Sumpf- und Flusstharlarion würden, wenn sie von den irdischen Tieren abstammten und vor langer Zeit von den Priesterkönigen auf ihren Akquisereisen nach Gor gebracht wurden, diesen viel ähnlicher sein. Andererseits kann ich mich in dieser Sache natürlich irren." (Die Erforscher von GOR, S. 326) Tarls Theorie hat eine gewisse Stichhaltigkeit, da wir sonst davon ausgehen müssten, dass die irdischen Eidechsen, nachdem sie nach Gor gebracht wurden, sich anders und in viel kürzer Zeit hätten weiterentwickeln müssen als auf der Erde. Wir müssten dann herausfinden, welche Gründe es für diese unterschiedliche Entwicklung gab. Wir müssten weiterhin feststellen, ob es genügend Zeit für eine Evolution gab, die den goreanischen Tharlarion so verschieden machte.

Norman erwähnt die "konvergente Evolution" in den Bänden der Gor-Serie. Das ist eine irdische Theorie die versucht zu erklären, wie sich verschiedene Tiere entwickeln, um eine bestimmte Nische innerhalb der Natur zu füllen. Diese Tiere tragen dann gewisse gemeinsame Merkmale. Norman nutzt dieses Konzept um die Ähnlichkeiten zwischen dem goreanischen Larl und dem bengalischen Tiger zu demonstrieren. Beide sind in gewisser Weise ähnliche Tiere und das jeweils ultimative Raubtier auf ihrer Welt. Deshalb nimmt man an, dass bestimmte allgemeine Formen von Lebewesen, die in vielerlei Hinsicht ähnlich sind, sich auf verschiedenen Planeten entwickeln können um eine bestimmte ökologische Nische zu füllen. Folglich müssen nicht alle goreanischen Tiere von irdischen Tieren abstammen. Sie können sich unabhängig voneinander entwickelt haben.

Physische Beschreibung

"Sie werden üblicherweise in vierbeinige und zweibeinige Arten unterteilt."
-- John Norman, Brief an die Gorean Group, 20. September 2000

Aufgrund der vielen verschiedenen Arten und Varianten der Tharlarion ist es schwierig, ihre durchschnittlichen körperlichen Merkmale angemessen zu beschreiben. Alle Tharlarion sind Reptilien, haben deshalb Schuppen und sind wahrscheinlich alle kaltblütig. Einige sind Fleischfresser während andere Pflanzenfresser sind. Sie variieren stark in der Größe, von kleinen Felstharlarion zu gigantischen Zug- und Kriegstharlarion. Es wird wahrscheinlich einfacher sein, die Unterschiede durch die Beschreibung der verschiedenen Arten von bekannten Tharlarion zu diskutieren. Wir sollten jedoch zuerst ihr Nervensystem erläutern, das den meisten, wahrscheinlich sogar allen Tharlarion gemeinsam ist.

"Tharlarion", sagte ich ihr, die Bemerkung des Fahrers ergänzend, "zeigen nur geringe Empfindlichkeit gegenüber Schmerzen." (Die Söldner von GOR, S. 34) Warum ist das so? Welche physischen Eigenschaften des Tharlarion machen sie so? "Die Tharlarion scheinen im Übrigen, zumindest im Vergleich zu den Säugetieren, ein sehr träges Nervensystem zu besitzen. Es scheint fast unempfindlich für Schmerzen zu sein. Die meisten der größeren Arten haben zwei Gehirne, oder vielleicht besser, ein Gehirn und ein kleineres gehirn-ähnliches Organ. Das Gehirn, oder ein Gehirn, befindet sich im Kopf und das andere Gehirn oder gehirn-ähnliche Organ befindet sich in der Nähe des unteren Endes der Wirbelsäule." (Die Söldner von GOR, S. 34) Das wird bei der Lenkung der Tharlarion genutzt, die später in diesem Aufsatz diskutiert wird.

Arten des Tharlarion

"Große vierbeinige Arten werden in der Regel zu Arbeitszwecken oder als Überfallkräfte in der Bodenkriegsführung eingesetzt, ähnlich wie die Elefanten von den Karthagern in den Punischen Kriegen genutzt wurden. Andere, schneller, aufrecht gehend, etc. werden als Reittiere verwendet, entweder ganz allgemein, oder durch die Kavallerie, sozusagen dem goreanischen Militär."
-- John Norman, Brief an die Gorean Group, 20. September 2000

Es gibt verschiedene Spezies der Tharlarion, die sich einer Reihe von unterschiedlichen Lebensräumen angepasst haben, sowie einige, die domestiziert wurden. Leider liefern die Bücher nicht viele Details über die Unterschiede zwischen all diesen Arten von Tharlarion. Es gibt außerdem mehrere Tharlarionarten die in der gleichen Umwelt leben. Das kann zu Verwirrung führen, wenn Norman nicht ausdrücklich die jeweilige Tharlarionart einer bestimmten Gegend identifiziert. Er verwendet auch einige Beschreibungen die mehrdeutig sind, deshalb kann man sich oft nicht sicher sein ob ein bestimmter Tharlarion eine eigene, verschiedene Spezies der Tharlarion oder nur eine Variante der gleichen Art ist.

Der Tharlarion und der Tarn sind die beiden häufigsten Reittiere für goreanische Krieger. Es wird behauptet, dass Tharlarion hauptsächlich von Völkern verwendet werden, die den Tarn nicht domestiziert haben. Die Bücher erwähnen jedoch mehrere Städte, die auch Tharlarion einsetzten, trotz der verbreiteten Nutzung von Tarnen. Kaiila werden ebenfalls als Reittiere verwendet, jedoch kaum in den Städten auf Gor. Sie werden häufiger von den Roten Wilden im Brachland, den Wagenvölkern und den Stammesangehörigen der Tahari genutzt. Tharlarion werden auch für zahlreiche andere Zwecke eingesetzt, beispielsweise als Zugtiere. Die verschiedenen Arten der Tharlarion legen manchmal fest, für welche Zwecke ein Tharlarion genutzt werden kann.

Schwarzer Tharlarion:
Es gibt eine einzige Referenz in den Büchern, in denen ein schwarzer Tharlarion erwähnt wird. "Par-Kur selbst ritt einen schwarzen Tharlarion, einen der wenigen, die ich gesehen hatte. Das Tier war mit Edelsteinen geschmückt und bewegte sich mit feierlichen, königlichen Schritten." (GOR - Die Gegenerde, S. 189) Mit so begrenzten Informationen ist es schwierig festzustellen, ob es sich um eine eigene Art von Tharlarion oder nur um eine seltene Färbung handelt. Es scheint sich bei diesem Tharlarion jedoch um einen Hohen Tharlarion zu handeln, deshalb dürfte das Tier nur eine einzigartige Färbung haben. Attentäter würden offensichtlich einen solchen Tharlarion bevorzugen, der ihrer Vorliebe für die Farbe Schwarz entspricht.

Zugtharlarion:
Es gibt mindestens vier Arten von Zugtharlarion, die auch als breite Tharlarion bekannt sind, auch wenn nicht bekannt ist, wie sich die verschiedenen Arten unterscheiden. Zugtharlarion sind vierbeinige Tiere, die sehr groß werden können. Einige erreichen die Größe eines irdischen Busses. Sie sind im Allgemeinen gelehrige und langsame Tiere, besitzen jedoch große Kraft und Ausdauer. Sie werden häufig eingesetzt um Wagen und andere schwere Gegenstände zu ziehen. Sie sind relativ leicht zu führen, einfach genug für fast jeden. Zugtharlarion werden eingespannt und können entweder von Männern oder üblicherweise Jungen gelenkt werden, die neben ihnen gehen oder durch Zügel und Peitschen, die von Fahrern bedient werden, Männern die auf den gezogenen Wagen sitzen." (Kampfsklave auf GOR, S. 174)

Hoher Tharlarion:
Es gibt mehrere verschiedene Arten von Hohen Tharlarion, aber es ist wieder nicht bekannt, wie sich diese Arten abgesehen von ihrer Größe unterscheiden. Der kleine Hohe Tharlarion wird vor allem zum Reiten verwendet, während der größere Hohe Tharlarion als Kriegstharlarion eingesetzt wird. Hohe Tharlarion sind zweibeinige Kreaturen, deren Vorderbeine weitgehend nutzlos sind. "Seine zwei kleinen, lächerlich unverhältnismäßigen Vorderbeine baumelten absurd vor seinem Körper." (GOR - Die Gegenerde, S. 115) Hohe Tharlarion bewegen sich in "großen, weit ausgreifenden Sprüngen" vorwärts, sind jedoch nicht so wendig wie Kaiila. "Die Kaiila ist äußerst beweglich und kann den langsameren, schwerfälligeren Hohen Tharlarion einfach überlisten." (Die Nomaden von GOR, S. 13) Hohe Tharlarion können sich jedoch sehr schnell bewegen. "Wenn sich der Hohe Tharlarion langsam bewegt, wird sein Schritt am besten als staksiger, stolzierender Gang beschrieben. Jeder seiner mit großen Krallen bewehrten Füße trifft in einem gemessenen Rhythmus auf die Erde. Wenn er jedoch zu höherer Geschwindigkeit angetrieben wird, beginnt der Hohe Tharlarion in großen, raumgreifenden Bewegungen zu springen, die ihn mit jedem Sprung zwanzig Schritte weitertragen." (GOR - Die Gegenerde, S. 125)

Sie sind auch Fleischfresser und besitzen große Mäuler die mit vielen langen, scharfen Zähnen gesäumt sind. "Allerdings war ihr Stoffwechsel langsamer als der eines Tarn, dessen Gedanken sich nie weit vom Fressen entfernten und der, wenn genug davon verfügbar war, die Hälfte seines Gewichts an einem einzigen Tag konsumieren konnte. Darüber hinaus brauchten sie viel weniger Wasser als Tarne." (GOR - Die Gegenerde, S. 125) Man muss vorsichtig mit Hohen Tharlarion umgehen, da sie leicht reizbar sind und sehr gefährlich sein können, wenn sie geärgert werden. Hohe Tharlarion zu beherrschen ist nicht immer einfach. "Sie reagieren auf Sprachsignale, mit denen in den Jahren des Trainings ihr kleines Gehirn konditioniert wurde. Trotzdem ist gelegentlich ein Schlag mit dem Stiel einer Lanze über die Augen oder Ohren, da es nur wenige andere empfindliche Bereiche ihrer geschuppten Häute gibt, notwendig, um den eigenen Willen dem Monster aufzuzwingen. (GOR - Die Gegenerde, S. 124-25)

Gehörnter Tharlarion:
Es gibt ein paar Hinweise in Die Meuchelmörder von Gor zu "gehörnten" Tharlarion. Die Verweise beziehen sich offenbar auf Zugtharlarion, die Hörner besitzen. Es ist nicht bekannt, ob alle Zugtharlarion solche Hörner besitzen oder ob gehörnte Tharlarion eine eigene Spezies der Zugtharlarion sind.

"Kuurus zeigte auf eine Frucht auf einem flachen Wagen mit Holzrädern, der von einem kleinen, vierbeinigen, gehörnten Tharlarion gezogen wurde."
(Die Meuchelmörder von GOR, S. 7)

"Der andere Vogel war offenbar nur betäubt und wurde an den Rand des Netzes gerollt, von wo er auf eine hängende Leinwand in einem großen, von zwei gehörnten Tharlarion gezogenen Gestell auf Rädern fallen gelassen wurde. Dort wurde er sofort mit breiten Leinwandbändern gesichert."
(Die Meuchelmörder von GOR, S. 139)

"Acht Tarne würden in diesem Rennen fliegen und wurden in Kapuzen auf niedrigen, rahmenlosen Plattformen auf Rädern von gehörnten Tharlarion herbeigezogen."
(Die Meuchelmörder von GOR, S. 143)

Landtharlarion:
Es gibt einen Verweis auf Landtharlarion aber es bleibt mehrdeutig, ob es sich dabei um eine eigene Spezies, eine Art des Zugtharlarion oder nur um eine Beschreibung handelt, die sich auf Zugtharlarion bezieht. "Es gab andere Lastkähne auf dem Fluss, einige querten den Fluss, andere fuhren in Richtung Laura, andere von Laura fort. Die abfahrenden Kähne nutzten nur die Strömung. Die ankommenden Kähne wurden von Landtharlarion gezogen, die auf mit Holzbohlen gepflasterten Wegen am Flussufer entlang trotteten. Die Landtharlarion können mit Kähnen über den Fluss schwimmen aber sie sind nicht so effizient wie die gewaltigen Flusstharlarion." (Sklavin auf GOR, S. 81) Es ist nicht bekannt, ob alle Zugtharlarion schwimmen können oder nicht.

Sumpftharlarion:
Eine Art des Sumpftharlarions ist vergleichbar, zumindest in der groben Erscheinung, mit den Krokodilen auf der Erde. Diese Sumpftharlarion sind kurzbeinige Kreaturen mit langem Körper und langen, schmalen Kiefern. "Sie können ihr langes, schmales Maul bis zu fünf goreanische Fuß (1,5 Meter) weit öffnen." (Die Zauberer von GOR, S. 101) Diese Tiere können gewaltige Größen erreichen, sogar viel größer als irdische Krokodile. Sie können eine Bedrohung für Bewohner der Sümpfe, wie die Rencer, darstellen. "Obwohl diese Tharlarion sehr gefährlich sein können, gehören Menschen nicht zu ihrer üblichen Beute. Da sie ihre Beute im oder in der Nähe des Wassers suchen, klettern sie kaum auf Flöße oder ähnliches. Tatsächlich paddeln Rencer in ihren leichten Rencebooten gelegentlich mitten zwischen ihnen. Ebenso selten belagern sie Renceinseln. Falls doch, werden sie sogar von Kindern mit Stöcken vertrieben. Ein Sumpftharlarion jedoch der menschliches Fleisch gefressen hat, beispielsweise weil er ein Renceboot angegriffen oder auf eine Renceinsel geklettert ist, ist besonders gefährlich. Die Rencer versuchen üblicherweise so ein Tier zu töten, da es eine spezielle Bedrohung darstellt." (Die Vagabunden von GOR, S. 164-65)

Auf ihrer Suche nach Beute können sich die Sumpftharlarion auf verschiedene Sinne verlassen. "Er wurde möglicherweise durch den Geruch von Blut im Wasser in die Gegend gelockt oder folgte anderen Wasserlebewesen, am wahrscheinlichsten den Bint oder blauen Grunzern, die von den gleichen Reizen angezogen werden. Es ist nicht ungewöhnlich für Tharlarion, den Bint und Grunzern zu folgen. Sie bilden einen Teil ihrer Ernährung. Außerdem führen sie sie manchmal zu mehr Futter." (Die Erforscher von GOR, S. 270-71) Wenn diese Tharlarion auf große Beutetiere stoßen verbringen sie nicht viel Zeit damit an der Oberfläche zu kämpfen. Sie sichern sich zunächst nur einen festen Halt in ihrer Beute. "Die Tharlarion, wenn sie eine große Beute schlagen, wie Tabuk oder Tarsk, oder Menschen, ziehen ihre Opfer gewöhnlich unter die Oberfläche, wo sie ertrinken. Sie reißen sie dann auf dem Schlammboden in Stücke und verschlingen sie, Glied für Glied." (Die Erforscher von GOR, S. 271)

Gint, ein kleiner Süßwasserfisch ähnlich wie der Lungenfisch der Erde ernährt sich manchmal von den Resten der Tharlarionbeute. "Manchmal sonnen sie sich sogar auf dem Rücken von ruhenden oder schlafenden Tharlarion. Sollte der Tharlarion untertauchen, tauchen die kleinen Fische mit ihm und bleiben in seiner Nähe jedoch fern von seinen Kiefern. Diese Nähe zu den Tharlarion bietet ihnen interessanterweise einen wirksamen Schutz gegen die meisten ihrer natürlichen Feinde. Insbesondere der schwarze Aal wird sich den gewundenen Reptilien nicht nähern. In gleicher Weise gedeihen die kleinen Fische dank der Reste der verheerenden Gebisse der fressenden Tharlarion. Sie verjagen sich sogar gegenseitig von ihrem jeweiligen Tharlarion und streiten in Kämpfen innerartlicher Aggression über das schuppige Territorium auf dem Rücken des Monsters." (Die Erforscher von GOR, S. 300)

Es existieren auch andere Arten der Sumpftharlarion, beispielsweise die langhalsigen, paddelflossigen Tharlarion. Es gibt in den Sümpfen auch kleine, bösartige Tharlarion. "Mein Bein rutschte von der Insel ins Wasser und plötzlich schlug ein winziger Tharlarion zu, schnappte sich sein Stück Fleisch und zog sich, mit dem Schwanz peitschend, zurück. Als mein Bein wieder aus dem Wasser war schien das Wasser durch die blinkenden Körper der kleinen Tharlarion gelb gefärbt und darüber hinaus hörte ich das heisere Grunzen des großen Sumpftharlarion, der zu einer Länge von über 30 Fuß (10 Meter) heranwachsen kann und schwerer als fünfzig Männer wird." (Die Piratenstadt von GOR, S. 58)

Renntharlarion:
"Die Herrin züchtete und hielt im Übrigen keine Renntharlarion. Diese sind in der Regel größere und wendigere Tiere als der gewöhnliche Satteltharlarion und sind natürlich kleiner als Zug- oder Kriegstharlarion. Die letzteren werden fast ausschließlich in den Tharlarion-Kavallerien auf Gor eingesetzt, riesige, aufrechte Tiere, mehrere Tonnen schwer, geführt durch Sprachbefehle und die Schläge von Speeren." (Kampfsklave auf GOR, S. 233) Weitere Informationen zu Renntharlarion können weiter unten gefunden werden.

Flusstharlarion:
Flusstharlarion wurden domestiziert um als Zugtiere Lastkähne über Flüsse wie den Cartius zu ziehen. "... wurde von zwei gigantischen Tharlarion mit Schwimmhäuten an den Füßen gezogen. Sie waren die ersten Tharlarion die ich je gesehen hatte. Sie machten mir Angst. Sie waren schuppig und riesig und hatten lange Hälse. Doch im Wasser, so schien es, bewegten sie sich trotz ihrer Masse grazil. Einer tauchte mit seinem Kopf unter und Augenblicke später tauchte der Kopf tropfend wieder auf, die Augen blinzelnd, mit einem silbrigen Fisch zappelnd zwischen den kleinen, mit dreieckigen Zähnen besetzen Kiefern. Er verschlang den Fisch und drehte seinen kleinen Kopf, jetzt mit geöffneten Augen, um uns zu betrachten." (Sklavin auf GOR, S. 80) Solche Lastkähne werden aus Schichtholz aus Ka-la-na-Holz gebaut und ein Kahnführer lenkt den Flusstharlarion. Sie waren an einen breiten Lastkahn angeschirrt. Sie wurden von einem Kahnführer mit einem langen Schlagstock gelenkt, der in einem Ledereimer steckte, ein Teil des Geschirrs, das zwischen die Tiere gespannt war. Er würde sie auch anbrüllen, Befehle, durchsetzt mit blumigen goreanischen Obszönitäten und langsam, nicht unempfindlich, reagierten sie auf seine Rufe." (Sklavin auf GOR, S. 80)

Ein offensichtlicher Widerspruch ist, dass in einem früheren Buch die Flusstharlarion wie folgt beschrieben werden: "... domestizierte, große, pflanzenfressende Eidechsen mit Schwimmhäuten, ..." (Die Nomaden von GOR, S. 3-4) Doch in dem oberen Abschnitt aus Sklavin auf GOR frisst der Tharlarion eindeutig einen Fisch und kann deshalb kein Pflanzenfresser sein. Das könnte ein Fehler auf Normans Seite sein oder bedeuten, dass nicht alle Flusstharlarion Pflanzenfresser sind.

Felstharlarion:
Im südlichen Torvaldsland gibt es "kleine, sechs-zehige Felstharlarion", die von Kindern mit dem Speer gejagt werden dürfen. Torvaldsländer genießen den Schwanz und die Beine dieser Felstharlarion.

Satteltharlarion:
Satteltharlarion scheinen eine Art des Hohen Tharlarion zu sein, zweibeinige Tiere die kleiner sind als Kriegstharlarion. Sie wurden als Reittiere für einfache Ausritte oder die Jagd gezüchtet. Sie sind gewandte Reittiere, die im Allgemeinen durch kräftige Zügel oder Trense und Zaumzeug gelenkt werden. Einige Frauen reiten auf Satteltharlarion.

Seetharlarion:
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Meerestharlarion, die sich auch in der Größe stark unterscheiden. Die Bücher liefern nur wenige Informationen über die verschiedenen Arten. Es gibt kleine Seetharlarion, die immun gegen die giftigen Stacheln des cosischen Flügelfisches sind. Es gibt andere kleine Seetharlarion, die in Gruppen schwimmen und vermutlich wenig mehr als "Zähne und Schwanz" sind. Es gibt sogar einige gewaltige Seetharlarion, die in der Lage sind, eine Galeere in der Mitte zu zerbrechen. Das Meer enthält also viele gefährliche Seetharlarion.

Ul:
Der Ul ist ein geflügelter Tharlarion, ähnlich alten Flugsauriern wie dem Pterodactylus. Er bewohnt die Sümpfe des Vosk-Deltas. "Ich sah einmal, im Gegenlicht eines der Monde, lederartige, klauenbewährte, ausgebreitete Schwingen. Es waren die nach oben schießenden Umrisse des riesigen, räuberischen Ul, des gefürchteten geflügelte Tharlarions des Deltas. Er ist meist das einzige Wesen, das es wagt sich in dieser Gegend am Himmel zu zeigen." (Die Vagabunden von GOR, S. 90) Es gibt verschieden Arten der Uls. "Die größeren Uls neigen, im Gegensatz zu den verschiedenen kleineren Arten von denen manche so klein wie Jarde sind, dazu, isoliert und territorial gebunden zu sein." (Die Vagabunden von GOR, S. 203) Obwohl Uls sehr gefährliche Gegner sein können, werden sie keinen Tarn angreifen, da ein mächtiger Tarn einen Ul recht leicht zerreißen würde.

Ein Ul besitzt geschuppte Flügel mit Häuten, die fünfundzwanzig bis dreißig goreanische Fuß (7,5 bis 10 Meter) Spannweite erreichen können. "Wieder öffnete er seine Schwingen. Diese sind aus Haut und reichen von den gelenkigen Hinterbeinen mit Klauen des Tieres zu einem extrem verlängerten vierten Finger seiner Klauenhand." (Die Vagabunden von GOR, S. 182) Ein stehender Ul kann über zwölf Fuß (4 Meter) Höhe erreichen. Wie der Pterodactylus hat der Ul einen seltsam aussehenden Kopf. "Ich hatte, als ich näher kam, auch den kleinen Kopf des Tieres gesehen. Er ist klein, wenn man die Größe seines Körpers und die Spannweite seiner Flügel berücksichtigt, wenn er aufsteigt über der Rence, mit seinen langen, schmalen zahnbestückten Kiefern, ähnlich einer langen Schnauze oder eines Schnabels und mit der langen schmalen Verlängerung von Haut und Knochen auf dem Rücken, als Ausgleich für das Gewicht der langen, schmalen Kiefern. Das alles sorgt für die Stabilität im Flug, besonders bei schnellen aufstiegen, berücksichtigt man das Gewicht des Tieres und die allgemeine Plumpheit seiner Figur." (Die Vagabunden von GOR, S. 179) Das ist jedoch nicht die einzige physische Eigenschaft, die für Stabilität im Flug sorgt. "Es hatte einen langen, schlangenartigen Schwanz, der in einer flachen, spatenähnlichen Form endete. Dieser Schwanz peitschte wobei das spatenähnliche Ende Sand emporschleuderte. Dieser Schwanz mit seinem Ende spielte eine wichtige Rolle im Flug, hauptsächlich um die Stabilität zu verbessern." (Die Vagabunden von GOR, S.179-80) Uls können "quietschen", "schreien" und ein "zischendes, grunzendes Geräusch" von sich geben.

Die Gefährlichkeit des Ul liegt offensichtlich in seinem ungewöhnlichen Flügelschlagangriff, gepaart mit seiner großen Stärke. "Das Wesen schlug wieder und wieder mit ihren Flügeln. Ich hatte die dadurch entstehende Druckwelle nicht erkannt und wurde stolpernd in die Rence zurückgeworfen. Dann kämpfte ich mich gegen die Böen wieder nach vorne, wie durch einen Sturm in der Tahari. Ich hielt meinen Arm vor mein Gesicht. Ich hörte wie der kurzbeinige Tharlarion ein überraschtes Geräusch ausstieß und sah, wie er aus dem Sand gehoben und durchgeschüttelt wurde. Ich hörte wie sein Rückgrat brach. Mit einem Schlag der gewaltigen Flügel hob das Wesen ab und kämpfte kurz mit dem Gewicht des Tharlarion um ihn dann, nach einem Moment, aus einer Höhe von etwa einhundert Fuß (30 Meter) in den Sumpf fallen zu lassen. Ich konnte wegen der Rence nicht erkennen, wie der Tharlarion auf das Wasser auftraf aber ich sah es zwei- oder dreihundert Fuß (100 Meter) entfernt aufspritzen. Dann war sein Schatten über dem Wasser, schnell näherkommend, um einen Moment später mit seinen Krallenfüßen den Sand zu treffen. Es ließ sich am Strand nieder, etwa da, wo es vorher bereits saß. Der ganze Vorfall hatte nicht mehr als ein paar Ihn gedauert. Ich hatte die Kraft dieses Wesens nicht erkannt und auch nicht, dass es ein so großes Gewicht heben konnte. Das Gewicht eines Mannes oder einer Frau wäre nichts im Vergleich dazu gewesen. Es ist kein Wunder, dachte ich, dass viele den räuberischen Ul, den geflügelten Tharlarion den Herrscher des Deltas nennen." (Die Vagabunden von GOR, S. 182)

Kriegstharlarion:
Kriegstharlarion sind eine Art des Hohen Tharlarion, in der Regel die größten und stärksten der Hohen Tharlarion. Kleinere Hohe Tharlarion werden ebenfalls für militärische Zwecke genutzt, beispielsweise zur Futtersuche, zum Auskundschaften, in kleineren Scharmützeln und zur Beobachtung von Truppenbewegungen. Mehr Information können weiter unten gefunden werden.

Wassertharlarion:
Es gibt verschiedene Arten der Wassertharlarion, die meisten sind fleischfressende und aggressive Tiere. Sie bewohnen fast alle der verschiedenen Wasserstraßen von Gor und sowohl im Salz- als auch im Süßwasser. Sie unterscheiden sich in Größe und Aussehen und ihrem Temperament. Ein Beispiel: Zu meiner Rechten, etwa zwei bis drei Fuß (1 Meter) unter dem Wasser sah ich das sich windende Gelb plötzlich vom gerippten Bauch des Wassertharlarion fortschießen, der sich drehte, als er flink zuschlug, möglicherweise ein Vosk-Karpfen oder eine Sumpfschildkröte. Direkt danach sah ich das Wasser einen Augenblick glitzern, eine Welle gelbfarbiger Linien im Gefolge des Wassertharlarion, dicht unter der Oberfläche, zweifelsfrei sein Schwarm Aasfresser, kleine Wassertharlarion, etwa sechs Inch (15 Zentimeter) lang, kaum mehr als Zähne und Schwanz." (Die Piratenstadt von GOR, S. 1)

Wilde Tharlarion:
Wilde Tharlarion bezeichnet offenbar alle Tharlarion, die nicht domestiziert wurden. In einem Buchabschnitt wird ein wilder Tharlarion beschrieben aber die konkrete Art wird nicht angegeben. "Sie hatte kaum die Lichtung, durch das flache, grünliche Wasser in der Nähe von uns stapfend, erreicht, da brach auch schon der furchterregende Kopf eines wilden Tharlarion durch das Schilf, seine runden, glänzenden Augen strahlend vor Aufregung, sein großes gebogenes Maul geöffnet. Fast zu schnell um noch gesehen zu werden schoss eine lange braune Zunge wie eine Peitsche aus seinem Mund und wickelte sich um den schlanken, hilflosen Körper des Mädchens. Sie schrie hysterisch und versuchte, das klebrige Band von ihrer Taille zu lösen. Es begann, sich in das Maul der Bestie zurückzuziehen." (GOR - Die Gegenerde, S. 84-85) Es ist nicht bekannt, welche Tharlarionart so eine Zunge besitzt.

Tharlarion-Ausbildung und -Zucht

Ähnlich wie die Kaste der Tarnzüchter gibt es die Kaste der Tharlarionzüchter, eine niedere Kaste, die für die Zucht und die Ausbildung der Tharlarion für verschiedenste Aufgaben zuständig ist. In den Büchern werden keine Kastenfarben angegeben aber es wird wahrscheinlich eigene geben. Die Kaste der Tharlarionzüchter ist sehr alt, da Tharlarion lange vor den Tarn domestiziert wurden. "Diese gigantischen Echsen wurden auf Gor bereits seit tausend Generationen gezüchtet, als der erste Tarn gezähmt wurde und wurden aus ihrer ledrigen Schale kommend großgezogen um Krieger zu tragen." (GOR - Die Gegenerde, S.124-25)

Die konkreten Methoden der Tharlarionausbildung werden in den Büchern nicht wirklich beschrieben. Selbstverständlich werden die verschiedenen Tharlarionarten für ihre jeweilige Aufgabe ausgebildet. Ein Zugtharlarion wird lernen, wie man große Gegenstände zieht und schleppt, während ein Kriegstharlarion geschult wird, im Kampf zu agieren. Wir wissen, dass einige Tharlarion das Kommando "Tarsk" lernen. Der Befehl wird auf der Tarskjagd verwendet und zeigt dem Tharlarion, dass er ein Tarks verfolgen soll, damit sein Reiter das Tarsk mit seiner Lanze treffen kann.

Wir wissen etwas mehr über die Tharlarionzucht, weil uns die Jason Marshall-Trilogie mit Lady Florence aus Vonda bekannt macht, die über tausend Tharlarion besitzt und züchtet. "Ihre Ställe gehörten zu den ausgedehntesten und besten im Eigentum eines Bürgers aus Vonda." (Kampfsklave auf GOR, S. 176) Im Inkubationsschuppen werden Tharlarioneier im Sand und in der Nähe eines Feuers aufbewahrt, um die nötige Wärme für die Eier sicherzustellen. Wenn die Jungtiere aus den Eiern schlüpfen, graben sie sich aus dem Sand, wo sich Männer und manchmal männliche Sklaven um sie kümmern. Es gibt eine Szene in der Tiere schlüpfen auch wenn wir uns nicht sicher sein können, welche Art von Tharlarion geboren wird. Möglicherweise sind es Zugtharlarion.

Das Jungtier wog etwa hundertvierzig bis hundertfünfzig Pfund (65 Kilogramm), hatte einen großen Kopf der etwa acht Inch (20 Zentimeter) breit und einen Fuß (30 Zentimeter) lang war, sowie einen Hals mit zwei Fuß (60 Zentimeter) Länge. "Grobe Tücher lagen bereit. Diese, genäht aus Futtersäcken, werden verwendet um die Jungtiere abzutrocknen und einzuwickeln. Auch Maulkörbe, die genutzt werden, um ihre Kiefer zu sichern, lagen in der Nähe." (Kampfsklave auf GOR, S. 259) Die Tücher halten die Jungtiere auch warm, wenn sie aus dem Inkubationsschuppen geholt werden. Die Jungtiere besitzen von klein auf scharfe Zähne und sind eine Gefahr für jeden, der nicht sorgfältig mit ihnen umgeht. Die jungen Tiere werden eine nicht näher bekannte Dauer in einem Aufzuchtschuppen untergebracht.

Tharlarion-Kavallerie

"Die Zähne des Tharlarion", sagte er, "sind schnell, Krieger."
(Die Piratenstadt von GOR, S. 24)

Tharlarion, sowohl die zwei- als auch vierbeinigen, werden als Kavallerie im Militär verschiedener Städte verwendet, insbesondere in den Städten, die nicht über Tarnkämpfer verfügen, beispielsweise Vonda. Die wichtigste Waffe der Kavallerie ist die Tharlarionlanze, weshalb sie manchmal als Tharlarionlanzenreiter bezeichnet werden. Die Tharlarionlanze ist länger und schwerer als die Kaiilalanze. Wegen der größeren Länge und des höheren Gewichts wird sie oft in einen Rüsthaken oder eine Lanzenhalterung am Sattel eingelegt. Der Scimitarus, ein beidhändiger Säbel, kann ebenfalls, reitend auf einem Tharlarion, speziell gegen feindliche Kavallerieeinheiten verwendet werden. Die Alaren nutzen vom Rücken des Thalarion auch das Spatha, ein zweischneidiges, einhändig geführtes Hiebschwert.

Eine angreifende Einheit Tharlarionlanzenreiter ist ein beeindruckender Anblick und ein sehr gefährlicher Gegner. "Es gab kein mir bekanntes Lebewesen auf Gor, das dem Aufprall eines Tharlarionangriffs widerstehen konnte." (Die Nomaden von GOR, S. 114) Um sich wirksam gegen solche Lanzenreiter verteidigen zu können sind in der Regel angemessene defensive Vorbereitungen notwendig. Ich wusste, dass ganze Einheiten von Männern nicht in der Lage waren, gegen einen Angriff der Tharlarion zu bestehen, nicht ohne eine Verteidigung durch Gräben oder spitze Pfähle." (Der Schurke von GOR, S. 11) Ohne eine solche Verteidigung müssen Krieger mit weniger wirksamen Gegenmitteln auskommen. "Die übliche goreanische Verteidigung gegen einen Tharlarionangriff, wenn ihm auf offenem Gelände begegnet werden muss, ist ein stehendes Karree, das durch nach außen gerichtete Speere verteidigt wird." (Die Söldner von GOR, S. 33)

Der berühmte Söldnerhauptmann Dietrich von Tarnburg hat dagegen andere Mittel gefunden, eine Tharlarionkavallerie zu besiegen. "Es war Dietrich von Tarnburg, der als erstes die "Egge" in den Stellungskrieg auf Gor eingeführt hat, eine Gefechtsformation die nach dem großen, harkenähnlichen, landwirtschaftlichem Werkzeug benannt ist, das für Aufgaben wie das Einebnen des Bodens nach dem Pflügen und auf großen Bauernhöfen manchmal für das Bedecken der Saat genutzt wird. In dieser Stellung zielen die Pfeile der Bogenschützen, die durch eisenbeschlagene Pfähle und Sleengruben geschützt werden, über die vorderste Linie der stark bewaffneten Krieger und ihrer Reserve hinweg. Diese Stellung ist, wenn sie von einer Tharlarionkavallerie frontal angegriffen wird, äußerst effektiv. Sie bildet in ihrer Wirkung einen Todeskorridor, den die Kavallerie durchqueren muss und in dem sie bereits dezimiert wird, bevor sie die Hauptverteidigungslinie der Verteidiger erreicht. Wenn die Kavallerie unorganisiert, zerbrochen und durch den Beschuss auseinandergerissen ist und sich zum Rückzug wendet, leiten die Verteidiger, frisch und kampfbegierig ihren eigenen Angriff ein." (Die Söldner von GOR, S. 32)

Die Bücher geben uns Einzelheiten über einen militärischen Zusammenstoß von Tharlarion aus Vonda und Kräften aus Ar. "Es gab ein großes, lange erwartetes Gefecht", sagte der Mann neben mir, "südlich von Vonda. Mehr als viertausend Männer waren beteiligt. Die Kämpfe waren heftig. Die Beweglichkeit unserer Karrees war zu Beginn der Kämpfe entscheidend. Sie trennten sich um den angreifenden Tharlarion das Eindringen zu ermöglichen um sie dann zu isolieren." Ich wusste, dass ganze Einheiten von Männern nicht in der Lage waren, gegen einen Angriff der Tharlarion zu bestehen, nicht ohne eine Verteidigung durch Gräben oder spitze Pfähle. "Aber dann", sagte der Mann, "schlug ihre Phalanx über uns zusammen. Der Tag schien verloren und es wurde zum Rückzug über zerklüfteten Boden, steinige Hänge und schroffe, aus dem Boden hervorstehenden Felsen geblasen. Unsere Generäle hatten ihr Terrain gut gewählt." Ich wusste auch, dass sich keine feste militärische Stellung der Phalanx entgegenstellen und überleben konnte. Unterschiedlich lange Speere werden in mehreren Reihen gehalten, die längeren Speere in den hinteren Reihen. Die Phalanx greift im Sturm an. Wie eine Lawine, donnernd und schreiend, gespickt mit Stahl. Ihre Dynamik ist unvorstellbar. Sie kann Wälle zerschmettern. Wenn zwei solcher Formationen im Feld aufeinandertreffen kann der Zusammenprall noch in mehreren Pasangs gehört werden. Man begegnet einer Phalanx nur mit einer anderen Phalanx. Man vermeidet sie, umgeht sie. "Unsere Hilfskräfte trieben die Tharlarion, rasend und zischend, zurück in die Phalanx. In den Lüften schalteten unsere Tarnreiter die Söldner von Artemidorous aus. Dann ließen sie Pfeile auf die zerschmetterte Phalanx regnen. Während unsere Speerträger ihre Schilde hoben um sich vor den Angriffen von oben zu schützen, stürzten sich unsere Karrees die Hänge hinab auf sie." (Der Schurke von GOR, S. 11) Ar gewann diese Schlacht.

Wie bei Tarnreitereinheiten werden Trommeln und Fahnen verwendet, um die Tharlarionkavallerie zu organisieren und zu lenken. "Sobald die Hundertschaften der schwerfälligen Tharlarion in der richtigen Ordnung aufgestellt sind, wird eine Lanze, an der ein Wimpel flattert, gesenkt und plötzlich hört man das Signal der Tharlariontrommeln. Sofort werden die Lanzen der Reihen gesenkt und mehrere hundert Tharlarion, zischend und grunzend, ihre Reiter schreiend, die Trommeln dröhnend, begannen in unsere Richtung zu stürmen." (Die Nomaden von GOR, S. 114) Interessanterweise kann ein Tharlarion, der seinen Reiter verliert, ganz unterschiedlich reagieren. "Ein reiterloser Tharlarion oder eine Kaiila kann, ähnlich wie ein reiterloses Pferd auf einem Schlachtfeld der Erde, manchmal wild herumirren und den Befehlen der Trompeten zum Angriff oder Rückzug gehorchen, ganz so als würde sein Herr noch im Sattel sitzen. Manchmal werden auch Tiere gefunden, die völlig ruhig stehen bleiben oder grasen, während die heftigsten Kämpfe um sie herum toben." (Die Verräter von GOR, S. 284)

Die nomadischen Alaren sind bekannt als sehr geschickte Tharlarionkavalleriereiter und einige Städte setzen sie sogar in ihren Armeen ein. "Ihr häufigstes Reittier ist der mittelschwere Satteltharlarion, ein Tier das kleiner und schwächer aber schneller und wendiger als der gewöhnliche Hohe Tharlarion ist. Ihre Sättel haben jedoch Steigbügel, was ihnen die eingelegte Nutzung der Stoßlanze ermöglicht." (Die Söldner von GOR, S. 45) Die Stadt Turia ist ebenfalls bekannt für ihre Tharlarionkavallerie. "Ich konnte sehen, wie sich in langen Reihen einer Tharlarionprozession die Krieger von Turia der Ebene der Tausend Pfähle näherten. Die Morgensonne leuchtete auf ihren Helmen, ihren langen Tharlarionlanzen und den Metallprägungen ihrer ovalen Schilde, ..." (Die Nomaden von GOR, S. 113) Die Stadt Ko-ro-ba besitzt anscheinend keine Tharlarion.

Tharlarion-Rennen

Einzelne Tharlarionrassen werden für den Rennsport gezüchtet. Sie sind offenbar eine Abart der Hohen Tharlarion, eher wie eine mittlere Klasse von Tharlarion. Nur ausgewählte Arten werden im Rennsport eingesetzt und drei solcher Arten sind die Ventzia, die Torarii und die Thalonian. "Wie man vermuten könnte werden die Zuchtlinien der Renntiere sorgfältig eingehalten und registriert, wie es, nebenbei bemerkt, auch bei vielen anderen teuren Zuchttieren passiert, wie den Tarks, Sleen und Verr." (Die Zauberer von GOR, S. 290) Die Stadt Venna ist allgemein bekannt für ihre Tharlarionrennen, die im Tharlarionstadion veranstaltet werden. Die Bücher enthalten keine näheren Angaben zu den Tharlarionrennen, obwohl sie viele Informationen über Tarnrennen bieten. Wir wissen jedoch, dass in Tharlarionrennen Hohe Tharlarion geritten werden. Wir wissen nicht, auf welcher Rennbahn sie laufen.

Tharlarion-Ausrüstung

Aufgrund der Art der Bewegung des Hohen Tharlarion, ihres springenden Stils, ist eine besondere Form des Sattels von Vorteil. "Der Tharlarionsattel ist im Gegensatz zu einem Tarnsattel so konstruiert, dass er Stöße absorbiert. In erster Linie wird das durch den Unterbau des Sattels erreicht, der so gebaut ist, dass ein Ledersitz auf einem hydraulischen Lager montiert wird, das auf einem zähen Schmiermittel schwimmt. Das Schmiermittel absorbiert nicht nur einen großen Teil der Stöße sondern sorgt auch dafür, außer unter besonderer Belastung, dass der Sitz des Sattels parallel zum Boden bleibt. Trotz dieser Erfindung tragen die berittenen Krieger immer einen dicken Ledergürtel, der als wesentlicher Teil ihrer Ausrüstung fest über ihren Bauch geschnallt wird." (GOR - Die Gegenerde, S. 125) So ein Sattel unterscheidet sich grundsätzlich von einem Sattel der für Tarne verwendet wird.

Freie Frauen verwenden anscheinend einen etwas anderen Sattel oder zumindest wird er unterschiedlich auf dem Unterbau befestigt. Während ein Mann mittig auf einem Hohen Tharlarion reitet, sitzt eine Freie Frau gewöhnlich neben dem Tier. "Ich hob ihren sandalenbeschuhten Fuß nach oben und sie nahm ihren Platz auf dem Ledersitz auf einer Seite des Tharlarionrückens ein. Ihr Sattel hatte Steigbügel, in die ich half, ihre Füße zu stellen. Es handelt sich jedoch nicht direkt um einen Sattel wie man ihn von der Erde kennt und auch nicht um einen Damensattel. Es ist mehr so eine Art Sitz mit Steigbügeln. Er befindet sich auf der Höhe des Rückens des Tieres, ist gepolstert und wird durch Gurte gehalten. Sie gurtete sich im Sitz, oder wenn man so will, Sattel, fest." (Kampfsklave auf GOR, S. 196) In gewisser Weise ist das vergleichbar mit dem Gedanken, dass Frauen in einem Korb mit einem Tarn reisen, anstatt auf dem Tarn zu reiten.

Weil Männer mittig auf dem Rücken des Tharlarion reiten, benötigen sie Schutzkleidung, die reitende Freie Frauen in der Regel nicht brauchen. "Darüber hinaus tragen die berittenen Krieger zwangsläufig hohe, weiche Stiefel, genannt Tharlarionstiefel. Die Stiefel schützen die Beine vor der rauen Haut ihrer Reittiere. Wenn ein Tharlarion rennt, könnte seine Haut das ungeschützte Fleisch vom Knochen eines Menschen reißen." (GOR - die Gegenerde, S. 125) Ihre Haut könnte ähnlich wie die raue Haut der Haie sein.

"Kleine Satteltharlarion werden im Allgemeinen durch kräftige Zügel geführt. Der riesige Kriegstharlarion wird gewöhnlich durch Rufsignale und durch Schläge mit Speeren in das Gesicht und den Nacken gelenkt. Zugtharlarion werden in ein Geschirr gespannt und können entweder von Männern oder üblicherweise Jungen gelenkt werden, die neben ihnen gehen oder durch Zügel und Peitschen, die von Fahrern bedient werden, Männern die auf den gezogenen Wagen sitzen."
(Kampfsklave auf GOR, S. 174)

In den Städten gibt es häufig günstig gelegene Tharlarionringe, an denen ein Reiter sein Tier anbinden kann. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Eisenringe, die an einer Fläche befestigt sind. "Diese Tharlarionringe ähneln den Sklavenringen. Tatsächlich ist der einzige echte Unterschied zwischen beiden ihre Funktion. Die einen werden verwendet um Tharlarion anzubinden, die anderen für Sklaven." (Kampfsklave auf GOR, S. 176)

Preise eines Tharlarion

Die genauen Preise, um einen Tharlarion zu kaufen, werden in den Büchern nicht genannt. Es ist jedoch offensichtlich, dass sich die Preise wahrscheinlich sogar stark unterscheiden, je nach Art des Tharlarion, den man kaufen möchte. Ein gut trainierter Renntharlarion wird vermutlich einen viel höheren Preis erzielen als ein gewöhnlicher Zugtharlarion. Wir haben jedoch einen Hinweis auf den relativen Wert eines Tharlarion im Vergleich zum Preis eines Tarns. Dieser Hinweis wird uns von Talena gegeben, als sie mit Tarl Cabot spricht. "Als Tochter von Marlenus aus Ar könnte meine Mitgift eintausend Tarn oder fünftausend Tharlarion betragen!" (Die Marodeure von GOR, S. 14) Daraus können wir schließen, dass ein Tharlarion etwa ein Fünftel des Wertes eines Tarn hat.

Weitere Informationen

Tharlarionöl wird offenbar aus dem Fett der Tharlarion gemacht, allerdings machen die Bücher keine Angaben darüber, wie dieses gewonnen wird, welche Tharlarion dafür verwendet werden, wer das Öl extrahiert, etc. Wir wissen, dass Tharlarionöllampen auf Gor weit verbreitet sind. Wir sind uns jedoch nicht sicher, wofür Tharlarionöl noch verwendet wird.

"Das Wort "Mamba" bezeichnet in den meisten Dialekten am Fluss kein giftiges Reptil wie man vielleicht erwarten würde, wenn man seine Bedeutung im Englischen kennt sondern wird recht allgemein für die meisten Arten räuberischer Flusstharlarion verwendet. Das Mamba-Volk ist sozusagen das Tharlarion-Volk." (Die Erforscher von GOR, S. 393) Wir müssen dabei bedenken, dass sich das Zitat nur auf die Dialekte am Fluss bezieht. "Mamba" ist kein Wort der goreanischen Sprache. Wir sollten auch bedenken, dass das Mamba-Volk Kannibalen sind, was teilweise erklären kann, warum sie diesen Namen bekommen haben. Insbesondere auch, weil viele Tharlarion im Dschungel bösartige Raubtiere sind.

"Im See Ushindi, in bestimmten Bereichen die von Tharlarion besucht werden, gibt es hohe Stangen. Kriminelle, politische Gefangene und ähnliche werden zu diesen Stangen gerudert und dort, an die Stangen geklammert zurückgelassen. Es gibt keine Podeste auf diesen Stangen." (Die Erforscher von GOR, S. 34) Dabei handelt es sich anscheinend um ein "friedenschaffendes Mittel" von Bila Huruma, dem berüchtigten Ubar von Ushindi. Samos aus Port Kar eignete sich diese Idee für den eigenen Gebrauch ebenfalls an.

Der Reiter des Hohen Tharlarion ist ein üblicher Kaissastein. Er wird als niedriges Stück gesehen und ist in der Regel zwei Punkte wert. Wir könnten vielleicht annehmen, der Tharlarionreiter ist dem Aussehen nach vergleichbar mit dem Springer im Schach. Die begrenzten Informationen aus den Büchern deuten jedoch nicht darauf hin, dass sich die Bewegungsmöglichkeiten der beiden Figuren ähnlich sind.

(Übersetzung von Fiasco)

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